„Kartonwand“ – Lesung und Diskussion über das Altern mit Migrationsgeschichte

Fatih Çevikkollu beschreibt die Folgen der Arbeitsmigration – Psychische Gesundheit im Fokus

Am Donnerstag, 25. September, 18 bis 21 Uhr, laden der Fachdienst für Senioren und das Regionalbüro zur Lesung von Fatih Çevikkollu aus seinem Buch „Kartonwand“ mit anschließender Diskussion in das Wilhelm-Hansmann-Haus, Märkische Straße 21, ein.

Im Mittelpunkt steht das Buch „Kartonwand – Das Trauma der Arbeitsmigrant/innen am Beispiel meiner Familie“ von Fatih Çevikkollu. Der Schauspieler, Kabarettist und Autor erzählt darin von seiner Familie, die in den 1960er-Jahren als Gastarbeiter nach Deutschland kam. Er berichtet von Hoffnungen, Enttäuschungen und den seelischen Wunden, die Arbeitsmigration hinterlassen hat.

Ein Thema, das viele betrifft

Heute haben fast ein Viertel der Menschen über 60 Jahre in Dortmund eine internationale Geschichte. Bei den sogenannten Babyboomern liegt der Anteil sogar bei 28 Prozent. Viele von ihnen werden in Zukunft pflegebedürftig werden. Ihre Erfahrungen und Bedürfnisse sind oft andere – sie brauchen Angebote, die sie wirklich erreichen.

Diskussion über Zugang und Unterstützung im Alter

Nach der Lesung folgt eine Podiumsdiskussion. Die Expert*innen und das Publikum sprechen über psychische Gesundheit, Migration und Altern. Es geht um konkrete Fragen: Wie können Fachkräfte ältere Menschen mit Zuwanderungsgeschichte besser unterstützen? Welche Angebote helfen wirklich? Wie können Isolation und Einsamkeit verhindert werden?

Die Gäste auf dem Podium sind:

  • Fatih Çevikkollu, Schauspieler, Kabarettist und Autor
  • Leonid Chraga, Vorsitzender des Dortmunder Integrationsrates
  • Dr. Uwe Johansson, Chefarzt für Gerontopsychiatrie an der LWL-Klinik Dortmund
  • Dr. Gürsel Çapanoglu, Projektleitung KulSa / VMDO e.V.
  • Moderation: Dr. Vera Gerling, Projektkoordinatorin im Fachreferat Sozialplanung der Stadt Dortmund

Musik, Snacks und Begegnung

In der Pause gibt es Musik und kleine Snacks. Alle Interessierten sind eingeladen – besonders ältere Menschen mit internationaler Geschichte, Fachkräfte aus Pflege und Beratung sowie ehrenamtlich Engagierte.

Ein oft übersehenes Thema kommt zur Sprache

Viele ältere Menschen mit Migrationserfahrung fühlen sich allein gelassen. Ihre Sorgen und psychischen Belastungen werden oft übersehen. Diskriminierungserfahrungen und Sprachbarrieren erschweren den Zugang zu Hilfe. Diese Veranstaltung möchte das ändern. Sie bringt persönliche Geschichten und Fachwissen zusammen – mit dem Ziel, gemeinsam Lösungen zu finden.

Eine starke Kooperation für mehr Teilhabe

Die Veranstaltung ist ein gemeinsames Projekt des Fachdienstes für Senioren/Fachstelle Alter und Migration der Stadt Dortmund und des Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz Dortmund. Weitere Partner sind der VMDO e.V. mit dem Projekt KulSa und das Wilhelm-Hansmann-Haus.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist notwendig unter Tel. 0231 50-23357 oder per E-Mail: whh@dortmund.de.