Hand in Hand gegen Rassismus, für Menschenrechte und Vielfalt
„Hand in Hand gegen Rassismus, für Menschenrechte und Vielfalt“: Unter diesem Motto hatten für das letzte Wochenende knapp 30 Organisationen – unter ihnen PRO ASYL, Brot für die Welt, Deutsche Kinderhilfe, Diakonie, Amnesty International und der DGB – bundesweit dazu aufgerufen, „Menschketten der Solidarität“ zu bilden.
„Für ein weltoffenes, menschliches und vielfältiges Deutschland und Europa“, hieß es im Aufruf zur Veranstaltung. „Fluchtursachen bekämpfen“, „Waffenexporte stoppen“, waren einige der weiteren Forderungen. Vor allem in München, Leipzig, Münster, Osnabrück, Hamburg und Berlin demonstrierten zusammen rund 40.000 Menschen.
Campact – eine der Veranstalterinnen – berichtet über das Wochenende und insbesondere über die Bochumer Veranstaltung u.a.:
„Es war beeindruckend: Mehr als 8500 Menschen reichten sich am Samstag in Bochum die Hände. Sie bildeten eine Menschenkette, die so bunt und individuell war wie die Region selbst: ob alt, jung, gläubig, ohne Konfession, alteingesessen oder gerade erst nach Deutschland gekommen. Wir alle standen gemeinsam für eine Sache: eine Gesellschaft ohne Rassismus – für Menschenrechte und Vielfalt.
Vom Kirmesplatz über den Hauptbahnhof bis zum Rathausplatz: Das sind mehr als drei Kilometer Kette mitten durch die Innenstadt! Das Ruhrgebiet aber hat sie fast doppelt aufgefüllt. Ein besonderes Symbol: auf Teilen der Strecke stellten die Menschen nur Schuhe hin, als Zeichen für all die Menschen, die jetzt gerade auf der Flucht sind.
Die Botschaft ist: Duckt Euch nicht weg, wenn rechtspopulistische Parteien gegen den Islam hetzen und es täglich rassistische Übergriffe in Deutschland gibt. Verteidigt unsere Werte und unser Grundgesetz. Steht zu Religionsfreiheit, Recht auf Asyl und der Würde des Menschen.“
Diese Forderungen wurden nicht nur in Bochum, sondern bundesweit erhoben und gehört. Einigen Leitmedien, die von „nur“ 40.000 TeilnehmerInnen sprachen bzw. schrieben, sei die Lektüre der Kolumne von Peter Grohmann in der KONTEXT:Wochenzeitung vom 22.6.2016 empfohlen. Dort schreibt er u.a.: „Eine dritte Volksbewegung reichte sich am Wochenende in Deutschland die Hände: Gegen Rassismus usw. usf. Die Daheimgebliebenen stellten am Montag fest, dass da zwischen Berlin und München, Hamburg und Freiburg viel zu wenig Leute auf den Straßen waren – gerade mal 40 000, im ganzen Land. Richtig. Richtig ist aber auch, dass die Bessergestellten immer schon zu Hause blieben: Sofadeutsche“.