Methodische Volksverdummung

Lügenpresse

Geschmacklos, mit welchen Aufmachern einige der bunten Wochenendhefte versuchen, Auflage zu machen. Besonders dreist tut sich hier die Zeitschrift „Die Aktuelle“ hervor, die in regelmäßigen Abständen auf ihrem Cover Sensationen von dem vor fast drei Jahren am 23. Dezember 2013 beim Skifahren schwer verunglückten Michael Schuhmacher vermeldet, die nicht nur unwahr, sondern äußerst verletzend sind. Konkretes Beispiel hierfür das aktuelle Titelbild. Ein strahlender Michael Schumacher, seine ebenso strahlende Ehefrau Corinna und eine sensationelle Neuigkeit: Er hat eine SMS verschickt. Dazu der Inhalt: „Ich hab dich lieb!“luegenpresse

Der unbedarfte Leser fragt sich unwillkürlich: „Und wann startet er wieder bei der Formel 1?“

Erst auf Seite 8 schließlich die Aufklärung. Die besagte SMS wurde bereits zwei Tage vor seinem schrecklichen Ski-Unfall abgeschickt und Adressat der Liebesbotschaft war nicht etwa seine Ehefrau, sondern eine italienische Gastwirtin, die ihn angeblich immer mit ihren Kochkünsten beeindruckt hatte.

In ähnlichem Duktus hätte man melden können: Papst empfing Schumacher (das wäre allerdings schon am 17. Januar 2005 gewesen).

Schon mehrmals hat dieses oben genannte Blatt, dessen Namen ich eigentlich gar nicht mehr nennen möchte, bewusst getäuscht: Ein Bild des Rennfahrers aus guten Tagen, dazu groß der Aufmacher „Aufgewacht!“ und ganz klein darunter der Zusatz: „Drei Menschen berichten, wie es ihnen erging, als sie aus dem Koma erwachten.“
Oder ein anderes Beispiel: Auf dem Cover ein strahlender Michael Schumacher mit der Botschaft in Fettschrift: „Was für ein Glück! Er sitzt in der Sonne“ , und ganz klein darunter: „St. Moritz 26.01.2013“.

Diese Volksverdummung hat Methode. Aber wetten wir, dass die vielen Kritiker, die so gern unsere Medien beschimpfen, diese offensichtlichen Lügen gar nicht gemeint haben?