Das Festival „Djelem Djelem“ feiert die Kultur der Sinte*zze und Rom*nja mit vielen Veranstaltungen

Nachwuchstalent Susey Wendy.
© Stadt Dortmund / Silke Hempel

Zum zwölften Mal lädt das Kulturfestival „Djelem Djelem“ Besucher*innen im September zu zahlreichen Veranstaltungen ein: Beim größten Kulturfestival der Sinte*zze und Rom*nja in Deutschland können Besucher*innen in die Kunst, Kultur, Geschichte und Gegenwart der Sinte*zze und Rom*nja eintauchen.

Beim Kulturfestival der Sinte*zze und Rom*nja stehen vom 1. bis zum 15. September Themen und Veranstaltungen rund um Kunst, Geschichte und Gegenwart im Fokus, die Rom*nja und Sinte*zze bewegen. Das Festival lädt mit Konzerten, Ausstellungen, Filmen, Fortbildungen und Begegnungen dazu ein, diese Kulturen kennenzulernen und zu feiern. Das Gros der Veranstaltungen ist kostenlos. Veranstaltet wird das Festival von der Stadt Dortmund zusammen mit vielen Kooperationspartnern – darunter AWO Dortmund, Romano Than e.V. und dem Keuning.haus.

Nachwuchstalent Susey erobert mit 13 Jahren die Bühne

Zu den Höhepunkten gehört nach dem großen Erfolg aus dem vergangenen Jahr die zweite Ausgabe von „Mari Gilia – Nacht der Sinti-Kultur“ am 9. September im Keuning.haus. Die Musikveranstaltung will musikalischen Talenten, die oft dem breiten Publikum unbekannt sind, eine Plattform bieten. Viele junge Musiker*innen aus Dortmund sind dabei. Aber auch Talente aus der weiteren Umgebung, wie die 13-jährige Susey Wendy, eine Soul- und Jazz-Sängerin aus Freinsheim in Rheinland-Pfalz, die schon einige Erfolge vorweisen kann. Im Juni nahm Susey zum ersten Mal an einem Gesangswettbewerb teil und gewann direkt den „Welcome to Europe Song Contest“. 120 Künstler*innen aus neun Nationen kämpften um den Sieg, doch Susey konnte mit ihrem Song „Diesen Weg“ überzeugen. „Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Föderung der jungen Taltente“, so Kulturdezernent Jörg Stüdemann.

Ein weiteres großes Musikfestival ist das Balkan-Familien-Fest „Balkan Beatz“ am Freitag, 12. September, von 18 bis 22 Uhr auf dem Friedensplatz Dortmund. Mit auf der Bühne sind die Denorecords Balkan Show & Live-Acts „Skennybeatz“, „Mr. Sero“, „Muamet“, „Devin“  sowie „DJ Maki & DJ Gabriel“.

Veranstaltet wird das Festival „Djelem, Djelem“ von der Stadt Dortmund zusammen mit vielen Kooperationspartnern – darunter AWO Dortmund, Romano Than e.V. und dem Keuning.haus.
© Stadt Dortmund / Silke Hempel

Familienfeste und feministische Abende

„Das traditionelle Familienfest am Sonntag, 7. September, ist ein weiterer Höhepunkt“, so Hassan Adzaj von Romano Than. Der Verein veranstaltet dieses Fest auf dem Nordmarkt. In diesem Jahr tritt dort die Romani Brass Gruppe Urgani Germanei auf, außerdem gibt es ein großes Spiel- und Spaß-Angebot für Kinder. Am Abend präsentieren ab 18:30 Uhr im Schauspiel Dortmund die Sängerin und Aktivistin TAYO Awosusi-Onutor und Dr. Isidora Randjelović, Projektleiterin der Romani Akademie, gemeinsam das feministische Rom:nja-Archiv RomaniPhen. Im Zentrum dieses Abends stehen Romani-Wissen, Selbstorganisation und die Kraft künstlerischer Ausdrucksformen. Im Anschluss wird die Sängerin TAYO mit ihrer Musik unterhalten.

Ein weiteres großes Musikfestival ist das Balkan-Familien-Fest „Balkan Beatz“.
© Denorecords

Veranstaltungen zur Geschichte und Gegenwart

Neben vielen Kulturveranstaltungen gibt es auch eine Reihe von Diskussionen und Fortbildungen. Am Mittwoch, 3. September, ist Wolfgang Benz im Rathaus zu Gast und bringt mit seinem Buch „Zukunft der Erinnerung“ sicher auch viel Gesprächsstoff mit. Wie kann zeitgemäßes und angemessenes Erinnern aussehen? Wie können jüngere Generationen der Vergangenheit gedenken, ohne von ihr erdrückt zu werden? Das sind Fragen, die der 84-jährige Historiker ab 18 Uhr mit dem Publikum erörtert. Wolfgang Benz ist ein Vertreter der Vorurteilsforschung, der Antisemitismusforschung und der Nationalsozialismus-Forschung und hat sich besonders um die jüngere Generation und ihre Sicht auf die Vergangenheit bemüht.

Auch Filme laden zur Diskussion ein. So wird es am Freitag, 5. September, im Studio B der Stadt- und Landesbibliothek erste Einblicke in ein besonderes Filmprojekt geben: „UNBROKEN – The Song of Survivors“ ist ein visuell aufwendig produziertes Anime-Musical, das bekannte und unbekannte Sinti und Roma ihre Geschichte selbst erzählen lässt.

Das komplette Programm des Kulturfestivals: djelemdjelemfestival.de