Die Zahl des Monats ( 4 ) – Eine Kolumne von Klaus Commer *

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Vier Jahreszeiten mit Musik und Muse

Für Grundschüler beginnt mit der Vier schon ein bisschen höhere Mathematik. Sie kann nicht nur aus 2 + 2 zusammengezählt werden. Sie ist auch die erste Potenzzahl, gewonnen aus 2 x 2 = 4. Und umgekehrt: Sie ist auch glatt teilbar Zahl: 4 : 2 = 2. Das weiß jeder Mediator, der schon mal vier Streitobjekte zwischen zwei Streithähnen stimmig aufzuteilen half

 

Unsere gemäßigten Zonen des blauen Planeten sind geprägt von den vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Doch in mehr als vier Milliarden Jahren hat der instabile Lauf der Erde um die Sonne viele Eiszeiten und Verwüstungen nach sich gezogenen. Das uns vertraute wohltemperierte Maß hat Antonio Vivaldi 1725 den Mädchen des Waisenhauses von Venedig im Zyklus seiner vier saisonalen Violinkonzerte hinterlassen. 

Städte haben ihre Stadtviertel, oft weit mehr als nur vier. Heute bedroht auch das Ausmaß der Abnutzung der Erde durch den Menschen die vier Jahreszeiten. Entfernung spielt keine Rolle. Man wirft mal eben den Viertakter an, um sich im Quarree nebenan eine Pizza “Quattro Stagioni” zu ordern.   

Für die meisten Westfalen fängt bei vier die Gemütlichkeit an. Doppelkopf ist deutlich beliebter als Skat, der nur zu dritt gedroschen wird. Beim Doko sitzt man zu viert zusammen, Freunde oder die halbe Wohngemeinschaft. Man braucht mindestens ein Viertelstündchen, um die Regeln zu klären und schon kann man Herz Zehn, die Dulle (Kreuz-Dame), den Fuchs (Karo As) oder gar eine Lusche wie Pik As “nach Hause bringen”.

Hinter uns liegt bereits das Jahrhundert des Autos mit dem Verbrennungsmotor. Für dich und mich war der Viertakter mit seinen vier Zylindern lange Zeit das Optimale, robuster jedenfalls als der knatternde Zweitakter beim Moped oder Kleinwagen. 

Aber selbst in der Musik ist der Vier-Viertel-Takt bei weitem nicht der einzig mögliche “Puls” des Melodienreigens.

Lukas Andel

*Klaus Commer hat kath. Theologie studiert, danach aber lange Zeit als Pressesprecher der damaligen Pädagogischen Hochschule Ruhr gearbeitet, später nach der Fusion der PH Ruhr mit der Uni Dortmund in gleicher Funktion an der Universität Dortmund. Er hat sich damals als Sprachrohr aller Gruppen der Hochschule verstanden, sehr zum Ärger einiger konservativer Hochschullehrer. Denn er war politisch links orientiert und wäre gerne praktizierender Kommunist gewesen – nicht einer Marke Stalin oder Ulbricht, sondern eher der Marke Fidel Castro.
Trotz seiner 77 Jahre trägt er immer einen Sack voller Ideen mit sich herum und kann sie, wenn es gut läuft, in exzellente Texte und Taten umsetzen.
Den LeserInnen von MENGEDE:InTakt! ist der durch einen Beitrag vom 26.9.2017 bekannt. veröffentlicht unter dem Titel:  “Freude schöne Mehrheit funkelt!”
Nachtrag – Der Glücksbringer
Das vierblätterige Kleeblatt hat bereits seit Jahrhunderten eine wichtige symbolische Bedeutung. Im Christentum repräsentierte das vierblättrige Kleeblatt dagegen ursprünglich das Kreuz und die vier Evangelien. Außerdem glaubte man, die biblische Gestalt Eva habe ein vierblättriges Kleeblatt als Andenken aus dem Paradies mitgenommen, so dass es auch heute noch für Christen ein Stück des Paradieses verkörpert.
Doch nicht nur die Christen sprachen dem Klee besondere Eigenschaften zu. Bei den Kelten zum Beispiel, sollte Klee bösen Zauber abwehren und magische Kräfte verleihen. Und im Mittelalter wurde vierblättriger Klee an die Kleidung genäht, um den Träger auf Reisen vor Unglück zu schützen. (K.N.)

 

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