
Meinungsbild zur Zukunft der Kampstraße – „Grüne Kampstraße“
© Stadt Dortmund
Beim RE:START Kampstraße geht es den zentralen innerstädtischen Raum zwischen der Stadtbahnhaltestelle Reinoldikirche und dem Petrikirchhof. „Dass alle Interessierten vielfältig mitwirken und ihre Ideen einbringen können, das kennzeichnet diese Neuauflage der Planung für die Kampstraße. Wir machen das, damit der Rat der Stadt Ihre Stimme hört und in die Entscheidung über die Umgestaltung einbinden kann“, motiviert Planungsdezernent Stefan Szuggat zu Beginn der Dialogveranstaltung, Wünsche und Ansprüche an die Kampstraße zu äußern.
Etwa 100 Interessierte haben die Gelegenheit genutzt und verschiedene Ansprüche und Ideen formuliert. Die Ideen reichen von vielfach geforderten öffentlichen Toiletten, über Boule- und Tanzflächen, einer Bühne für Straßenmusiker, Baumrigolen, Sonnensegel für schattige Plätze bis zu Planschbecken und Fahrradbügeln. „Die Kampstraße scheint ein Sehnsuchtsort zu sein für alle Dinge, die man in der Stadt vermisst“, fasst Baudezernent Arnulf Rybicki die große, bunte Vielfalt an teilweise widerstreitenden Anforderungen an diesen zentralen Stadtraum zusammen.
Ruhiger Ausgleich parallel zum Hellweg
Dabei sind sich viele Dortmunder*innen einig: Die Kampstraße soll autofrei sein. Viele wünschen sich mehr Grün und Wasser als Gestaltungs- oder Spielelement, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und dem Klimawandel zu begegnen. Die Kampstraße soll mit Gastronomie, aber auch konsumfreien Aufenthaltsmöglichkeiten und Platz für Kunst als ruhigerer Ausgleich zum Hellweg dienen und die Ansprüche von Rad- und Fußverkehr aufeinander abstimmen. „Es hat sich gezeigt, wie stark der Wunsch ist, die Kampstraße für sich zu nutzen – nicht nur für Konsum, sondern auch als konsumfreien Raum“, fasst Astrid Cramer, Bezirksbürgermeisterin Innenstadt-West, die engagierte Beteiligung und vielfältig geäußerten Wünsche und Bedürfnisse an den zentralen innerstädtischen Raum zwischen der Stadtbahnhaltestelle Reinoldikirche und dem Petrikirchhof zusammen.
Angesichts der Vielzahl an Ideen und Wünschen ermuntert Renée Tribble, Professorin für Städtebau, Bauleitplanung und Stadtgestaltungsprozesse an der TU Dortmund, den Raum in seiner ganzen Breite mit den angrenzenden Fassaden zu denken und temporäre Lösungen auszuprobieren: „Experimentieren, was funktionieren kann, ist eine Chance, bei der man Menschen mitnehmen kann.“ In Ansätzen geschieht das bereits mit temporärem Grün im Fußgängerbereich zwischen Freistuhl und Hansastraße.
So geht es weiter
„Die Aufgabe guter Planung ist nun, Funktionen und Ausstattungselemente zu sortieren, die Impulse für die Kampstraße geben, damit die breite Achse nach der Umgestaltung Atmosphäre und Anziehungskraft ausstrahlt und zum Aufenthalt einlädt“, umreißt Szuggat seinen Planungsauftrag.
„Aus allen Anregungen formulieren wir ein Leistungsbild, über das die Politik im Oktober entscheiden kann, um ein zweistufiges Vergabeverfahren mit europaweiter Ausschreibung zu starten“, erläutert Birgit Niedergethmann, Leiterin des Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes, die nächsten Schritte. Läuft alles nach Plan, gibt es in ca. einem Jahr zunächst eine erneute Öffentlichkeitsbeteiligung. Nach den abschließenden Kanalarbeiten können voraussichtlich 2028 die Bauarbeiten starten.
Auch wenn die Vor-Ort-Aktionen mit der Dialogveranstaltung im Rathaus nun abgeschlossen sind – die Dortmunder*innen können sich online noch bis Freitag, 23. Mai, unter dortmund.de/kampstrasse einbringen. Über ein interaktives Kartentool sowie eine kurze Umfrage können Bürger*innen ihre Ideen für einzelne Orte auf der Straße speichern und Prioritäten setzen.