Für die IGA 2027 bereiten die Städte Dortmund, Duisburg, Gelsenkirchen und Lünen derzeit ihre jeweiligen Ausstellungsflächen, die „Zukunftsgärten“, vor. In Dortmund laufen die Planungen dafür seit mehreren Jahren. Für die Durchführung der Gartenausstellung im Sommer 2027 haben die Städte gemeinsam mit dem Regionalverband Ruhr (RVR) und der Deutschen Bundesgartenschaugesellschaft eine eigene Gesellschaft gegründet: die IGA 2027 Ruhrgebiet gGmbH (IGA gGmbH).
Vor wenigen Wochen hat die Geschäftsführung der IGA gGmbH mitgeteilt, dass 19,7 Mio. Euro mehr Geld benötigt werden. Davon müsste die Stadt Dortmund 2,97 Mio. Euro übernehmen. Bisher hat die Stadt Dortmund Gesellschafterbeiträge in Höhe von knapp 9,5 Mio. Euro für die IGA 2027 veranschlagt.
Hauptgrund für den Wunsch nach mehr Geld sind die deutlichen allgemeinen Kostensteigerungen seit Gründung der IGA gGmbH. Darüber hinaus haben die Städte das Ziel, den Besucher*innen aller Zukunftsgärten Ausstellungserlebnisse auf dem Niveau einer Bundesgartenschau zu bieten. Dies hat Auswirkungen auf die benötigte Infrastruktur und war in den bisherigen Finanzplanungen der IGA gGmbH so nicht abgebildet.
IGA gGmbH sieht Mehrbedarf durch höhere Gästezahlen
Die höheren Kosten sollen durch höhere Einnahmen größtenteils aufgefangen werden: Die IGA gGmbH geht von rund 3,1 Mio. Besuchen aus, einer halben Million mehr als bislang geplant. Die angenommenen höheren Besucherzahlen führen auf der anderen Seite aber auch zu höheren Aufwendungen bei der Infrastruktur. Die Besucherstudie aus 2022 geht von bis zu 2,6 Mio. Besuchen aus – oder ca. 800.000 pro Standort. An allen drei Standorten würden Ausstellungsinhalte, Rahmenbedingungen für Veranstaltungen und gärtnerische Ausstellungen auf dem Niveau von Bundesgartenschauen (BUGAs) vorbereitet, die einen erheblich größeren Besuchszuspruch hätten. Da ein Nachjustieren der Infrastruktur nach der Eröffnung höchst schwierig sei, aber eine funktionierende Infrastruktur unverzichtbar, müsse sie ab Anfang 2026 entsprechend vorbereitet werden – nur eben für eine größere Gästezahl.
Leistungsfähigere Infrastruktur verursacht höhere Kosten
Um die finanzielle Belastung für die Kommunen möglichst gering zu halten, hatten sich die Verwaltungen der kommunalen Gesellschafter*innen einschließlich des RVR nach intensiven Abstimmungen auf einen Weg geeinigt: Das Budget der IGA gGmbH wird erhöht um rund 15 Millionen Euro aus der Risikovorsorge und um die gesteigerten Einnahmeerwartungen aus höheren Besuchszahlen und höheren Ticketerlösen. Diese Entscheidung birgt allerdings Risiken, beispielsweise wenn die prognostizierten Ticketeinnahmen ausbleiben. Zudem steht so die eingeplante Risikovorsorge nicht mehr für anderweitige Geschehnisse zur Verfügung.
Für Dortmund entscheidet der Rat im Februar nächsten Jahres über die Übernahme der zusätzlichen Kosten. Auch bei den anderen kommunalen Gesellschafter*innen sowie beim RVR werden entsprechende politische Beschlüsse für Anfang 2026 vorbereitet.
Hintergrund: IGA gGmbH setzt Ruhrgebiet zur Gartenschau in Szene
Der ursprüngliche, mit der Gründung der IGA-Durchführungsgesellschaft festgelegte Haushalt sah ein Gesamtbudget von 83,8 Mio. Euro vor. Es sollte durch eigene Einnahmen wie dem Ticketverkauf (48 Mio. Euro) und Gesellschafterzuschüssen (35,8 Mio. Euro inklusive einer Risikovorsorge von 5 Mio. Euro) finanziert werden. Die Höhe bzw. die Verteilung der jeweiligen Gesellschafterzuschüsse haben RVR und kommunale Gesellschafter*innen untereinander vereinbart. Die Stadt Dortmund ist an der IGA gGmbH aktuell mit 13,1 Prozent beteiligt.
Bereits 2022/2023 hatte die IGA-Durchführungsgesellschaft Mehrbedarfe von bis zu 14 Mio. Euro angemeldet. Seinerzeit wurden zusätzliche Gesellschaftermittel jedoch abgelehnt. Stattdessen wurde die Geschäftsführung der IGA gGmbH gebeten, weitere Fördermittel auf Landes- und Bundesebene einzuwerben und Einsparpotentiale zu erarbeiten.