Zum Tod von Wilfried Jürgens

Gedanken über einen Mengeder mit einem großen Herzen

Ein Gastbeitrag von Karl-Heinz BohnmannW. Jürgens image001

Die Trauer ist groß. Im Alter von 85 Jahren verstarb – nach dem Tod seiner Frau, der ihn sichtlich mitgenommen hatte – mit Wilfried Jürgens nach Ernst Sonntag, Christel Goltz und Helmut Palm damit das letzte Ehrenmitglied des Heimatvereins Mengede, bei dessen Gründung im Jahr 2002 er eine wesentliche Rolle gespielt hatte.

Und seitdem hatte er das Vereinsleben immer mit vielen Ideen und viel persönlichem Einsatz bereichert. Unvergessen bleiben wird, dass es ihm gelungen war, den früheren Bundespräsidenten Horst Köhler zu einem unserer Musik-Festivals nach Mengede zu holen. Sein letzter Einsatz für den Heimatverein: Für das in diesem Jahr zum zehnten Mal durchgeführte Konzert hatte Wilfried Jürgens eine Ausstellung im Vereinshaus über diese Musikreihe konzipiert.

Aber noch mehr als mit dem Heimatverein war der Ur-Mengeder mit der ältesten Gemeinschaft unseres Heimatortes verbunden: Dem nach dem 2. Weltkrieg wiedergegründeten Bürgerschützen war er 1955 beigetreten und gleich mit den ersten Vorstandsaufgaben betraut worden. Und es blieb auch nicht aus, dass er eines Tages auch ihr Vorsitzender wurde. Zweimal war Wilfried Jürgens zudem König der Grünröcke, die seine vielen Verdienste mit der Auszeichnung zum Ehrenvorsitzenden honorierten.

Die Reihe seiner vielen ehrenamtlichen Vereinstätigkeiten hatte im Evangelischen Jugendbund der Noah-Gemeinde (damals noch Remigius-Gemeinde) und in deren Kirchenchor begonnen. Später engagierte Wilfried Jürgens sich im Presbyterium der Gemeinde. Und gesungen hatte er nicht nur im Kirchenchor: Bis zu dessen Auflösung gehörte er auch dem Gesangverein Einigkeit Groppenbruch an.

Rücksicht auf sein hohes Alter hatte Wilfried Jürgens, dessen Verdienste um das Mengeder Vereinsleben mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurden, bis zuletzt nicht genommen, wenn es um „sein“ Mengede und um „seine“ Vereine ging. Noch Anfang des Jahres hatte er sich („Wenn Gott mich noch lässt“) als Schriftführer und Veranstaltungsorganisator des Kulturzentrums Mengeder Saalbau im Amt bestätigen lassen.

Auch beruflich war W. Jürgens erfolgreich. Aber zunächst musste er als Mittelschüler Schanzarbeiten für die deutsche Wehrmacht in Nancy (Frankreich) verrichten. Von dort aus schlug er sich nach Kriegsende zu Fuß nach Mengede durch.

Danach begann seine Berufsausbildung. Er arbeitete erst als Maschinenschlosser und Vorzeichner bei einer früher bekannten Dortmunder Firma, und danach führte er – zusammen mit seiner Frau – ein Feinkostgeschäft mit einem Party-Dienst in Mengede.

Sein Tod reißt eine große Lücke ins gesamte Mengeder Vereinsleben, die sich – wenn überhaupt – nicht so schnell füllen lässt.

Am letzten Dienstag wurde er unter großer Beteiligung der Mengeder Bevölkerung nach einer bewegenden Trauerfeier in der evgl. St. Remigius Kirche auf dem evgl. Friedhof in Mengede beigestzt. Wilfried Jürgens, über den es noch vieles mehr zu berichten gäbe, wird uns und Mengede fehlen.

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