36. Sitzung der Bezirksvertretung Mengede

Das Resümee über 5 Jahre: Nett, lustig und konstruktiv

Von Cawi Schmälter

Das war´s also! Insgesamt 36 Sitzungsrunden liegen hinter den Mitgliedern der Bezirksvertretung Mengede, die sie, und das kann man ohne Einschränkung sagen, mit gegenseitigem Respekt und Fairness überstanden haben. Isabella Knappmann, langjährige Vertreterin von Bündnis 90/Grünen, brachte es auf den Punkt: Es sei die netteste, lustigste und konstruktivste Sitzungsperiode gewesen, der sie angehört habe.Bezirksbürgermeister Axel Kunstmann, nach der nun wahrscheinlich letzten BV-Sitzung unter seiner Leitung, wird es mit Genugtuung registriert haben. Zwar findet die Wahl seines Nachfolgers erst am 03. November statt, alles deutet jedoch darauf hin, dass SPD-Urgestein Bruno Wisbar zukünftig das Zepter übernehmen wird. Den stabilen Sockel für den Fortgang einer weiterhin gedeihlichen Zusammenarbeit hat ihm der zukünftige Alt-Bezirksbürgermeister in Form eines gewichtigen weißen Basissteins mit der Aufschrift „Der Grundstein zur Ehe“ bereits überreicht. Ohne dabei die Bedeutung der vielen Löcher auf der Rückseite dieses Steins zu erklären. Sollten sie etwa die Haushaltslöcher symbolisieren, mit denen die 17köpfige Bezirksvertretung in den nächsten Jahren zu tun haben wird?

Den demnächst nicht mehr der Bezirksvertretung angehörenden Mitgliedern überreichte Axel Kunstmann (auf dem Foto 2.v.l.) als symbolische Anerkennung für ihre geleisteten ehrenamtlichen Arbeiten eine Sonnenblume. (v.l. Tim Kock, Keven Götz, Jennifer Pätsch, Isabella Knappmann und Richard Utech). Michael Batzdorf, der zukünftig für die CDU ein Ratsmandat bekleiden wird und Roman Senga, von der FDP, dessen Partei kein Mandat erringen konnte, waren in der Sitzung nicht anwesend.

Die mit 25,05 Prozent der abgegebenen 13142 Stimmen bei den Wahlen zur Bezirksvertretung Mengede zweitstärkste Partei AFD hatte es nicht geschafft, aufgrund eines Mangels von offensichtlich geeigneten Kandidaten (nicht nur in Mengede) die ihr zustehenden 5 Mandate zu besetzen. Sie wird deshalb mit lediglich 3 Politikern vertreten sein. Mit der Folge, dass von ihr fast 3300 Wählerinnen und Wähler für sie abgegebene Stimmen ignoriert werden. Darüber hinaus bleibt es abzuwarten, wie Rechtsanwalt Peter Bohnhof, vermutlicher Fraktionssprecher der AFD, seine Tätigkeit in der BV mit seinen Aufgaben als Mitglied des Bundestages zu koordinieren versteht. 

Bevor man sich mit dem Verabschiedungs-Procedere beschäftigen konnte, rief aber die Pflicht, sich mit der abzuarbeitenden Tagesordnung zu beschäftigen. Breiten Raum erforderte hier wie schon mehrmals in früheren Sitzungen die Einwohnerfragestunde mit Klagen der Einwohnerschaft Langenacker und Kreuzloh über die Absurditäten beim Vollzug der Baumaßnahmen auf dem ehemaligen Kneppergelände. Bezirksbürgermeiste Kunstmann ließ es zu und bestätigte aufgrund eigener Wahrnehmungen die teilweise katastrophale und unzumutbare Belästigung der Anlieger, vorgetragen von Jörg Sandmeier und Nenad Nemarnik, den Sprechern der leidgeprüften Anlieger. Hier nur in wenigen Stichworten: Verkehrsstau, LKW-Nutzung von verbotenen Schleichwegen, (Z.B. Umweg über die enge Anliegerstraße Am Kreuzloh, Ignorierung von Einbahnstraßen) Willkürliche Abschrauben von Verkehrszeichen, keine Polizeikontrollen. Zitat Nemarnik „Die Bürger/innen haben den Kaffee auf!“

Grundsätzliche Zustimmung fand ein Antrag aus dem Heimatverein, die Stromkästen im Stadtgebiet mit einer künstlerischen Gestaltung aufzuhübschen. Lediglich die bisher bekannten Motive wurden als unpassend abgelehnt. „Nach der Devise: „More than words“ wäre bei einem Vorschlag nachzudenken.

Zum Thema „Weiterentwicklung der Dortmunder Neubaustandards für klimagerechtes Bauen“ kritisierte Isabella Knappmann, dass über diese Regelung eine Bevorzugung der Fernwärme eine Auslieferung an die teuersten Dienstleiter vorgenommen werde.

Entrüstung, vornehmlich vom Bezirksbürgermeister, kam zu der Entscheidung im ÖSPV, die Bushaltestelle „Königsmühle“ in „Emscher Auen“ umzubenennen. Die Emscher Auen, so Kunstmann. befänden sich ganz woanders.

Grundsätzliches Einverständnis, trotz defensiver Zurückhaltung, erntete der Vorschlag, beim Namensfindungsprozess zur nächsten neu angelegten Straße die Namen der Eheleute Gerda und Fritz Neuhaus, den Gründern und langjährigen Betreuern des Mengeder Ferienspaßes, zu bevorzugen. Im Segro-Gelände, so der allgemeine Tenor, sei auf jeden Fall dieser Name nicht geeignet.

Mit der mehrheitlichen Ablehnung der Aufstellung einer zweiten Bank im Amtshauspark war dann auch der Sitzungs-Anteil der Diskussion zu den offiziellen Tagesordnungsthemen abgeschlossen und man konnte zum (siehe oben) gemütlichen Abschluss der 5jährigen Sitzungsperiode übergehen.

Fotos: Cawi Schmälter