Herbstmeister mitten im Winter

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TV-Handballer gewinnen beim starken Mitkonkurrenten um den Aufstieg

Nun ist es amtlich: Die Handballer des TV Mengede sind nach der Kreisliga-Hinrunde die Punktbesten. In einem bis zum Schlusspfiff packenden Kampfspiel bezwangen sie ihren unmittelbaren Verfolger SG ETSV Ruhrtal Witten mit einem knappen 22:23-Auswärtssieg und sicherten sich damit die zwar unbedeutende aber zumindest für die Rückrunde motivierende „Herbst“-Meisterschaft.

Die gefürchtete Wittener Sporthalle mit ihrer Enge und ihren miserablen akustischen Verhältnissen ist für alle dort antretenden Auswärtsteams eine echte Herausforderung. So brauchten auch die Kremerskothen-Schützlinge mehr als 6 Minuten, ehe ihr Rechtsaußen Stefan Dietrichkeit, der als erster seine Nerven in den Griff bekam, nach 3 Wittener Toren zum 1:3 einnetzen konnte.

Im kompakten Wittener Abwehrblock verfingen sich ein ums andere Mal die Pässe der Mengeder Aufbauspieler zu den eng gedeckten eigenen Kreisläufern und die alte Trainerweisheit, „unter dem Tor ist noch kein Ball durchgegangen“ wurde sträflich vernachlässigt. Keine Aufsetzer, meist immer viel zu hoch und damit eine sichere Beute des guten Wittener Torhüters – nur gut, dass mit Dominik von Kolken ein bis in die Haarspitzen motivierter, noch besserer Keeper das Mengeder Gehäuse verteidigte. Mitte der ersten Spielhälfte kam aber Struktur ins Mengeder Spiel. Mit 4 Toren in Folge gelang es sogar, erstmalig (4:5) in Führung zu gehen.

Bis zur Pause schaffte es keine von beiden Mannschaften davonzuziehen. Dabei beruhigend, dass Linksaußen Philip Timm trotz Unterzahl synchron mit dem Halbzeitpfiff das vom zahlreich mitgereisten Anhang umjubelte 11:11 markierte und damit beste Perspektiven für den zweiten Spielabschnitt eröffnete.

Nach zunächst gleichen Spielanteilen in den ersten 10 Minuten der zweiten Spielhälfte nutzte Witten einige Unkonzentriertheiten bei den Mengedern, um eine Viertelstunde vor dem Ende erstmalig einen Abstand von 4 Toren Abstand (18:14) aufzubauen. Diese scheinbare Sicherheit für die Gastgeber war dann aber der Startschuss für eine atemberaubende Schlussoffensive der Heimischen. Binnen weniger Minuten war man wieder heran und ab Minute 57 war der Ausgleich (22:22) durch den nach seiner langen Verletzungspause erstmalig wieder im Kader mitwirkenden Moritz Schenk im Wittener Kasten.

Die letzten 3 Minuten des Spiels boten dann alles, was ein Handballspiel so unglaublich spannend macht: Lars Deuter, jetzt im Tor, pariert gegen einen völlig freistehenden Wittener Stürmer, Stefan Dietrichkeit kontert und markiert das 22:23, Dominik Kaufmann verpasst bei einem weiteren Mengeder Konter mit einem Heber, den „Sack zuzumachen“, hilft dann aber in den letzten Sekunden mit, den knappen Sieg über die Zeit zu retten.

Bester Akteur auf Mengeder Seite war diesmal Stefan Dietrichkeit. Seine platzierten Torwürfe aus der Außenposition und seine Kaltschnäuzigkeit beim Siebenmeterwurf waren neben der kämpferisch starken Leistung aller Teammitglieder letztlich der Schlüssel zum Erfolg. Das nächste Wochenende ist für alle Handballteams des TV Mengede spielfrei. Alle Aktiven haben dann ausgiebig Gelegenheit, sich bei den Fernsehübertragungen der Weltmeisterschaften einige Tricks abzuschauen.
Für den TV Mengede spielten: Dominik von Kolken, Lars Deuter, Felix Schuster, Marvin Folgmann, Tobias Schlüter(2/1), Niklas Wagener(4), Philipp Kremerskothen, Niklas Schumann(3), Philip Timm(3), Stefan Dietrichkeit(7/3), Dominik Kaufmann(2), Moritz Schenk(2) Jan-Hendrik Jägermann.

Die Spitzengruppe der Kreisliga Dortmund:
TV 1890 Mengede 353:308 21:5
TV Brechten II 372:321 20:6
SG ETSV Ruhrtal Witten 322:262 17:7
OSC Dortmund II 340:308 15:9
DJK Oespel II 346:319 15:11

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