Sieben Bezirke, zehn Jahre und mehr als 250 Projekte: „nordwärts“ hat nicht nur den Norden verändert

Volles Haus bei der Abschlussveranstaltung. Seit zehn Jahren setzt „nordwärts“ Impulse für den Dortmunder Norden.
© Stadt Dortmund / Roland Gorecki

Seit 2015 setzt „nordwärts“ Impulse im Dortmunder Norden und rückt die Potentiale in den Fokus. Stadtgesellschaft, Politik, Verwaltung und Wirtschaft arbeiten dabei eng zusammen – genau das machte „nordwärts“ so besonders. Nun ist das Dekadenprojekt zu Ende gegangen – und lebt dennoch fort. Eine Bilanz und ein Ausblick.

Mit „nordwärts“ hat die Stadt Dortmund in den vergangenen zehn Jahren ein bundesweit beachtetes Projekt zur Stadtentwicklung umgesetzt. Sieben von zwölf Dortmunder Stadtbezirken und damit fast die Hälfte des Stadtgebiets gehörten zum „nordwärts“-Projektgebiet: Eving, Huckarde, Innenstadt-Nord, Mengede, Scharnhorst und Teile von Innenstadt-West und Lütgendortmund.

Besonders ist dabei vor allem der ganzheitliche Blick: Stadtentwicklung wurde nicht als rein bauliche Aufgabe verstanden, sondern als gemeinschaftlicher Prozess. Rund 100 Dortmunder Persönlichkeiten haben „nordwärts“ als Kuratorium über die gesamte Laufzeit begleitet.

Mehr als 250 Projekte: Seit zehn Jahren setzt „nordwärts“ Impulse für den Dortmunder Norden
© Stadt Dortmund / Roland Gorecki

Das Ziel: bessere Lebensqualität im Norden

Seit dem Startschuss vor fast genau zehn Jahren, am 9. Mai 2015, hat „nordwärts“ über 250 Projekte initiiert oder begleitet. Sie alle hatten das Ziel, die Lebensqualität vor Ort zu verbessern, zum Beispiel durch starke Nachbarschaften oder attraktive Quartiere.

Von Beginn an haben die Bürger*innen daran mitgewirkt, zum Beispiel in Beteiligungswerksstätten schon zum Projektstart, in World- und Bürger*innen-Cafés, Sommerakademien oder Symposien. Für diesen partizipativen Ansatz wurde „nordwärts“ 2017 mit dem European Public Sector Award (EPSA) ausgezeichnet.

Als die Mitwirkung während der Pandemie schwieriger wurde, hat „nordwärts“ digitale Wege der Beteiligung angeschoben und entwickelt, begleitet von Wissenschaft und Forschung.

Meilensteine am laufenden Band

Einige Beispiele für erfolgreiche Projekte, die nordwärts initiiert, begleitet oder koordiniert hat:

  • In Dorstfeld entstand das Bürgerhaus „Pulsschlag“.
  • Das Programm „Dortmunds schöne Höfe“ fördert Nachbar*innen bei der Gestaltung von Hinterhöfenn.
  • Die Quartierskoordination für Marten und Eving arbeitet gemeinsam mit den Bürger*innen an Zukunftsprojekten für die Bezirke.
  • Der Unternehmenswettbewerb „Nordstern“ unterstützt kleine und mittlere Betriebe dabei, ihre Geschäftsidee erfolgreich umzusetzen.
  • Die Unternehmensgenossenschaft NordHand fördert kleine Betriebe u.a. durch Mikrofinanzierung.
  • Nach dem „Abi/Abla-Ansatz“ (türkisch: großer Bruder/große Schwester) werden Schüler*innen in Abschlussklassen auf Augenhöhe dabei unterstützt, in Ausbildung zu kommen.
  • Das Projekt „FC Nordstadt“ schafft in der Nordstadt faire (Arbeits-)Chancen für Zugewanderte aus Südosteuropa.
  • Das Zentrum für Ethnische Ökonomie (ZEÖ) unterstützt Klein- und Kleinstunternehmen, Gründer*innen sowie Schulabgänger*innen und Berufseinsteiger*innen mit Migrationshintergrund.

All diese Projekte stärken Nachbarschaften, vernetzen, fördern die lokale Wirtschaft und verschönern das direkte Umfeld der Menschen.

Wie geht es weiter mit nordwärts?

Die „nordwärts“-Dekade ist vorbei – doch von den Erfahrungen, die die gesamte Stadtverwaltung in den zehn Jahren gesammelt hat, profitiert ganz Dortmund auch in Zukunft. „Der demografische Wandel ist die zentrale Herausforderung für die nächsten zehn Jahre. „nordwärts“ hat die Grundlagen für die anstehenden Aufgaben gelegt“, so Oberbürgermeister Thomas Westphal.

Die gesetzten Impulse wirken also fort – in neuen Projekten und Strukturen. Lebenswerte Quartiere und stabile Nachbarschaften bleiben zentrale Ziele. Nachbarschafts- und Bürgerhäuser werden weiter gefördert, auch das Zentrum für ethnische Ökonomie, „Nordstern“, die Quartierskoordinationen und das Höfe-Programm laufen weiter.

„nordwärts“ hat nicht nur das nördliche Dortmund, sondern auch die Verwaltung ein Stück verändert. Das übergreifende Arbeiten und die Erkenntnisse aus vielen Beteiligungsformaten bleiben erhalten.

dortmund-nordwaerts.de

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund