Agnès de Lestrade und Valeria Docampo: Die Schneiderin des Nebels
Morgens fängt Rosa am Flussufer mit geübter Hand die Nebelschwaden ein. Mit den gesponnenen Nebelfäden webt sie begehrte Stoffe für Überwürfe, Teppiche und Kleidungsstücke.
Die Menschen können unter ihnen alles verbergen, was sie quält: Schulden, andere Menschen, das Alter. Doch die Kreationen sind flüchtig. Rosa webt und webt. Bald ist das Land von einem dichten Schleier bedeckt. Doch da erhält Rosa einen Brief.
Ein wunderbar gestaltetes, poetisches Bilderbuch über das Heilen alter Verletzungen, das Glück, den Schleier des Verdrängens zu durchdringen. Gemalt in zarten, wohlkomponierten Bildern mit Farben, die die Stimmungslagen perfekt transportieren und einer Rosa, deren Gestaltung zwischen Frau und Kind changierend, das Kind in jedem wunderschön illustriert.
Mehr als ein Bilderbuch…
Text: Hella Koch – Buchhandlung am Amtshaus