Sicher fühlen im eigenen Viertel: Mit „LINa“ startet Dortmund ein neues Dialogsystem für mehr Lebensqualität

Wie sicher fühlen sich die Menschen in ihrem Dortmunder Viertel – und was trägt dazu bei? Mit „LINa“, dem Lokalen Informationsmelder zum Nahraum, startet die Stadt ein neues Dialogsystem, das genau das herausfinden und verbessern soll. Die Basis dafür stammt aus den Erfahrungen mit den „Quartierslaboren“. „LINa“ soll sichtbar machen, was Sicherheit im Alltag wirklich ausmacht – vom guten Miteinander bis zur sauberen, gut beleuchteten Straße.

In seiner gestrigen Sitzung hat sich der Verwaltungsvorstand der Stadt mit dem Abschlussbericht zu den Quartierslaboren beschäftigt. Dieses Beteiligungsformat für Bürgerinnen und Bürger ist Teil des Masterplans „Kommunale Sicherheit 2.0“. In zwölf Stadtbezirken wurden positive wie negative Einflüsse auf das subjektive Sicherheitsempfinden ermittelt – und es entstand die Idee zu „LINa“.

Dieser neue Melder geht weit über den bisherigen Mängelmelder hinaus. Während dieser vor allem technische oder ordnungsbezogene Probleme – wie defekte Laternen oder Müllablagerungen – erfasst, rückt „LINa“ das subjektive Sicherheitsgefühl und das Zusammenleben im Quartier in den Mittelpunkt.

Die Menschen können künftig Hinweise und Wahrnehmungen zu fünf Themenbereichen melden und dadurch zeigen, wie sie sich in ihrem Umfeld fühlen:

  • Sicherheitsgefühl – etwa Orte, an denen Unsicherheit empfunden wird
  • Nachbarschaft – fehlende Treffpunkte und Begegnungsorte
  • Aufenthaltsqualität – zum Beispiel mangelnde Sitzgelegenheiten oder öffentliche Toiletten
  • Wege und Orientierung – wie Beleuchtung, Barrierefreiheit oder Verkehrssicherheit
  • Sauberkeit und Mitgestaltung – etwa Verschmutzung oder der Wunsch nach Beteiligung

„Die Quartierslabore haben gezeigt, dass Sicherheit mehr ist als Polizeipräsenz oder Ordnungseinsätze. Sie entsteht im Alltag, im Kontakt mit anderen und durch ein gutes Miteinander. Sicherheit beginnt dort, wo Menschen leben – in ihrem direkten Umfeld“, betont Oberbürgermeister Alexander Kalouti.

„LINa“ soll diesen Dialog dauerhaft ermöglichen und so zu einem Frühwarnsystem werden. Ziel ist es, frühzeitig Entwicklungen im Stadtteil zu erkennen, die das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger beeinflussen, und Unsicherheit vorzubeugen.

Frühzeitig handeln und vor die Lage kommen

Außerdem möchte die Stadt Dortmund die Rückmeldungen aus „LINa“ mit objektiven Daten zusammenführen, etwa zu Ordnungswidrigkeiten oder Beschwerden. So lassen sich Handlungsfelder noch besser erkennen und gezielte Maßnahmen ableiten – bevor Probleme entstehen.

Langfristig fließen die Erkenntnisse aus „LINa“ und den Quartierslaboren in ein städtisches Sicherheitsmonitoring ein. Das Ziel: eine nachhaltige, bürgernahe Sicherheitsstrategie, die auf Beteiligung, Vertrauen und Zusammenarbeit setzt.