Schatzsuche in Mengede und Umgebung

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Archäologische Funde sind im Heimathaus ausgestellt

Im Heimathaus ist derzeit eine interessante Ausstellung zu besichtigen. Es handelt sich um archäologische Fundstücke, d.h. um Gegenstände, die auf den Ackerflächen im Bezirk Mengede mit Hilfe von Metallsonden / -detektoren gefunden wurden. Diese Art der „Schatzsuche“ erfreut sich immer größerer Beliebtheit.In der letzten Woche wurde diese kleine Ausstellung eröffnet.

Frau Dr. Henriette Brink-Kloke – Archäologin der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Dortmund gab einleitend Erläuterungen zu den rechtlichen Hintergründen dieser Variante der Schatzsuche.
Nicht jeder kann einfach drauflos suchen, vielmehr müssen zunächst einmal zwei Genehmigungen eingeholt werden: Einmal von der Oberen Denkmalbehörde in Arnsberg, zum anderen vom jeweiligen Landwirt. Wichtig: Es darf nur auf Ackerflächen gesucht werden. Für Wiesen- und Waldflächen besteht ein Verbot, damit gewachsene Strukturen nicht zerstört werden.

Rechtliche Grundlage ist das Denkmalschutzgesetz, das auch die Eigentumsfrage an den gefundenen Objekten regelt. Ein gefundener, „herrenloser“ Schatz, der keinem Eigentümer zugeordnet werden kann, ist ein Bodendenkmal. Er gehört jeweils hälftig dem Finder und dem Grundstückeigentümer. Bei besonderer wissenschaftlicher Bedeutung geht er in das Eigentum des Bundeslandes über, das eine „angemessene“ Entschädigung zahlt.
Bei den vielen Kontakten mit dem Heimatverein Mengede (bedingt durch das Bodendenkmal „Haus Mengede“) entstand dann die Idee einer Ausstellung, die in dieser Form erstmals zusammen gestellt wurde. Ein Auslöser war auch der Fund eines ca. 4.000 Jahre alten Steinbeils auf den Äckern des Landwirts Hans- Wilhelm Baukloh in Holthausen, der bei der Ausstellungseröffnung ebenfalls anwesend war. Aber es wurden auch viele andere Dinge gefunden, die im Heimathaus zu sehen sind.

Und das war dann auch das Stichwort für die beiden Schatzsucher Norbert Jakmann und Peter Huth aus Nette, die beide als Hobbyarchäologen diese Tätigkeit seit 4 Jahren ehrenamtlich ausüben.
Sie berichteten über diese Tätigkeit, über ihre reichhaltigen Erfahrungen und die Fundstücke im Einzelnen. Jeder Fund wird fotografisch dokumentiert und der Denkmalbehörde mit genauer Ortsangabe und Fundtiefe gemeldet.

Ein Teil der Funde ist nun im Heimathaus ausgestellt. Neben dem Steinbeil sind zahlreiche Münzen, Knöpfe, Zinnfiguren und andere Gegenstände aus Metall zu bestaunen. Auch Munitionsreste wie z. B. Musketen, Bleikugeln sowie Stein-, Keramik- und Tonscherben wurden gefunden. Dabei wurde festgestellt, dass diese Art des Tons aus dem Rheinland importiert wurde. Er war im Gegensatz zu der Groppenbrucher Tonart wasserundurchlässig.

Dass diese Art der Freizeitbeschäftigung nicht ungefährlich ist, beweisen die vielen Funde von Munition, rostigen Hand- / Panzergranaten und anderen Sprengkörpern aus dem 2. Weltkrieg, die jedes Mal mit viel Aufwand fachgerecht entsorgt werden müssen. Aber auch anderer Metallmüll wird gefunden, sodass durch diesen positiven Nebeneffekt eine „Müllentsorgung“ der Felder für den Landwirt gewährleistet ist.

Die Austellung wird bis Mitte November während der Öffnungszeiten des Heimathauses zu besichtigen sein. Zusätzlich werden an den folgenden Daten Mitarbeiter der Denkmalbehörde anwesend sein und Fragen beantworten:

Mittwoch, den 25.10. 2017, 16 – 18 Uhr
Mittwoch, den 08.11. 2017, 17 – 19 Uhr
Mittwoch, den 15.11. 2017, 16 – 18 Uhr

 

 

Hinweis: Zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!

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