Das Nordbad am Dietrich-Keuning-Haus ist wichtig für das Freizeit-, Schul- und Vereinsschwimmen in der Innenstadt-Nord. Mit rund 110.000 Badegästen pro Jahr ist es stark frequentiert. Die bauliche Substanz lässt einen dauerhaften Weiterbetrieb jedoch nicht zu. Der Rat hat sich daher Ende 2024 mit Blick auf die schwer kalkulierbaren Kosten einer Sanierung mehrheitlich für einen Neubau ausgesprochen. Wo, das sollte die Verwaltung prüfen.
Die Vorgabe lautete, schnell eine wirtschaftlich tragfähige und zukunftsfähige Lösung zu finden. Neben bereits bekannten Standorten wie dem Gelände am Burgweg (Nähe Naturmuseum) und an der Lindenhorster Straße (Sportplatz) oder in direkter Umgebung des Dietrich-Keuning-Hauses wurde die Prüfung auf weitere Optionen wie den Uhlandpark ausgeweitet.
Für den Neubau gibt es drei zentrale Anforderungen:
- vergleichbar große Wasserfläche wie im Bestand, gemäß Bäderleitplan,
- zentrale, gut erreichbare Lage – insbesondere für Schulen im Quartier,
- eine möglichst zeitnahe Umsetzbarkeit.
Barrierefreiheit sowie energie- und ressourcenschonendes Bauen sind ebenfalls verbindliche Anforderungen, wirken sich aber erst auf die spätere Ausführung aus.
Bei ihrer Prüfung hat die Verwaltung auch vorherige Untersuchungen und Planungsgrundlagen zur Frage „Sanierung oder Neubau“ ausgewertet und einbezogen. Der Prüfungsansatz unterscheidet sich aber von früheren Machbarkeitsstudien.
Neun Standorte geprüft – Eberstraße überzeugt
Neun potenzielle Standorte im Stadtbezirk Innenstadt-Nord hat die Stadt analysiert. Am Ende steht nun ein klares Ergebnis: Der Standort an der Eberstraße erfüllt alle Kriterien am besten. Die Fläche ist zurzeit ein Sportplatz zwischen einer Gewerbefläche und einer Sporthalle, ganz in der Nähe des Seniorenwohnparks Burgholz auf der anderen Straßenseite. Der Sportplatz könnte jedoch verlegt werden. Der Ort ist zentral gelegen, gut angebunden, kurzfristig realisierbar und mit geringeren Kostenrisiken behaftet als andere Optionen. Zudem ist dieser Standort der einzige, an dem keine Änderung des Planrechts erforderlich ist. Eine solche Änderung könnte bis zu zwei Jahre in Anspruch nehmen.
Der Rat entscheidet in seiner Sitzung am 3. Juli darüber.