Wo nur liegt der Bahnhof Mooskamp?

Mengeder bei Gebietsfestlegung „Huckarde-Nord“ fast vergessen

Sind die nördlichen Stadtteile zumindest für einen Teil der Mitarbeiter im Rathaus unbekanntes Terrain? Beim Nordwärts-Projekt „Stadtumbaugebiet Huckarde-Nord“ bezog das Amt für Wohnen und Stadterneuerung das zu Mengede gehörende Nahverkehrsmuseum und Feuerwehr-Erlebniszentrum Mooskamp bei der Gebietsfestlegung mit ein. Man hätte allerdings fast vergessen, die Bezirksvertretung Mengede anzuhören und zu beteiligen.

Die Grünen-Fraktion der Bezirksvertretung hatte den Planer-Irrtum schnell bemerkt, rechtzeitig darauf hingewiesen und Berichterstattung in Mengede beantragt. Die Behörde schickte zwei Mitarbeiterinnen, Petra Binkhoff und Gisela Nürenberg, zur letzten Sitzung, um die im Gebiet Huckarde-Nord vorgesehenen Projekte vorzustellen. „Uns ist klar, dass das Nahverkehrsmuseum Mooskamp in Mengede liegt,“ versicherten die Planerinnen, die allerdings noch wenig Neues zu vermelden hatten, da bisher erst die Quartiersanalyse vorliegt und die Gebietsgrenzen festgelegt werden. Aufgrund der bisherigen Ergebnisse wird jetzt ein Integriertes Handlungskonzept entwickelt.

„Events für Huckarde, für uns der Verkehrsstau“

Der Ausbau zum Feuerwehr-Erlebniszentrum, die Errichtung zweier barrierefreier Neubauten, die Gestaltung des Außengeländes mit einem Robinson-Spielplatz waren bereits seit der Vorstellung des Planung für den Bahnhof Mooskamp bekannt. Die vorgesehene Vernetzung mit weiteren Attraktionen wie dem Deusenberg und der Kokerei Hansa sehen die Mengeder mit gemischten Gefühlen. So attraktiv touristische Ziele und Freizeitangebote in der Nähe auch sind, so sehr bereitet die unbefriedigende Verkehrsanbindung den Politikern des Nordwestens Kopfschmerzen.

Der Bodelschwingher Dieter McDevitt (Linke/Piraten) befürchtet:“Die Huckarder haben das Event und wir den Stau.“ SPD-Sprecherin Gudrun Feldmann kommentierte: „Was die Verkehrsbelastung angeht, sind wir schon jetzt am Limit.“ Die Planerinnen versprachen, die Verkehrssituation in Huckarde und dem angrenzenden Mengede neu zu untersuchen:“Das Thema wird uns auf jeden Fall beschäftigen.“ Die Bezirksvertretung empfahl einstimmig die Annahme des Projektes – allerdings mit den geäußerten Bedenken und Anregungen.

Emscherumbau Deusen entfesselt Fluss nur wenig

Eher von allgemeinem Interesse war der Vortrag des Vertreters der Emschergenossenschaft, Torsten Bockholt, zum Emscherumbau in Deusen. Diese Maßnahme beschränkt sich in der Tat ausschließlich auf Huckarder Gebiet zwischen Kläranlage Deusen und dem Kreyenbach. Die bisher noch in das Kanalbett eingesperrte Emscher wird nun in diesem Abschnitt entfesselt, allerdings nicht so, dass sie ungehemmt durch die Landschaft mäandrieren könnte. Bockholt: „Dazu reicht der Platz nicht.“

Der vorhandene Zaun wird daher bleiben, nur die Pflasterung am Rand entfernt. Die Natur-Pflastersteine werden als Wasserbausteine wieder verwendet, das Flussbett unregelmäßig tief abgegraben, sodass dadurch unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten entstehen. Dies wird dazu führen, dass auf Dauer die Natur den bisher schnurgeraden Abwasserkanal ins Schlängeln bringt. Für den jetzt zu verändernden Bereich gab es keinen Grunderwerb. Die ganze Maßnahme beschränkt sich auf die Emscher-Parzellen. Radfahrer müssen für die Dauer des Umbaues eine Umleitung in Kauf nehmen. Anschließend wird die Radwegverbindung wieder hergestellt.

Axel Kunstmann, Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen und engagiert für den Mengeder Heimatwald, fragte, wie es beim geplanten Hochwasserrückhaltebecken Ellinghausen weitergehe, wenn wirklich Mengede betroffen sei. Enttäuschend die Antwort des Vertreters der Emschergenossenschaft: “Leider gibt es noch keine konkreten Planungen für Ellinghausen“.

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