B1-Brücke Chemnitzer Straße ist wieder zurück – kniffliges „Einschweben“ am Samstag

Beim Einhub der Brücke war neben einem riesigen Kran auch Fingerspitzengefühl gefragt.
© Stadt Dortmund / Stephan Schütze

Jetzt stehen Restarbeiten an / Freigabe für Ende Mai geplant

Endlich ist sie zurück: die Fuß- und Radwegebrücke an der Chemnitzer Straße über den Rheinlanddamm (B1). Am Samstag schwebte das 55 Meter lange Bauwerk, in zwei Teile getrennt, an seinen seit 1980 angestammten Platz zurück. Frisch saniert und bereit für viele weitere Jahre.

 

Am Samstag (26. April) ist die Brücke an der Chemnitzer Straße wieder aufgelegt worden – erst ein Teil, dann der zweite.
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Am Samstagmorgen gerieten schaulustige Passant*innen am Rheinlanddamm ins Staunen: Eine halbe Brücke schwebte an einem riesigen Kran über die Fahrbahn. Ganz sanft legte der Kranführer das 30 Tonnen schwere Bauwerk ab – hier war Millimeterarbeit gefordert, um die Brückenhälfte richtig zu positionieren.

Die B1 war für die Dauer der Arbeiten gesperrt – konnte aber bereits am Samstagabend wieder freigegeben werden.
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„Davor war es kurz aufregend: Ein LKW mit notwendigem Sicherungsmaterial kam mit erheblicher Verzögerung an der Baustelle an, er hatte eine technische Panne. Außerdem war der Sattelschlepper mit dem ersten Brückenteil falsch herum an die Baustelle gefahren und wir mussten die Brücke in der Luft drehen. Das war so nicht geplant, aber wir haben das Problem schnell gelöst“, sagt Projektleiter Christian Heck vom Tiefbauamt. Das Grünflächenamt war planmäßig vor Ort und hat an zwei Platanen kleinere Rückschnitte vorgenommen, damit die Brücke aufgelegt werden konnte.

Die Fuß- und Radverkehrsbrücke war in einem Werk saniert worden. Damit konnte die Sperrzeit deutlich verkürzt werden.
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Wenige Stunden später lag dann auch die zweite Hälfte sicher auf. Beide Teile wurden präzise ausgerichtet und behelfsmäßig verschweißt. Erst in den kommenden Tagen wird die Brücke vollständig zusammen geschweißt, bevor sie auf ihre ursprünglichen Widerlager abgesenkt werden kann.

Den Mitarbeiter*innen von Tiefbauamt und den beteiligten Firmen stand am Nachmittag die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. „Klar war das ein bisschen nervenaufreibend“, sagte Bauleiter Jens Oblasser vom Tiefbauamt. „Aber alle haben sich auf diesen Tag akribisch vorbereitet, sodass wir mit einem sehr guten Gefühl gestartet sind. Wir sind sehr zufrieden – trotz der ungeplanten Situation am Morgen.“

Spätestens Ende Mai wird die Brücke wieder freigegeben – jetzt stehen zunächst Restarbeiten an.
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Leiterin des Tiefbauamts fieberte mit ihrem Team mit

Lob gab’s von der Leiterin des Tiefbauamts: Sylvia Uehlendahl war am Samstag auch dabei und fieberte mit ihrem Team mit. „So eine Aktion ist auch für uns nicht alltäglich, und ohne intensive Planung und Vorbereitung wäre so ein Verfahren undenkbar. Ich danke allen Beteiligten, das war ein sehr erfolgreicher Tag für uns.“

Am Nachmittag des 26. April waren beide Teile erfolgreich eingehoben – sehr zur Freude aller Beteiligten auf der Baustelle.
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Im November 2024 war die 45 Jahre alte Brücke – hälftig geteilt – in eine Werkshalle gebracht worden. In den folgenden Monaten haben Mitarbeiter einer Spezialfirma das Bauwerk umfassend saniert. Neuer Gehwegbelag, neue Geländer, ein frischer Anstrich – die Brücke sieht jetzt wieder aus wie neu.

„Die sanierte Brücke wird nun wieder mit ihren Brückenlagern vergossen. Der frische Beton muss dann aushärten. Währenddessen werden die Gehwegbeschichtung im Bereich des Trennschnittes und der Korrosionsschutz aufgebracht. Voraussichtlich Ende Mai geht die Brücke dann wieder in Betrieb“, erklärt Christian Heck.

Für die Sanierung in der Halle statt an Ort und Stelle hatte sich das Tiefbauamt entschieden, um die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. „Die Sanierung in der Halle hatte große Vorteile. Vor Ort hätten wir etwa zwölf Monate gebraucht. Das hätte auch zwölf Monate Umleitung für den Fuß- und Radverkehr bedeutet. Außerdem hätte es dauerhaft Teilsperrungen der B1 gegeben. Beides konnten wir nun vermeiden“, sagt Jens Oblasser.

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund