Vorhandene Windräder mehr als genug

Ein Teil der insgesamt sieben Windräder auf dem Hochplateau an der Grenze zu Bodelschwingh

Ein Teil der insgesamt sieben Windräder auf dem Hochplateau an der Grenze zu Bodelschwingh.

Keine Konzentrationszonen am Bodelschwingher Berg und Groppenbruch

Die Stadt Dortmund sollte auf die Ausweisung von Konzentrationszonen für Windenergie im Stadtbezirk Mengede verzichten, so die einstimmige Forderung der Bezirksvertretung. Damit folgte das Gremium einem Antrag der Fraktion von Bündnis 90/ Die Grünen in der Aprilsitzung.

Bereits im vergangenen Jahr hatten die Lokalpolitiker die Pläne der Stadt, auf dem Bodelschwingher Berg sowie der Halde und Freifläche Groppenbruch Windenergieanlagen zu errichten, entschieden abgelehnt. In der Zwischenzeit hat die Nachbarstadt Castrop-Rauxel direkt auf der Grenze zu Dortmunder Stadtgebiet am Rande des Bodelschwingher Waldes mehreren bereits vorhandenen Windrädern noch eins hinzugefügt. Es steht an der Schlossstraße, dort, wo die alte Platanenallee beginnt.

Die Genehmigung wurde erteilt, obwohl die Stadt Dortmund „in einer Stellungnahme des Umweltamtes vom September 2011 auf die besondere Artenvielfalt und Schutzwürdigkeit der Waldbestände im Raum Bodelschwingh“ hingewiesen habe, so Stadtdezernent Ludger Wilde in einem Antwortschreiben auf einen Antrag der Grünen Fraktion im Februar dieses Jahres. Außerdem könnten für den Fall, dass die Castroper die Konzentrationszone ausnutzen,“erhebliche Beeinträchtigungen der Funktion dieser Waldgebiete unterstellt“ werden. Daher, so die Bezirksvertreter, erscheine es „nicht nachvollziehbar, dass die Stadt Dortmund ihrerseits auf dem Bodelschwingher Berg eine Konzentrationszone für Windenergie ausweisen will.“

Grüße aus Castrop über den Bodelschwingher Berg, gesehen von der Ampelkreuzung Richterstraße

Grüße aus Castrop über den Bodelschwingher Berg, gesehen von der Ampelkreuzung Richterstraße.

Schon mehrere rotierende Schattenwerfer als „Geschenke“ der Nachbarstädte

Außerdem beabsichtige Lünen, der RAG-Immobilien GmbH, (Tochter der ehemaligen Ruhrkohle AG) die Genehmigung für eine Windenergieanlage auf der Halde Achenbach in unmittelbarer Nähe des Groppenbruchs zu erteilen. Wie Stadtrat Wilde dazu mitteilte, hätten aus Gründen des Immissionsschutzes keine Bedenken bestanden. Was den ökologischen Ausgleich betrifft, so wurde ein Konzept vorgelegt, das unter anderem eine Ausgleichszahlung an die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Unna vorsieht. Wörtlich heißt es dazu:“Mit der Ersatzgeldzahlung… ist jeglicher Eingriff in das Landschaftsbild formalrechtlich ausgeglichen, so dass weitere konkrete Maßnahmen nicht mehr möglich sind.“

Nicht nur dieses Verfahren ärgert die Bezirksvertretung: Auch wegen des Artenschutzes wird die Errichtung eines zweiten Windrades auf Dortmunder Gebiet im Groppenbruch abgelehnt. Die im benachbarten Naturschutzgebiet Im Siesack vorhandenen seltenen Fledermaus- und Vogelvorkommen könnten dadurch gefährdet werden.

Stadt Dortmund hat ihr Soll zur Energiewende bereits übererfüllt

Zudem gelte die Argumentation der Brechtener Bürgerinitiative, die sich erfolgreich gegen eine Windenergiezone in Brechten gewehrt hatte, auch im Stadtbezirk Mengede: Die Stadt Dortmund hat ihr Soll, wenn es um die Vorgaben des Landes zur Energiewende geht, bereits übererfüllt. Das Leitszenario fordere eine Potentialfläche von 92 Hektar. Die Stadt Dortmund habe derzeit bereits 174,8 Hektar ausgewiesen. Das ist nahezu doppelt so viel wie erforderlich wäre.

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