Neuer Anlauf für Buslinie zum Volksgarten

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Vier gemeinsame Anträge der BV an die Verwaltung

Das Volksgartenrestaurant, denkmalgeschützter Mittelpunkt des Volksgartens, der derzeit aufwändig umgestaltet wird.

Es gibt Themen, die Mengeder  Bezirksvertretern wichtiger als Parteiunterschiede sind. In der letzten Sitzung stellten die vier Fraktionen von SPD, CDU, Bündnis 90/ Die Grünen und Linke/ Piraten in der Bezirksvertretung gleich vier Anträge gemeinsam. Alle wurden einstimmig an die Verwaltung weiter geleitet. An erster Stelle stand ein langgehegter, oft geäußerter und immer wieder abgelehnter Wunsch: Der Volksgarten braucht dringend eine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr!

Derzeit wird die grüne Lunge des Stadtbezirks unter Mitwirkung der Emschergenossenschaft aufwändig umgestaltet. Der Baumbestand wird ergänzt, die technische Infrastruktur erneuert. Der 16 Hektar große, 1912 eröffnete Park im Stil eines englischen Landschaftsgartens wird dann nicht nur mehr Veranstaltungen für überregionales Publikum ermöglichen, sondern auch zusätzliche Freizeitmöglichkeiten für die Bürger vor Ort bieten.

Direkt neben dem Restaurant geht es hinein in den Park. Was hier fehlt, ist eine Bushaltestelle, meint die BV Mengede.

Bisher sei der Volksgarten aus Richtung Mengede für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen nur über den maroden Gehweg des Eckei, bzw. über einen 600 Meter langen Feldweg zu Fuß erreichbar. Die Verkehrsbelastung sei schon jetzt stark erhöht; die Parkplätze vor Ort reichen bei Veranstaltungen kaum aus.

Dieses Problem werde nach Abschluss der Umbauarbeiten noch zunehmen, glauben die Antragsteller. Sie halten es daher für ratsam, bei einem langfristig erhöhten Fahrgastaufkommen eine Haltestelle der Linie 473 im Eingangsbereich des Volksgarten-Restaurants einzurichten. Diese Buslinie verbindet den Mengeder Markt mit der Bayrischen Straße in Eving. Die Linie 473 könne, statt den Weg über die Haltestelle Roonheide zu nehmen, über den Eckei und Schersfeld zur Altmengeder Straße fahren. Die Roonheide werde nach wie vor von der Buslinie 475 angefahren.

Dazu müsse die Abpfostung am Schersfeld aufgehoben werden, allerdings solle diese Teilstrecke weiterhin für den Durchgangsverkehr gesperrt und nur für die Linie 473 freigegeben werden.

Pilotprojekt „ÖPNV on Demand“

Der öffentliche Nahverkehr stellt in einem Stadtbezirk wie Mengede mit teilweise dünn besiedelten Außenbezirken oft eine besondere Herausforderung dar, da die Nachfrage stark variiert. Daher fragten die Bezirksfraktionen im zweiten gemeinsamen Antrag bei der Verwaltung an, ob nicht ein Mobilitätskonzept auf Basis von „ÖPNV on Demand“ im Dortmunder Nordwesten realisierbar wäre. Dieses Konzept solle als Pilotprojekt betrieben werden und das vorhandene ÖPNV-Netz nicht ersetzen, sondern nur ergänzen. Es solle gleichzeitig als Alternative zum Individualverkehr dienen. Außerdem könne das Projekt im Hinblick auf die IGA 27 eine „wertvolle Bereicherung für unseren Stadtbezirk“ darstellen.

Gefährlicher Spielplatz und wilde Müllkippe

Bei einem Ortstermin im März an der Einmündung der Mengeder Straße in die Emscherallee hatte die Bezirksvertretung am Rande der Gartenanlage Nette III eine wilde Müllkippe entdeckt. Diese Abfälle seien bis heute nicht entfernt worden. Bei dem Ortstermin machten die Bezirksvertreter noch eine weitere, beunruhigende Entdeckung. Vom Gelände oberhalb der Gärten gebe es ungehinderten Zugang zur Trasse der Deutschen Bahn – und zwar über einen vier Meter tiefen Abhang, über den man ungehindert auf die Gleise gelangen kann.

Die Lokalpolitiker berichten, es seien auf dem Gelände schon mehrfach Jugendliche beobachtet worden, die dort ihre Freizeit verbringen. Daher wird beantragt, die Zugangsmöglichkeit zu der Gleisanlage oberhalb der Gärten an der Emscherallee zu unterbinden. Außerdem wird darum gebeten, die Müllablagerungen zu entfernen, „wie beim Ortstermin mit den anwesenden Mitarbeitern der Verwaltung besprochen.“

Wie geht es weiter mit dem Knepper-Gelände?

Die Firmen Hagedorn und Segro sollen neben Vertretern der Verwaltung über die weitere Knepper-Planung berichten. Wie geht es mit der Verkehrsanbindung weiter?

Die Überreste des ehemaligen Kraftwerkes Knepper verschwinden zusehends. Wie wird es mit dem Standort weitergehen? Diese Fragen brennen sowohl der Lokalpolitik als auch den Bürgern auf den Nägeln. Seit der Vorstellung des Projektes durch die Firma Hagedorn im September 2018 im Amtshaus, der Zustimmung der BV zur Flächennutzungsplanänderung, des Bebauungsplanes Mg116 und des Beschlusses zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit gebe es keine neuen Informationen über die „künftige Nutzung und Gestaltung des Geländes“. Daher beantragen die obengenannten vier Fraktionen eine „Bürgerinformationsveranstaltung zum Stand der Entwicklung des ehemaligen Kraftwerksgeländes Knepper“.

Vor allem die offenen Fragen zur Verkehrsanbindung der künftig auf dem Gelände tätigen Firmen an das Autobahn- und Bundesstraßennetz sowie die ÖPNV-Verbindung und das Radwegenetz möchten die Antragsteller geklärt sehen. Wie Mengede InTakt im Zusammenhang mit der Sprengung von Kesselhaus, Kühlturm und Schornstein berichtete, hat die Firma Hagedorn für die Entwicklung eines Nutzungskonzeptes den britischen Immobilienkonzern SEGRO mit ins Boot geholt. Vertreter der beiden Firmen , die zuständigen Dezernate der Verwaltung sowie der Wirtschaftsförderung werden gebeten, den Mengedern Auskunft zum Sachstand und der Entwicklung des Standortes zu geben.

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