SPD Mengede diskutiert über die Internationale Gartenausstellung 2027

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Emscher nordwärts – Internationale Gartenausstellung 2027: Wie ist der Stand der Planung, wie geht es weiter?

Der Einladung zur Veranstaltung des SPD- Ortsvereins Mengede am 7.03.2019 folgten etwa 30 Teilnehmer aus Mengede, die mitdiskutieren wollten, wenn es darum geht, Mengede mit in das Projekt „Emscher Nordwärts“ einzubinden. Im letzten Jahr wurde der Bezirksvertretung Mengede die Drucksache Nr. 11741-18 vorgestellt: der Grundsatzbeschluss zur Teilnahme der Stadt Dortmund an der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027, und seitdem fragen wir uns: wo ist in der Gebietskulisse Mengede mit dem Hochwasserrückhaltebecken und den schönen Landschaften rund um die Emscher ? 

Mit der Verwaltung der Stadt Dortmund (Susanne Linnebach, Stefan Thabe vom Amt für Stadtplanung und Bauordnung) und der Emschergenossenschaft (Markus Lang) wurden am Donnerstag viele Fragen geklärt, aber es blieben auch viele Fragen offen:

  • Wie sieht die Gestaltung der Wege aus? Herr Lang informierte, dass der Rückbau der Baustraßen problematisch ist, da immer wieder Fahrzeuge der Emscher-genossenschaft zum Rückhaltebecken fahren müssen, da müssen die Pläne noch mal überdacht werden. Die Gestaltung der Rad- und Wanderwege wird entsprechend überplant, Informationen werden noch vorgestellt. Es soll auf jeden Fall ein neues Radwegemanagement geben. Auch die Anlage eines Parkplatzes wie zur Zeit der Ausstellung „Emscherkunst“ wird überdacht und die Möglichkeit, eventuell bei bestimmten Ereignissen eine Zufahrt zu ermöglichen (wie zum Beispiel beim Tag der offenen Tür).
  • Der Erhalt der Zäune dient zunächst der Sicherheit, informierte Herr Lang, noch ist der Zugang zum Gewässer nicht ungefährlich. 
  • Überhaupt betonte er noch einmal, dass es sich bei der Emscher um einen hochwassergefährdeten Fluss handelt, die Regenrückhaltebecken die Region vor Überschwemmungen schützen sollen. Das Gelände rund um das Hochwasserrückhaltebecken wird also immer ein Betriebsgelände bleiben. 
  • Eine Flutung des Beckens sei nicht geplant, so dass man leider immer wieder damit rechnen müsse, dass zu wenig Wasser im Rückhaltebecken bleibt. Das bedauerten viele der Teilnehmer der Diskussionsveranstaltung.
  • Frau Linnebach beantwortete Fragen zum Stand der Planung von Emscher Nordwärts, hierbei befindet man sich noch in der Anfangsphase. Das Kerngebiet wird kostenpflichtig sein, und überhaupt müssen die Kosten noch geklärt werden. Auch die verschiedenen Projekte wie „urbane Landschaften“ müssen noch überprüft werden. Das Kerngebiet ist angesiedelt vom Gelände der Hoesch-Spundwandfläche an der Rheinischen Straße bis zum Deusenberg in Huckarde. 
  • „Wie sieht es mit den jetzt vorhandenen landwirtschaftlichen Flächen im Kerngebiet aus, werden die wegfallen?“  Auch hier konnte noch nicht genau geklärt werden, ob hier Gärten oder Parkplätze entstehen werden, denn auch die Anreise zu den Ausstellungen muss noch geplant werden. Aber natürlich sollen die Gärten im Vordergrund stehen. Vieles sei ja auch temporär angelegt für die Dauer der Ausstellung (ein Jahr). Aber es gibt auch eine gute Nahverkehrsanbindung und die historische Bahn des Mooskamp-Geländes soll erweitert werden. 
  • Wie sieht die Beteiligung Mengedes aus, z.B. auf der Ebene “Mein Garten“ könnte Mengede mit seinen Kleingärten an der Emscher dabei sein, außerdem liegt der Volksgarten am Emscherradweg und der Heimatverein plant einen Wasserspielplatz in der Nähe der Emscher. Frau Linnebach und Herr Lang waren sich einig: die Ideen rund um die Emscher sind interessant, aber noch ist es zu früh, einzelne Projekte aufzunehmen, da man noch am Anfang der Planung sei. Und überhaupt: die Finanzierung ist ja auch noch nicht gesichert, hier arbeitet man zunächst noch mit dem Regionalverbund Ruhr (RVR) zusammen.

Mein Fazit: 

Wir hatten auf dem Hof Emschertal eine interessante, informative Veranstaltung, die aber erst mal ein Auftakt sein konnte zu weiteren Diskussionen. Eine Teilnehmerin fragte auch nach, warum die Anwohner so selten informiert werden über so wichtige planerische Maßnahmen im Stadtgebiet. Es waren sich an diesem Abend alle einig: gerne reden wir weiter, bleiben im Gespräch. Es folgte auch gleich die Einladung des Heimatvereins Mengede, zusammen eine weitere Veranstaltung anzubieten, wenn die Planung der Emschergenossenschaft soweit fortgeschritten ist, dass das neue Wegekonzept vorgestellt werden kann. Herr Thabe zeigte sich ein wenig überrascht, dass die Frage „Naturschutz oder Naherholungsgebiet“ im Raum steht, denn auch er findet viele Beispiele dafür, dass die Vereinbarkeit des Schutzes von Vögeln und Pflanzen mit dem Wunsch nach Naherholung möglich ist. 

Viele Besucher, die übrigens fast alle zu Fuß oder mit dem Rad zur Veranstaltung auf dem abgelegenen Hof Emschertal unterwegs waren, wünschen sich hier in Mengede ein attraktives, naturnahes Gelände zur Naherholung, und: Gärten können wir hier allemal bieten. Eine bessere Erreichbarkeit wäre aber zum Beispiel durch eine Busanbindung zu wünschen, riesige Parkplätze wollen wir aber sicherlich nicht. 

Bleibt spannend – und wir freuen uns auf weitere Veranstaltungen. Und ich freue mich auf die Radtour vom Hochwasserrückhaltebecken bis zum Phönixsee, wenn die Radwege fertiggestellt sind, mit attraktiven Zwischenstopps, wo wir Besuchern zeigen können: das Ruhrgebiet ist grün, hat wieder saubere Gewässer und lädt ein zu vielen Freizeitaktivitäten.

Text und Fotos: Anja Hubert

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