Emscher wird entkrautet

Mähboot wird in Deusen im Einsatz sein

Die Emschergenossenschaft wird in der nächsten Zeit im Bereich Deusen die Emscher von wild wachsenden Wasserpflanzen befreien. Dafür wird auf dem Fluss ein sogenanntes Mähboot eingesetzt werden. Die Arbeiten beginnen Mitte der kommenden Woche und sollen bereits Anfang Juni abgeschlossen sein.

In den vergangenen Jahren hat sich die Emscher-Sohle durch Sedimentablagerungen und den starken Pflanzenaufwuchs deutlich erhöht. Vor allem durch die große Menge an Wasserpflanzen ist der Gewässerabfluss stark beeinträchtigt. In Summe führen diese Faktoren zu einem maßgeblichen Anstieg des Emscher-Pegels, sodass dieser auch bei Trockenwetter nicht mehr dem Niveau entspricht, für den der Auslauf der benachbarten Kläranlage ausgelegt ist. Um den Betrieb der Kläranlage, insbesondere den Ablauf im Freigefälle weiterhin sicherstellen zu können, wird nun die Entkrautung der Emscher auf dem Abschnitt unterhalb der Kläranlage Dortmund-Deusen durchgeführt. Die Wasserpflanzen werden dabei mit einem Mähboot entnommen.

Betroffen von der Maßnahme ist ein zirka zwei Kilometer langer Abschnitt des Flusses bis zum Hochwasserrückhaltebecken Dortmund-Ellinghausen. Die Untere Wasserbehörde sowie die Untere Naturschutzbehörde sind von der Emschergenossenschaft eingebunden worden.

Der Bereich der Emscher, der nun „gemäht“ wird, ist vor einigen Jahren renaturiert worden – dabei wurden die Gewässerbermen abgetragen und der Fluss damit leicht verbreitert. Bei den Bermen handelt es sich um den ebenen Absatz am unteren Ende der Böschung, auf denen früher zu Zeiten der „Köttelbecke“ die Betriebsfahrzeuge der Emschergenossenschaft unterwegs sein konnten. Die Vielzahl an Wasserpflanzen sorgt nicht nur für einen Anstieg des Gewässerpegels, sondern stellt auch eine Bedrohung für die Artenvielfalt in der Emscher dar – die Pflanzen veratmen mehr Sauerstoff als sie produzieren, was für die Gewässerbiologie auf Dauer schädlich ist.

Emschergenossenschaft
Am 14. Dezember 1899 als erster deutscher Wasserwirtschaftsverband gegründet, ist die Emschergenossenschaft heute gemeinsam mit dem 1926 gegründeten Lippeverband Deutschlands größter Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken. Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Unternehmens sind die Abwasserentsorgung, der Hochwasserschutz sowie die Klimafolgenanpassung. Ihr bekanntestes Projekt ist der Emscher-Umbau (1992-2021), bei dem die Emschergenossenschaft im Herzen des Ruhrgebietes eine moderne Abwasserinfrastruktur baute. Dafür wurden 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden insgesamt renaturiert. Parallel entstanden über 130 Kilometer an Rad- und Fußwegen, die das neue blaugrüne Leben an der Emscher und ihren Nebenläufen erleb- und erfahrbar machen.

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