Prävention gegen sexualisierte Gewalt im Sport
Erfreulich groß war das Interesse der Übungsleiter/innen des TV Mengede am Schulungsabend zum Thema “Prävention gegen sexualisierte Gewalt im Sport”.
Die beiden Kinderschutzbeauftragten des Vereins, Marion Schaper und Hans-Peter Goerke, hatten hierzu in das städtische Begegnungszentrum in der Bürenstraße eingeladen und als Referentinnen drei kompetente Vertreterinnen von Institutionen gewinnen können, die sich auf diese Thematik spezialisiert haben.
Frau Jutta Barrenbrügge vom StadtSportBund Dortmund, Frau Christa van Meegen von der Dortmunder Kriminalpolizei und Frau Ursula Nutt-Pohl vom Kinderschutzzentrum zentrierten sich in ihren Beiträgen auf die Verantwortlichkeit, die jedem der Anwesenden beim Umgang mit Kindern und Jugendlichen übertragen wird.
Ein Experiment von Frau Barrenbrügge gleich zu Beginn des Abends machte nachdenklich. Die Aufgabe: Eine schlichte Büroklammer sollte verbogen und anschließend wieder in ihr ursprüngliches Aussehen gebracht werden. Ergebnis: unmöglich! Parallel dazu dann der Vergleich mit Kindern, die durch sexuelle Übergriffe nachhaltig in ihrer Persönlichkeit geschädigt werden.
Oder die Frage nach dem Gewalt-Potential, das in verschiedenen Begriffen in unterschiedlicher Dimension verborgen ist: Jeder Teilnehmer sollte seine eigene Einschätzung auf einer symbolisierten Gewaltstufenleiter von 0% bis 100 % einreihen. Klar, dass bei Begriffen wie „Stierkämpfer“, „Rambofilme“, „Rangelei auf dem Schulhof“, „Skinhead“ oder „Mutter reißt Kind vor einem fahrenden LKW weg“ die persönlichen Empfindungen höchst subjektiv und unterschiedlich waren. Auch hierzu die Quintessenz: Grundsätzlich Null-Toleranz bei der Gewalt gegen Kinder.
Frau van Meegen, eine im Kinderschutz erfahrene Kripo-Beamtin erklärte in ihrem Beitrag anhand kleiner Geschichten, wie Gewaltausübende – in ihrem Wortschatz immer „Täter und Täterinnen“ – es schaffen, nach der Kontaktaufnahme das Kind zu isolieren und es nach dem Missbrauch zur Geheimhaltung zu verpflichten. Sie ging in ihrem Referat auch ausführlich auf die gesetzlichen Bestimmungen ein. So bestehe für den Kreis der Übungsleiter bei Verdachtsfällen immer ein Handlungsgebot.
Das Kinderschutz-Zentrum versteht sich als Kooperationsstelle. Frau Nutt-Pohl betonte mehrfach, dass jeder Jugendliche ein Recht auf Beratung hat. Die Beratungen sind freiwillig und kostenlos und auf Wunsch selbstverständlich auch anonym. Die Kontakt-Adresse: info@kinderschutzzentrum-dortmund.de
Tel: 0231-20 64 580
Wie geht es beim TV Mengede weiter? Die Jugendschutzbeauftragten werden weiterhin in offenem Kontakt zu allen Übungsleiter/innen des TV Mengede die Problematik analysieren. Sie bieten jedem jugendlichen Vereinsmitglied an, sich bei Bedarf unmittelbar und vertraulich an sie zu wenden. Hierzu soll auf der Vereins-Homepage eine Kontakt-Adresse eingerichtet werden. Und zur weiteren Sensibilisierung ist geplant im nächsten Jahr ein Theaterstück anzubieten, mit dem Thema: „Mein Körper gehört mir!“