Mehr Bildungsgerechtigkeit: Startchancen-Programm unterstützt 32 weitere Schulen in Dortmund

Weitere 32 Dortmunder Schulen profitieren vom Programm Startchancen. Im Deutschen Fußballmuseum gab es dazu ein Netzwerktreffen.
© Stadt Dortmund / Lisa Lach

Gute Nachricht für 32 weitere Dortmunder Schulen: Sie profitieren ab dem kommenden Schuljahr vom Startchancen-Programm. Startchancen fördert bundesweit vor allem Grundschulen mit sozialen Herausforderungen, um die Bildungschancen für Kinder und Jugendliche zu verbessern. In Dortmund werden ab 2025/26 dann insgesamt 52 Schulen durch Startchancen gefördert.

Das Programm Startchancen ist das bislang größte bildungspolitische Gemeinschaftsprojekt von Bund und Ländern. Über eine Laufzeit von zehn Jahren stellen Bund und Land Nordrhein-Westfalen gemeinsam 4,6 Milliarden Euro für die Schulen in NRW zur Verfügung – jeweils zur Hälfte. In Nordrhein-Westfalen nehmen insgesamt 923 Schulen teil.

Nienaber-Willaredt: Förderung dort, wo sie am dringendsten gebraucht wird

„Das Startchancen-Programm ist ein entscheidender Schritt hin zu mehr Bildungsgerechtigkeit in Dortmund. Rund ein Drittel unserer Schulen erhält nun gezielte Unterstützung – genau dort, wo sie am dringendsten gebraucht wird. So schaffen wir neue Perspektiven für Kinder und Jugendliche und entwickeln unsere Schullandschaft nachhaltig weiter“, sagt Monika Nienaber-Willaredt, Dezernentin für Schule, Jugend und Familie der Stadt Dortmund.

Bereits im laufenden Schuljahr 2024/2025 ist die erste Gruppe mit 20 Dortmunder Schulen in das Förderprogramm gestartet. Mit der Auftaktkonferenz des Ministeriums für Schule und Bildung am 18. Juni 2025 begann nun auch die zweite Gruppe mit 32 weiteren Schulen in Dortmund die Teilnahme.

Im Wesentlichen will das Startchancen-Programm hier unterstützen:

  1. Investitionen in eine zeitgemäße und ansprechende Lernumgebung
  2. flexible Chancenbudgets zur bedarfsgerechten Schul- und Unterrichtsentwicklung
  3. Stärkung multiprofessioneller Teams durch zusätzliches Personal

Dafür erhält die Stadt Dortmund hohe Fördersummen: Rund 89 Millionen Euro stehen für die Modernisierung der Lernumgebung an den Startchancen-Schulen bereit. Die Stadt Dortmund beteiligt sich daran mit 30 Prozent (26,7 Millionen Euro). Jedes Schuljahr erhalten die 52 Schulen zudem freie Chancenbudgets für ihre Schul- und Unterrichtsentwicklung – hier kommen 1,3 Millionen Euro pro Schuljahr zusammen. Für die Verstärkung der multiprofessionellen Teams wurden 50 Vollzeit- und zwei Teilzeit-Stellen vom Land NRW eingerichtet.

Schulen vernetzen

Um die Startchancen-Schulen bestmöglich in der Programmumsetzung zu begleiten und untereinander zu vernetzen, hat der Fachbereich Schule der Stadt Dortmund umfassende Unterstützungsstrukturen eingerichtet. Es gibt jetzt eine digitale Sprechstunde, am 30. Juni gab es eine kommunale Auftaktveranstaltung. Unter dem Motto „Meet & Match“ konnten alle Dortmunder Startchancen-Schulen im Deutschen Fußballmuseum in den Austausch kommen.

Mit Vertreter*innen der Stadtverwaltung und des Schulamts konnten die Schulen ihre Fragen klären, Ideen austauschen und sich vernetzen. Auf einem „Markt der Möglichkeiten“ präsentierten sich zudem 46 lokale und regionale Bildungsakteur*innen aus Bereichen wie Lese- und Mathematikförderung, systemischer Schulentwicklung sowie sozial-emotionaler Kompetenzförderung.

Juan Carlos Böck, Schulleiter der Petri-Gundschule: „Die Veranstaltung hat geholfen, sich einen Überblick über verschiedene Anbieter zu verschaffen und bekannte wie neue Akteure noch besser einzuordnen – das schärft den Blick für die nächsten Schritte an unserer Schule.“

„Ich war positiv überrascht, wie informativ und vielfältig die Informationen und Stände waren – das hat uns nochmal gezeigt, welche Chancen das Startchancen-Programm für unsere Schulentwicklung bietet. Wir konnten Projekte umsetzen, die ohne diese Mittel nicht möglich gewesen wären – von neuen AGs wie ‚Ringen und Raufen‘ bis hin zu Fortbildungen für das gesamte Kollegium“, sagt Jutta Espe, Leiterin der Martin-Luther-King-Gesamtschule.

Grundstein für die Eintwicklungsarbeit

Nach den Sommerferien geht die Arbeit im Startchancen-Programm weiter. An den 32 neuen Startchancen-Schulen wird der Abschluss der Zielvereinbarungen vorbereitet. Kolleg*innen aus dem Schulverwaltungsamt werden dazu zusammen mit Schulaufsichtsbeamt*innen die Schulen besuchen, um gemeinsam mit den Schulen Bedarfe zu ermitteln. So soll zunächst der Grundstein für die Entwicklungsarbeit in den Schulen gelegt werden. Die Schulen können in der Entwicklung sehr individuell arbeiten. Die Stadt unterstützt auch Schulen, die bereits Erfahrungen mit der Programmumsetzung sammeln konnten, weiter auf unterschiedliche Weise.

Diese 20 Schulen sind seit 2024 dabei:

Grundschulen: Albrecht-Brinkmann-Schule, Brücherhofschule, Diesterwegschule, Graf-Konrad-Schule, Kleine Kielstraße, Lessingschule, Libellen-Grundschule, Mosaik-Grundschule Eving, Nordmarktschule, Oesterholzschule, Stiftschule, Westhausenschule

Hauptschulen: Hauptschule am Externberg, Konrad von der Mark Schule, Schule am Hafen

Realschulen: Gertrud-Bäumer-Schule, Ricarda-Huch-Realschule

Gesamtschulen: Gartenstadt, Gustav-Heinemann-Gesamtschule, Martin-Luther-King-Gesamtschule

Diese 32 Schulen neu im Programm:

Grundschulen: Bach-Grundschule, Berswordt-Europa-Grundschule, Buschei-Grundschule, Dietrich-Bonhoeffer-Grundschule, Eurpagrundschule Siegfried-Drupp, Fine-Frau-Grundschule, Freiligrathschule, Friedens-Grundschule, Funke-Grundschule, Gilden-Europa-Grundschule, Grundschule am Blücherpark, Gutenbergschule, Hansa-Grundschule, Hohwart-Grundschule, Holte-Grundschule, Jungferntal-Grundschule, Kautskyschule, Libori-Grundschule, Marienborn-Grundschule, Petrischule, Schopenhauer-Grundschule, Steinhammerschule, Uhlandschule-Grundschule

Hauptschulen: Jeanette-Wolff-Schule, Hauptschule Kley, Hauptschule Scharnhorst

Realschulen: Theodor-Heuss-Realschule

Gesamtschulen: Anne-Frank-Gesamtschule, Gesamtschule Scharnhorst

Das Helmholtz-Gymnasium, das Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg und die Kielhornschule (Förderschule) gehören ebenfalls zum zweiten Paket.