Bus und Bahn in Dortmund bekommen überwiegend gute Noten

2.700 Rückmeldungen auf Online-Umfrage zur Zukunft des ÖPNV

Mehr Direktverbindungen, mehr Sicherheit und Sauberkeit wünschen sich Bus- und Bahn-Fahrer*innen, die sich von April bis Juni 2025 an einer städtischen Online-Befragung beteiligt haben. Am besten bewertet wurden die Stadtbahn mit der Schulnote 2 und die Entfernung zur nächsten Haltestelle mit 2,2.

Ein vorwiegend positives Stimmungsbild hat die städtische Mobilitätsplanung zusammen mit einem externen Verkehrsgutachter aus 2.700 Rückmeldungen ihrer Online-Befragung zur Zukunft des ÖPNV ausgewertet. Viele Rückmeldungen betonen das grundsätzlich hohe Niveau des Dortmunder ÖPNV, vor allem im Vergleich zu anderen Ruhrgebietsstädten. Die Möglichkeit zur Beteiligung wurde ausdrücklich gelobt – verbunden mit der Erwartung, dass die Ergebnisse in die zukünftige Planung einfließen.

„Die hohe Beteiligung und die weitgehend gute Bewertung des Dortmunder Bus- und Bahnnetzes bestärken uns, den ÖPNV weiter zu verbessern“, sagt Stefan Szuggat, Dezernent für Planen, Umwelt und Wohnen. „Gerade im Hinblick auf die beschlossenen Klimaziele müssen wir den ÖPNV stärken und ausbauen, um vielen Menschen eine gute Alternative zum Auto bieten zu können.“

Zu Fuß zur nächsten Haltestelle

Das bestehende Angebot haben die Teilnehmer*innen der Befragung insgesamt positiv bewertet. Die Stadtbahn ist mit der Schulnote 2 am besten bewertet, Bus- und der schienengebundene Personennahverkehr (S-Bahn/Regionalverkehr) werden überwiegend mit guten bis befriedigenden Schulnoten beurteilt. Die punktuell schlechtere Bewertung von S-Bahn/Regionalverkehr in Westerfilde ist möglicherweise auf Sperrungen der Trasse der RB43 zu dieser Zeit zurückzuführen.

Wie stark die Verkehrsmittel genutzt werden, variiert stark nach Stadtteilen: Die Stadtbahn wird stadtweit regelmäßig genutzt, besonders in der Nordstadt. Der Bus spielt vor allem dort eine Rolle, wo es keine Stadtbahnanbindungen gibt (unter anderem in Oespel/Kley, Kirchlinde/Marten). S- und Regionalbahnen werden sehr unterschiedlich bewertet – von hoher Nutzung in Lütgendortmund bis zu geringer Nutzung in Kirchhörde und Scharnhorst.

Die Entfernung zur nächsten Haltestelle, die von über 90 Prozent der Befragten zu Fuß zurückgelegt wird, wird mit der Schulnote 2,2 am besten bewertet. Sauberkeit, Zustand, Pünktlichkeit, Verknüpfung mit anderen Verkehrsangeboten und Informationen im Störungsfall schneiden jeweils mit Note 3,5 am schlechtesten ab.

Den nächtlichen ÖPNV nutzen 10–20 Prozent der Befragten regelmäßig, vor allem in der Innenstadt sowie in Eichlinghofen und von überwiegend jüngeren sowie älteren Menschen. Das Angebot wird über fast das gesamte Stadtgebiet mit ausreichenden Schulnoten bewertet. Die mangelhafte Bewertung in der Nordstadt lässt sich nicht direkt aus dem Angebot erklären, da sie mit dem übrigen Stadtgebiet vergleichbar gut ist. Die Diskrepanz aus Bewertung und Angebot ist nur durch andere Nachfragebedürfnisse der Teilnehmenden aus der Nordstadt erklärbar. Sharing-Angebote wie Leihräder, E-Scooter und Carsharing, sowie Park+Ride und Bike+Ride werden von rund 70-90 Prozent der Befragten selten bis nie genutzt und entsprechend eher schwach bewertet.

Wunsch nach mehr Direktverbindungen

Auch wenn die Befragung nicht repräsentativ ist und nur ein Stimmungsbild abbilden kann, wird deutlich, was den befragten Dortmunder*innen am öffentlichen Personennahverkehr besonders wichtig ist: Mehr Direktverbindungen sowie mehr Sicherheit und Sauberkeit wurden am häufigsten genannt.

Am häufigsten gefordert wird die Verbesserung der Haltestellenausstattung, gefolgt vom Ausbau der Stadtbahn, neuen Buslinien und mehr Fahrten in den Abendstunden. Auch mehr Informationen und Kommunikation wird gewünscht. Kritisiert wird die fehlende Zuverlässigkeit im schienengebundenen Personennahverkehr. Weniger wichtig sind den Teilnehmenden der H-Bahn-Ausbau sowie Mobilstationen. Das sind Knotenpunkte, die durch die Verknüpfung von Mobilitätsangeboten wie ÖPNV, Sharing-Diensten und Fahrradinfrastruktur den einfachen Wechsel zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln ermöglichen.

Ulrich Jaeger, Verkehrsvorstand bei DSW21, ist mit den Ergebnissen der Befragung zufrieden: „Wir freuen uns über die vielen positiven Bewertungen für unser Angebot, nehmen aber auch die Kritikpunkte ernst. Die Einführung der neuen Citybuslinie 400/401 sowie die zweite Stufe von DOnight haben erst nach der Befragung stattgefunden. Ich bin mir sicher, dass die Ergebnisse zum Thema Busangebot und Nachtverkehr deshalb heute etwas positiver bewertet worden wären. An anderen Aspekten, die in Teilen kritisch beurteilt wurden, wie etwa die Fahrgastinformation im Störungsfall, arbeiten wir bereits intensiv.“

Wie geht es weiter?

Die Hinweise aus der Online-Beteiligung fließen in das Teilkonzept ÖPNV im Masterplan Mobilität 2030 ein und werden berücksichtigt, wenn der Nahverkehrsplan anschließend neu aufgestellt wird. Auf Grundlage dieses Stimmungsbildes können die Verkehrsangebote bedarfsgerechter weiterentwickelt und zielgerichteter verbessert werden.

Weitere Informationen zum Masterplan Mobilität 2030 und den Ergebnissen der Online-Beteiligung:

Masterplan Mobilität 2030 | dortmund.de oder in diesem pdf mit der Auswertung.