Einladung verfehlte wichtige Adressaten

Kommentar: Kein erwachsener Bewohner der Problemsiedlungen kam zum Dialog

Erfreuliches Ergebnis für den 5. Bürgerdialog ? Der Eindruck drängte sich schnell auf, weil so viele gekommen waren. um zu hören, was es Neues rund um Westerfilde gibt. Doch bei näherem Hinsehen kam manchen der Verdacht, die Einladung sei auf seltsame Weise nicht an die gelangt, die sie vor allem anging – die Bewohner der zentralen Großsiedlungen.

So berichtete der für das Freiflächenkonzept zuständige Thomas Mielke (Landschaft, Planen + Bauen), er habe keine Anregungen für die Grünflächen um die fraglichen Wohnblocks bekommen, weil keiner der zahlreichen interessierten Bürger sich dort auskannte. Nicht ein dort wohnhafter Erwachsener sei bei ihm erschienen. Lediglich einige Kinder hätten erklärt, sie seien da zu Hause. Für Mielke, der eine Reihe von Vorschlägen und Ideen zur Nutzung der teilweise luxuriös großen Rasenflächen im Gepäck hatte, eine Enttäuschung. So betrafen die Wünsche der Bürger eher Themen von allgemeiner Bedeutung, wie eine Radwegeverbindung zwischen Westerfilde und Bodelschwingh, die Ausstattung und Lage von Bushaltestellen, als Hundetoiletten missbrauchte Kinderspielplätze und allgemeine Sauberkeitsprobleme.

Als der Moderator der Veranstaltung, Dr.Frank Claus vom Planungsbüro „IKU_Die Dialoggestalter“ abschließend alle TeilnehmerInnen einer Befragung unterzog, bei der u.a. auch der Wohnort genannt werden sollte, wurde klar: Viele Gäste des Abends waren in Bodelschwingh oder anderen Teilen des Stadtbezirks zu Hause. Selbst die anwesenden Westerfilder hatten eine andere Adresse als Speckestraße oder Gerlachweg.

In den Dialog für das schöne Westerfilde auch die Betroffenen selbst einzubeziehen, wie geplant, scheint keine einfache Aufgabe zu werden. Vielleicht lässt sich wenigstens die Organisatorin des am 19. Juni geplanten Westerfilder Sommerfestes, Martina Zimmer-Kembüchler, unterstützen. Sie beklagte, dass Helferinnen und Helfer fehlen. Das Programm stehe, so die gebürtige Westerfilderin, die heute in Bodelschwingh wohnt, aber für viele kleinere Arbeiten würden noch Hände gebraucht. Dr. Claus’ Vorschlag: „Wie wäre es, wenn die Reinoldi-Schülerinnen und Schüler die ersten ehrenamtlichen Stunden für das Sommerfest 2016 ableisten?“

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