Artenvielfalt: 24 Stunden Beobachtung in den Emscher-Auen

Emscher-Auen
© Rupert Oberhäuser/EGLV

„3. Tag der lebendigen Emscher“ findet Ende Juni in Castrop-Rauxel und Dortmund statt – inklusive Mitmach-Angeboten für interessierte Bürgerinnen und Bürger

Die Natur kehrt an und in die Emscher zurück. Wie genau die Artenvielfalt mehr als drei Jahre nach Erreichen der vollständigen Abwasserfreiheit aussieht, das ermitteln die Emschergenossenschaft und der NABU NRW gemeinsam mit zahlreichen Partnern beim „3. Tag der lebendigen Emscher“: In einem Zeitraum von 24 Stunden wird am 28. und 29. Juni die Biodiversität im Bereich des Hochwasserrückhaltebeckens Emscher-Auen an der Stadtgrenze Castrop-Rauxel/Dortmund unter die Lupe genommen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind am 29. Juni eingeladen, zwischen 11 und 17 Uhr die Ereignisse vom Hof Emscher-Auen aus zu verfolgen: An Informationsständen, bei kleinen Entdeckungsführungen oder Mitmach-Aktionen können sie mehr über die biologische Vielfalt, ihre Erforschung und ihren Schutz erfahren. Über weitere Details der Veranstaltung werden die Emschergenossenschaft und der NABU NRW in den kommenden Wochen noch informieren.

Die naturnah gestalteten Hochwasserrückhalteräume mit Auencharakter bieten einzigartige Chancen für die Entwicklung einer typischen, fließgewässerbegleitenden Flora und Fauna. Kleinräumige Reliefunterschiede, das Nebeneinander von Still- und Fließgewässern sowie die Interaktion von Emscher- und Grundwasserstand bewirken ein Mosaik aus unterschiedlichen Vegetationsformationen. Trotz des jungen Entwicklungsstandes der Auen beobachten Emschergenossenschaft  und NABU NRW schon heute eine rasche Wiederbesiedlung durch auentypische Arten, die beim diesjährigen „Tag der lebendigen Emscher“ näher erfasst werden sollen.

Ob Vögel, Amphibien, Libellen, Schmetterlinge, Laufkäfer, Fische und viele mehr – das große Netzwerk aus Artenkenner*innen der Universitäten, Bio-Stationen, NABU-Ortsverbänden, Fischereiverbände und vieler weiterer ehrenamtlicher Expert*innen deckt die unterschiedlichsten Artengruppen ab und ermöglicht einen detaillierten Einblick in die ökologischen Mehrwerte der neuen Auenlandschaften.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind am 29. Juni eingeladen, zwischen 11 und 17 Uhr die Ereignisse vom Hof Emscher-Auen aus zu verfolgen: An Informationsständen, bei kleinen Entdeckungsführungen oder Mitmach-Aktionen können sie mehr über die biologische Vielfalt, ihre Erforschung und ihren Schutz erfahren. Dabei gilt es zu beachten, dass die Hochwasserrückhaltebecken – einschließlich der Böschungen und gewässernahe Bereiche – nur für geschulte Forschende zugänglich sind. Eine öffentliche Begehung der Emscher-Auen ist aus Sicherheitsgründen sowie zum Schutz störungsempfindlicher Arten und natürlicher Entwicklungsprozesse nicht möglich. Die Emscher-Auen sind jedoch von den Gehwegen und vom Hof Emscher-Auen aus sehr gut einsehbar.

Die Emschergenossenschaft bittet zudem zu beachten, dass auf dem Hof Emscher-Auen keine Parkmöglichkeiten zur Verfügung stehen werden! Es wird daher dringend empfohlen, auf umliegende Bereiche auszuweichen oder die Anreise mit dem ÖPNV oder dem Fahrrad vorzunehmen.

Hintergrund:
Der „Tag der lebendigen Emscher“ findet bereits zum dritten Mal statt. Die Premiere führten Emschergenossenschaft und NABU NRW im Sommer 2023 an der Emscher-Mündung bei Dinslaken und Voerde durch. Die Zweitauflage gab es im vergangenen Jahr im Natur- und Wasser-Erlebnis-Park „Emscherland“ in Recklinghausen/Castrop-Rauxel. In diesem Jahr wandern die Kooperationspartner mit dem Standort Emscher-Auen in Castrop-Rauxel/Dortmund weiter flussaufwärts.

Die Emschergenossenschaft
Am 14. Dezember 1899 als erster deutscher Wasserwirtschaftsverband gegründet, ist die Emschergenossenschaft heute gemeinsam mit dem 1926 gegründeten Lippeverband Deutschlands größter Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken. Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Unternehmens sind die Abwasserentsorgung, der Hochwasserschutz sowie die Klimafolgenanpassung. Ihr bekanntestes Projekt ist der Emscher-Umbau (1992-2021), bei dem die Emschergenossenschaft im Herzen des Ruhrgebietes eine moderne Abwasserinfrastruktur baute. Dafür wurden 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden insgesamt renaturiert. Parallel entstanden über 130 Kilometer an Rad- und Fußwegen, die das neue blaugrüne Leben an der Emscher und ihren Nebenläufen erleb- und erfahrbar machen.

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