Syburger Sonntagsmusiken – Die Geschwister Mendelssohn

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Kirche St. Peter zu Syburg präsentiert Streichquartette von Felix Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel

 

Das nächste Konzert in der Reihe Syburger Sonntagsmusiken findet statt am

6. Mai 2018 um 17:00 Uhr in der Kirche St. Peter zu Syburg

Programm

Fanny Hensel-Mendelssohn (1805-1847)
Streichquartett Es-Dur (1834)
Adagio ma non troppo
Allegretto
Romanze
Allegro molto vivace
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Streichquartett f-Moll. op.80 (1847)
Vivace assai/Presto
Allegro assai
Adagio
Allegro molto

Ausführende:

Alexander Prushinksiy (Violine)
Svetlana Shtraub (Violine)
Aliaxandr Senazhensky (Viola)
Risto Rajakorpi (Violoncello)

Zu diesem Konzert schreibt Prof. Dr. Willi Gundlach – vormaliger Prorektor der TU Dortmund – in seiner Eigenschaft als Mitglied des Teams der Syburger Sonntagsmusiken:

“Heute geht es um zwei wunderbare Werke, die auf eine besondere Art miteinander verbunden sind und deren Rezeption sogar bis in unsere jüngere Dortmunder Vergangenheit reicht.

Fanny Hensel (1805-1847) , geborene Mendelssohn, die ältere Schwester des berühmten Felix, war wohl die begabteste Komponistin ihres Jahrhunderts. Warum aber blieben fast alle ihre Werke zeitlebens ungedruckt und einer weiteren Öffentlichkeit unbekannt? Die Rolle der Frau in der Gesellschaft – so verstanden und forderten es die Eltern – verbot ihr ein Wirken als ausübende Musikerin in der Welt.

Erst seit der Mitte des letzten Jahrhunderts wurde die Komponistin Fanny Hensel wiederentdeckt. Einer der Ersten, der dazu beitrug, war Günter Marx, der langjährige 1. Konzertmeister der Dortmunder Philharmoniker. Nachdem Fanny Hensels spätes Klaviertrio 1985 wieder veröffentlicht wurde, fuhr er, neugierig geworden, nach Berlin in die Staatsbibliothek, wo alle Manuskripte Fanny Hensels lagern und entdeckte ein Streichquartett. Das brachte er dann mit dem Brahms-Quartett Hamburg, dem er damals angehörte, zur Aufführung und veröffentlichte es in dem renommierten Musikverlag Breitkopf & Härtel. Der Herausgeber Günter Marx lebt heute in München. Er wäre gerne unserer Einladung nach Syburg gefolgt. Das ist ihm leider nicht möglich. Aber er grüßt die aufführenden Künstler und das ganze Auditorium.

Die Geschichte der Bezüge zwischen den Werken unseres Konzertes ist damit aber noch nicht zu Ende. Als Felix 1847 vom plötzlichen Tod seiner Schwester erfuhr, erlitt er einen Zusammenbruch, von dem er sich nicht mehr erholen sollte. Er zog sich zurück, malte Aquarelle, beschäftigte sich auch mit seiner Musik. Musikalisch bemerkenswert aus diesen letzten Monaten seines Lebens blieb allein das Streichquartett Op.80. Mit seinem durchweg hochdramatischen Gestus, mit seinem für die damalige Zeit, wie für den Komponisten selbst neuartigen Ausdruck ist es eine künstlerische Reaktion auf diese Situation seines Lebens und den Tod seiner Schwester.“

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