
Im September 2015 stellte das Keuning.haus die Kulturarbeit ein und wurde zur sogenannten Drehscheibe für geflüchtete Menschen.
© Alex Völkl
Großes Fest am Freitag, 5. September, Fotovortrag über Syrien am Donnerstag
Zehn Jahre Willkommenskultur im Keuning.haus: Podiumsdiskussionen, Bühnenprogramm, Foto- und Filmbeiträge sollen an die Situation 2015 erinnern. Das Fest ist gleichzeitig ein Dankeschön für alle Unterstützer*innen – gemeinsam mit vielen Ehrenamtlichen wurden 2015 schnelle Hilfen organisiert.
Der Start für neue Formate und Vereine
Es gibt viele persönliche Geschichten, die sich mit der plötzlichen Ankunft Tausender Menschen in Dortmund verbinden: Levent Arslan, damals seit drei Monaten Programmleiter im Keuning.haus, schlief auf einer Isomatte im Büro, das ganze Team kümmerte sich um die Aufnahme und Versorgung der ankommenden Menschen mit Essen, Medizin, Kleidung und vielem mehr. Zu erleben war große Not – und zugleich die große Hilfsbereitschaft in der Nordstadt und darüber hinaus.
Unter den Ersten, die mithalfen, war auch der heutige Bestseller-Autor und Professor Aladin El-Mafaalani, der kurz darauf das Format „Talk im DKH“ mit entwickelte. Noch heute moderiert er den Talk „Pentagon“ im Keuning.haus. Auch seine Mutter, Nabila El-Mafaalani, war von Beginn an mit Engagement und Herz in der Geflüchtetenhilfe aktiv. Sie leitet seit 2015 das Café Marhaba des Vereins Levante im Keuning.haus und unterstützt gemeinsam mit vielen, oft ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen ankommende Menschen. In dieser besonderen Situation hat sich auch der Verein Train of Hope e.V. gegründet, der inzwischen in der Arbeit mit Geflüchteten nicht mehr wegzudenken ist. Was also vor zehn Jahren begann, hat sich zu einem dauerhaften Arbeitsbereich mit vielen neuen Angeboten entwickelt.
Fotovortrag über „das neue Syrien“
Bereits am Donnerstag, 4. September, hält der Fotojournalist und Autor Lutz Jäkel einen multimedialen Vortrag über das neue Syrien. Er kennt das Land seit über 30 Jahren, hat es unzählige Male bereist und eine Zeit lang dort gelebt. Nur wenige Tage nach dem Sturz des Regimes kehrte er nach Syrien zurück. Von seinen Erlebnissen in dem vom Krieg geschundenen Land, aber auch von den großen Hoffnungen der Menschen wird er live berichten. Beginn ist um 19 Uhr.
Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist kostenfrei. Es gibt Grußworte von Levent Arslan und Stadtdirektor Jörg Stüdemann, die Veranstaltung moderiert Aida Demirović-Krebs. Veranstaltende sind das Keuning.haus, Train of Hope Dortmund e.V., Levante e.V.