Umweltheld*innen mit einem Herz für Hühner: Diese Schulen sind beim Umwelt- und Naturschutz ganz weit vorn

Die Klo-Piloten: So heißt ein Projekt der Regenbogen-Grundschule, das unter anderem zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen aufruft. Auch das richtige Händewaschen lernen die Klo-Piloten gleich mit.
© Stadt Dortmund / Roland Gorecki

Siegerehrung beim Wettbewerb „UmweltBewussteSchule“

Viele Dortmunder Schulen engagieren sich für Umwelt- und Klimaschutz. Als Wertschätzung und Dank gibt es den Wettbewerb „UmweltBewussteSchule“. Die Sieger des Jahres 2024 wurden jetzt ausgezeichnet. Vorne liegt eine Schule aus dem Nordwesten.

Herzlichen Glückwunsch an die Schulgemeinschaft der Grafen-Grundschule: Mit ganz viel Engagement, klugen Ideen und einem Herz für Hühner haben sich die Kinder und das pädagogische Team den Titel „UmweltBewussteSchule 2024“ verdient.

Insgesamt 29 Schulen haben sich am Wettbewerb beteiligt. Die zehn Erstplatzierten wurden bei einer Feier am Freitag, 7. November, im Rathaus ausgezeichnet. Dortmunds Baudezernent Arnulf Rybicki hat die Urkunden übergeben. „Danke für euren Einsatz, eure Kreativität und euer Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Energie, Wasser und Abfall. Ihr habt es geschafft, dass eure Schulen Orte des Lernens sind und gleichzeitig echte Vorbilder in Sachen Klimaschutz für die ganze Stadt! Ich freue mich schon, wenn wir uns im nächsten Jahr hier wiedersehen“, so Arnulf Rybicki.

Er überreichte den zehn umweltbewussten Schulen Urkunden und Geldprämien. Die ersten drei Schulen erhielten je 2.000 Euro, die Plätze vier bis sechs je 1.000 Euro und die Plätze sieben bis zehn je 700 Euro. Insgesamt wurden Geldprämien im Wert von insgesamt 11.800 Euro verteilt.

Das sind die zehn Gewinner-Schulen:

  1. Grafen-Grundschule
  2. Gustav-Heinemann-Gesamtschule
  3. Regenbogen-Grundschule
  4. Höchstener Grundschule
  5. Bert-Brecht-Gymnasium
  6. Brüder-Grimm-Grundschule
  7. Gymnasium an der Schweizer Allee
  8. Holte-Grundschule
  9. Hangeney-Grundschule
  10. Eichlinghofer Grundschule

2024 haben die Teilnehmerschulen rund 86.800 Euro an Energie- und Wasserkosten eingespart. Witterungsbereinigt haben die Schulen 2024 ihre Verbräuche um ca. 492.000 Kilowattstunden Wärme, über 30.000 Kilowattstunden Strom und rund 170 Kubikmeter Wasser reduziert. Insgesamt wurden in den vergangenen 13 Jahren rund 404.800 Euro eingespart.

Sponsoren unterstützen und ermöglichen weitere Gewinne

Auch in diesem Jahr gab es außergewöhnlich viele engagierte Sponsor*innen, wie Borussia Dortmund, DEW21, Flughafen Dortmund GmbH, Sparkasse Dortmund und die Wilo-Foundation, die das Projekt unterstützen. Durch Losentscheid konnten daher noch zusätzlich weitere Preise von insgesamt 3.300 Euro und eine Stadionführung im Signal Iduna Park an die zehn Schulen überreicht werden.

Leih-Hühner fühlten sich wohl an der Siegerschule

Die Deusener Grafen-Grundschule beteiligt sich schon seit Jahren am Wettbewerb. 2022 belegte die Schulgemeinschaft noch Platz 10. Der Sprung aufs Siegertreppchen gelang aufgrund der vielen sinnvollen Aktivitäten und der Reduzierung der Verbräuche an der Schule. Dadurch haben die Kinder und die Lehrkräfte die meisten Punkte erzielt.

Besonders spannend und lehrreich war das Hühner-Projekt: Hier haben die Kinder Verantwortung für Leih-Hühner übernommen. Dabei lernten sie nicht nur, wie man die Tiere pflegt und richtig mit ihnen umgeht. Es ging auch um ökologische Zusammenhänge, Teamarbeit und Verlässlichkeit.

In den Projekttagen „Umwelthelden – Wir handeln für unsere Erde“ setzten sich die Kinder in vielfältigen Workshops mit Themen wie Recycling, erneuerbaren Energien, Biodiversität und gesunder Ernährung auseinander.

Gustav-Heinemann-Gesamtschule auf Platz 2

Die Gustav-Heinemann-Gesamtschule bringt seit vielen Jahren Umwelt- und Klimaschutz konsequent in den Schulalltag ein. Der Energie- und Recycling-Wettbewerb, an dem über 900 Schüler*innen beteiligt sind, stärkt das Bewusstsein für den sorgsamen Umgang mit Ressourcen. Dabei übernehmen Schüler*innen als Energieberater*innen zunehmend Verantwortung und gestalten das Projekt aktiv mit.

Ein weiteres Highlight ist die selbstgebaute Aquaponik-Anlage, die im Biologieunterricht der Oberstufe betreut wird. Die Aquaponik-Anlage vereint auf innovative Weise die Aufzucht von Wassertieren mit dem Anbau von Nutzpflanzen. In diesem geschlossenen Kreislaufsystem versorgen die Tiere die Pflanzen mit wertvollen Nährstoffen, während die Pflanzen das Wasser natürlich reinigen und so für ein gesundes Gleichgewicht sorgen. Mit diesem Projekt schlägt die Schule eine spannende Brücke zwischen Theorie und Praxis – Wissen wird hier sichtbar, greifbar und lebendig.

Regenbogen-Grundschule schon seit 2012 dabei

Die Regenbogen-Grundschule hat dank ihrer zahlreichen pädagogisch gestalteten Programme und Energieeinsparungen den dritten Platz belegt. Mit der Aktion „Zu Fuß zur Schule“ setzt die Schulgemeinschaft ein klares Zeichen für nachhaltige Mobilität und ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl. Während der Aktionswoche sammelten die Kinder Punkte für klimafreundliche Schulwege – zu Fuß, mit dem Roller oder dem Bus – und feierten gemeinsam eine bunte Abschlussveranstaltung.

Eine besonders alltagsnahe Maßnahme sind die „Klopiloten“, bei der Schüler*innen eigenverantwortlich auf einen sparsamen Umgang mit Wasser, Seife und Papier im Schulalltag achten.

Beide Projekte zeigen eindrucksvoll, dass Umweltbewusstsein schon bei kleinen Gesten beginnt – und wie wichtig Eigenverantwortung und Vorbildverhalten bereits im Grundschulalter sind.

Hintergrund: Wettbewerb „UmweltBewussteSchule“

Der Wettbewerb „UmweltBewussteSchule“ ist Teil des 1997 vom Rat der Stadt beschlossenen Projektes „Energieeinsparung an städtischen Gebäuden“ und wird jährlich ausgetragen. Ziel ist es, die Nutzer*innen aller städtischen Gebäude zu motivieren, ihr Verhalten so zu ändern, dass Energiekosten und CO₂-Ausstoß sinken. Schulen spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Kindern und Jugendlichen einen sinnvollen Umgang mit Energie zu vermitteln.

Für den Umweltwettbewerb steht ein jährliches Gesamtbudget von ca. 20.000 Euro zur Verfügung. Die 29 teilnehmenden Schulen erhalten nach Abschluss einer verbindlichen Vereinbarung einen Sockelbetrag von 300 Euro im Jahr.