Auswertung der Verbräuche von mehr als 1.500 städtischen Gebäuden
Der Energiebericht 2024 dokumentiert umfassend die Entwicklungen des Energie- und Wasserverbrauchs sowie der damit verbundenen Kosten in über 1.500 städtischen Gebäuden und Liegenschaften. Er enthält zudem detaillierte Daten zu Verbrauchs-, Kosten- und Emissionsentwicklungen und beschreibt Projekte und Maßnahmen, mit denen die Stadt ihre Klimaschutzziele verfolgt. Am 12. Februar 2026 wird der Bericht dem Rat der Stadt Dortmund vorgelegt, im Anschluss wird er online veröffentlicht.
Zentrale Ergebnisse des Energieberichts 2024
- Wärmeverbrauch: Der witterungsbereinigte Wärmeverbrauch stieg leicht um 1,3 % auf 136.795 MWh. Ursache hierfür ist u. a. die um 1,5 % größere beheizte Fläche.
- Stromverbrauch: Der Stromverbrauch erhöhte sich geringfügig um 0,4 % auf 36.921 MWh.
- Wasserverbrauch: Der Wasserverbrauch stieg bedingt durch einen steigenden Bedarf in den Sommermonaten sowie höhere Bedarfe in einzelnen Liegenschaften um 7,2 % auf 828.399 m³.
- Trotz Flächenzuwachs und gestiegener Nutzung zeigen die langfristigen Trends der letzten zehn Jahre deutliche Effizienzverbesserungen, insbesondere beim Wärme- (–6,2 %) und Stromverbrauch (–9,1 %).
Kostensituation und Preisentwicklungen
Die Gesamtkosten für Energie und Wasser stiegen 2024 deutlich um 4,95 Mio. Euro auf rund 29 Mio. Euro. Hauptgründe sind der Wegfall der Energiepreisbremsen, höhere Netzentgelte sowie die gestiegene CO₂-Abgabe.
- Wärme: 16,72 Mio. Euro (+35,4 %)
- Strom: 10,80 Mio. Euro (+4,6 %)
- Wasser: 1,44 Mio. Euro (+8,2 %)
Trotz der Tarifsteigerungen konnten durch technische Optimierungen und Effizienzmaßnahmen weiterhin Kosten vermieden werden. Insgesamt wurden bezogen auf das Referenzjahr 2015 rechnerisch über 1,45 Mio. Euro bei Wärme und 1,1 Mio. Euro bei Strom eingespart.
Erneuerbare Energien und Klimaschutz
Photovoltaik:
- 182 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 3.098 kWp erzeugten 2024 insgesamt 1,86 Mio. kWh Solarstrom. Dies entspricht dem Jahresbedarf von rund 432 Vier-Personen-Haushalten und vermeidet ca. 1.719 Tonnen CO₂.
- Der Anteil regenerativ erzeugten Solarstroms betrug ca. 5,0 % des städtischen Strombedarfs.
Regenerative Wärme & Kraft-Wärme-Kopplung:
- Insgesamt wurden 3.025 MWh Wärme durch erneuerbare Energien und Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt.
- Dazu gehören sieben Holzpelletanlagen, sieben Wärmepumpen, zwei Geothermieanlagen und 21 Blockheizkraftwerke.
Klimaneutral Bauen:
- Mit dem 2024 verabschiedeten Leitfaden zum klimaneutralen Bauen setzt Dortmund neue Standards für alle Neubauten und energetischen Sanierungen.
Bauprojekte und energetische Modernisierungen
2024 wurden zahlreiche energetisch optimierte Neu- und Erweiterungsbauten fertiggestellt.
Beispiele:
- Kerschensteiner-Grundschule (Modulbau) mit einem Primärenergiebedarf von 23,95 kWh/m2a
- Heisenberg-Gymnasium (Modulbau) mit einem Primärenergiebedarf von 31,3 kWh/m²a
- Reinoldi-Gesamtschule (Modulbau) mit einem Primärenergiebedarf von 59,3 kWh/m²a
Alle Neubauten beinhalten u. a. Photovoltaikanlagen, Gründächer, moderne Lüftungs- und Gebäudetechnik sowie hohe energetische Standards nach GEG.
Langfristige Entwicklung und Ausblick
Der Energiebericht zeigt, dass in den vergangenen zehn Jahren deutliche Fortschritte erzielt wurden, insbesondere bei der Senkung des Energieverbrauchs und beim Ausbau erneuerbarer Energiequellen. Die Stadt verfolgt weiterhin das Ziel, bis 2035 klimaneutral zu wirtschaften und den Anteil wirtschaftlicher sowie nachhaltiger Lösungen stetig zu erhöhen.
Veröffentlichung und weitere Informationen
Der vollständige Energiebericht 2024 wird nach der Vorstellung im Rat der Stadt unter www.dortmund.de/immobilienwirtschaft veröffentlicht.
Das Energiemanagement der Städtischen Immobilienwirtschaft bewirtschaftet energetisch u. a. Schulen, Jugendeinrichtungen und Tageseinrichtungen für Kinder, Verwaltungsgebäude, Feuerwachen, Sporteinrichtungen und Friedhöfe.
Der Energieverbrauch der Gebäude der Kulturbetriebe, z. B. Museen und Bibliotheken, sowie deren Energiekosten sind im Energiebericht 2024 separat in den einzelnen Kapiteln dargestellt. Das Stadttheater wird nicht vom Energiemanagement bewirtschaftet.
Für die Bewirtschaftung der Verkehrssignaltechnik und der Straßenbeleuchtung ist das Tiefbauamt zuständig. Diese Bereiche werden daher im Energiebericht ebenfalls nicht berücksichtigt.