Betrachtungen von M.M. über die III. Mannschaft von Mengede 08/20

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Heute zum Spiel: TuS Bövinghausen 04 II : Mengede 08/20 III

Wenn …

Wenn in der Trainingswoche die Teilnehmerzahl an der 20 kratzt und in den Übungen und Spielformen richtig Feuer drin ist, dann weißt du, dass da ein ganz besonderes Spiel am Wochenende auf unsere Lieblingsdritte wartet.

Wenn sich in einer der letzten Aktionen des freitäglichen Abschlusstrainings Mittelfeldmotor Maik Hillebrand vermutlich einen Bänderriss einfängt, dann war das in der Retrospektive das erste schlechte Omen für das anstehende Wochenende, erleichterte Headcoach Martin Risto aber immerhin etwas die Kaderzusammenstellung. (Trotzdem natürlich gute Besserung an dieser Stelle!)
Wenn nach dem Training insgesamt vier Kisten Bier (u.a. Flaks erste Strafkiste für die Vorwoche) geleert werden, auch noch einige Flaschen an Spirituosen weggehen und ein Großteil der Mannschaft bis tief in die Nacht zusammensitzt, dann ist das wahrscheinlich genau das, was bei allem Ehrgeiz diese Mannschaft und die Kreisliga an sich ausmachen sollte.

Wenn am Sonntagmorgen mit einer entschuldbaren Ausnahme alle Mann überpünktlich am Platz erscheinen, dann ist endgültig klar, dass heute alle heiß sind.
Wenn der Gegner mit mehreren Spielern aus der spielfreien Landesligamannschaft antritt, dann ist das einerseits etwas unglücklich, andererseits wird auch klar, dass sich unsere Lieblingsdritte bei den Ligakonkurrenten schon zu diesem Zeitpunkt der Saison gehörigen Respekt erarbeitet hat.
Wenn der Gegner dieses Mal sogar schon zum Aufwärmen rausgeht, obwohl unsere Lieblingsdritte noch vor den Kabinen wartet, dann ist das doch nach den Erfahrungen der bisherigen Saison eigentlich ein erstaunlich gutes Zeichen.


Wenn Kronkel Dom vor der Partie auf die Instagram-Story unserer Lieblingsdritten reagiert, sorgt das bei dem einen oder anderen sicherlich noch für den letzten verfügbaren Motivationsschub und kann auch niemals durch die Ankunft von Thorsten Legat getoppt werden.
Wenn vor dem Spiel im Kreis darauf verwiesen wird, dass man sich als Tabellenzweiter trotz der zu erwartenden Qualität des Gegners auf gar keinen Fall verstecken muss, spricht das für die breite Brust und das gesteigerte Selbstvertrauen der Truppe.

Wenn von Beginn des Spiels klar gemacht wird, dass heute um jeden Ball gefightet wird, wenn alle Beteiligten, egal ob Spieler, Trainer oder einer der zahlreichen Dritte-Zuschauer, nach jedem gewonnenen Zweikampf voll da sind und sich lautstark bemerkbar machen, dann wissen alle, dass es heute nur im Team geht und jeder einzelne seinen Teil zum Erfolg beitragen kann.
Wenn Frederic Linke in einem Laufduell gegen den wohl athletischsten Spieler, den die Kreisliga C je zu Gesicht bekommen hat, nicht hoffnungslos abgehängt wird und entscheidend beim Torabschluss stört, dann sollte man sich den Tag rot im Kalender markieren.
Wenn sich Keeper Philipp Hartwig bei abgefälschten Flanken ganz lang machen muss, damit sie nicht ins lange Eck flutschen, er Gewaltschüsse vom Sechzehner sogar festhalten kann und sogar verunglückte Abschläge noch gefährlich werden, dann kann man sich sicher sein, dass da hinten ein Top-Mann, der sich für dieses Spiel extra neu ausgerüstet hatte und trotz einigen Kränkelns aufgelaufen war, drinsteht.
Wenn bei der ersten eigenen Grätsche Joshua Bohnenkamp, der als ausgewiesener Trainingsmuffel von der Arbeit zum freitäglichen Abschlusstraining eilte, im Rasen hängen bleibt und nicht mehr einsatzfähig ist, dann ist das besonders bitter, weil der Junge wahrscheinlich noch nie so viel Bock auf ein Spiel hatte wie an diesem Tag.
Wenn wenig später dann auch noch unser karibischer Bomber Simon Hahn vom gegnerischen Keeper außerhalb des Strafraums mit dem Fuß an der Schulter verletzt wird und von Eduard Seibel ersetzt werden muss, dann darf man durchaus auch den Schiedsrichter hinterfragen und dann verbessert das die Personallage nicht wirklich.
Wenn dann bei einem Freistoß von der Mittellinie nach einem Schübserchen Milan Grave zu Boden geht, war das zwar nicht wirklich clever von seinem Gegenspieler, aber dann darf Bövinghausen den Schiedsrichter hinterfragen, auch wenn das nichts nützt, weil Yannik Schrolle Schröer souverän die Führung markiert.

Wenn in der Folge von der gesamten Mannschaft defensiv überragend gearbeitet wird, herauszuheben ist hier sicher das zentrale Mittelfeld um Alex Weber und Captain Jörn Senga, und jeder für drei läuft, dann können auch Landesligaspieler zunächst wenig ausrichten.
Wenn sogar der taktische Schachzug, nach einer halben Stunde einen Flügelspieler auszutauschen, von Headcoach Martin Risto aufgeht und Joker Nils Krumtünger aus der Distanz zum 2:0 trifft, dann dürfen alle kurz mal ausrasten und an die Sensation glauben.
Wenn Fabian Flak, der ansonsten ein überragendes Spiel machte und als Mentalitätsmonster seinem Spitznamen Flakschiff gerecht wurde, die Ansage, im Strafraum zwar weiterhin aggressiv, aber doch etwas vorsichtiger zu Werke zu gehen, mit einem deutlich hörbaren Tritt an den Fuß zunichte macht, dann ist das nach der Verwandlung ein echter Stimmungskiller.

Wenn es zur Pause dann plötzlich 2:3 steht, dann ist das unerklärlich, darf das eigentlich nicht passieren und ist das eines Tabellenführers nicht würdig.
Wenn Flaks Solo über den halben Platz von einem Tor gekrönt worden wäre, fragt man sich nachher, wie es wohl sonst gelaufen wäre, wenn er das 3:2 für unsere Lieblingsdritte erzielt hätte und nicht quasi im Gegenzug der Treffer für Bövinghausen gefallen wäre.
Wenn in der fünfzigsten Spielminute Fredde ohne gegnerische Einwirkung umknickt, nachdem wie erwähnt schon früh zwei Spieler aus der Startelf ausfielen und in der Halbzeit auch Fabio Del Sorbo die Segel streichen musste, und ab da keine Wechsel mehr möglich sind, sodass die verbliebenen Spieler gezwungen sind, auf teilweise ungewohnten Positionen durchzuspielen, dann ist das in einem solchen Spiel einfach extrem bescheiden gelaufen.
Wenn die Mannschaft trotz all dieser widrigen Umstände einfach immer weitermacht, wobei sich auch unser Kraken Simon Kreikenbohm überragend einfügt, sie sich in jeden Ball werfen und auch den Weg nach vorne suchen, was leider ohne Erfolg bleibt, dann verdient das allerhöchste Anerkennung.
Wenn dann irgendwann doch das vorentscheidende 4:2 fällt, dann muss man das „vor“ an diesem Tag leider streichen, aber dann ist umso höher einzuschätzen, dass man bis zum Ende weiterfightete und sich nicht abschießen lässt.
Wenn bis zum Schluss auch Kenny Mpimpilis und Enes Kavak, die leider nicht zum Einsatz kommen konnten, sowie alle anderen nicht berücksichtigten oder verletzten Spieler, die nicht im Kader standen, bis zum Schluss Rambazamba von außen machen, dann scheint es im Team zu stimmen und einen großen Zusammenhalt zu geben.
Wenn sich in der letzten Aktion des Spiels nach einem Foul von Fabian Flak, der sich mehrfach um eine gelbe Karte bemüht hatte, aber unerklärlicherweise diesen Wunsch nicht erfüllt bekam, ein eigentlicher Landesligaspieler dazu hinreißen lässt, seinen Gegenspieler als Sohn einer Dame aus dem Horizontalgewerbe zu verunglimpfen, dann hat die Mannschaft vieles richtig gemacht und den Gegner, der wohl nicht mit so viel Widerstand gerechnet hat, zum Ende hin völlig entnervt; warum der Schiedsrichter da allerdings nicht reagierte, obwohl er das unaussprechliche Wort gehört haben muss, bleibt sein Geheimnis.

Wenn nach dem Spiel selbst unsere russische Rakete Waldi von Krämpfen geplagt in der Kabine sitzt, dann weißt du, dass da gerade eben ein richtig geiler Fight stattgefunden hat, auch wenn das Resultat nicht dementsprechend ausgefallen ist.
Wenn nicht diese Tiefschlafphase kurz vor dem Pausenpfiff gewesen wäre und man immerhin noch einen Auswechselspieler für die letzten vierzig Minuten gehabt hätte, wer weiß dann, ob nicht noch viel mehr möglich gewesen wäre.
Wenn man aber diese Leistung und vor allem die Einstellung beziehungsweise Mentalität für die anstehenden Aufgaben konservieren kann, dann kann man zu dem Fazit kommen, dass kein weiteres Spiel in dieser Liga verloren gehen muss.

A U F S T E L L U N G:
Philipp Hartwig – Joshua Bohnenkamp ( 8. Fabio Del Sorbo, 46. Simon Kreikenbohm), Frederic Linke, Tim Neuvians, Fabian Flak – Jörn Senga, Alexander Weber, Yannik Schröer – Milan Grave ( 29. Nils Krumtünger), Simon Hahn ( 16. Eduard Seibel), Waldemar Schkurichin

„Ihr könnt stolz auf diese Leistung sein.“ (allgemeines Stimmungsbild in der Zuschauerschaft nach dem Schlusspfiff)

Text: M.M.

Hinweis:
M. M. ist ein Pseudonym und könnte für Max Michallek ( die „Spinne“ ) stehen – könnte aber auch Max Merkel sein. Beides sind Personen, die eng mit den Erfolgen des BVB verbunden sind.
Der hier als Berichterstatter tätige M.M. ist ein Fan der III. Mannschaft von Mengede 08/20 – die in der Kreisliga C spielen und Aufstiegsambitionen haben. M.M. verfolgt – teils amüsiert, teils verärgert – die Sport-Berichterstattung  in den Printmedien und wundert sich nicht, dass bereits viele Redaktionen ihre Berichte von Computern erstellen lassen – vermutlich können die manche Berichte sogar abwechslungsreicher schreiben, als die festangestellten oder auf Honorarbasis beschäftigten Redakteure.
Kurzum: M.M. wollte es besser machen und hat seit Beginn dieser Saison jeweils zeitnah nach einem Spieltag über das Spiel „seiner“ Mannschaft berichtet. Seine Betrachtungen waren bisher nur für den mannschaftsinternen Gebrauch gedacht. Wir meinen, sie haben einen größeren Leserkreis verdient und freuen uns, dass M.M. bereit ist, die Texte MENGEDE:InTakt! zur Veröffentlichung zu überlassen.

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