Baudenkmäler im Stadtbezirk Mengede ( 19 )

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Gedanken über einige Baudenkmäler im Stadtbezirk Mengede

Vorbemerkungen
Im Gesetz zum Schutz und zur Pflege der Denkmäler im Lande Nordrhein- Westfalen steht:
“Denkmäler sind zu schützen, zu pflegen, sinnvoll zu nutzen und wissenschaftlich zu erforschen. Sie sollen der Öffentlichkeit im Rahmen des Zumutbaren zugänglich gemacht werden.“
“Die Eigentümer und sonstigen Nutzungsberechtigten haben ihre Denkmäler instand zu halten, instand zu setzen, sachgemäß zu 
behandeln und vor Gefährdung zu schützen, soweit ihnen das zumutbar ist.“
Unser Autor Gerd Latterner hat sich im Stadtbezirk Mengede eine Reihe von Baudenkmälern angesehen und sich dabei gefragt: Warum ist das so, wie es ist? (K.N.)

Warum ist das so, wie es ist?

Es gibt, wie im MIT– Artikel “Baudenkmäler im Stadtbezirk Mengede ( 18 ) vom 08.06.2020 angedeutet, Denkmäler, die einen guten Eindruck hinterlassen. Und das, obwohl sie nicht in der Denkmalliste ( D ) aufgeführt sind.
Beispielhaft genannt seien das Kriegerdenkmal an der Fassade eines Betriebsgebäudes der stillgelegten Zeche Adolf von Hansemann, das Kriegerdenkmal auf dem Evangelischen Friedhof in Mengede und das Grab- und Gedenkmal für die Opfer von Grubenunglücken “Zeche Adolf von Hansemann“ auf dem Evangelischen Friedhof in Mengede.

Bodendenkmal “Haus Mengede“ ( D )
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach der Realisierung des Projektes “Haus Mengede“ für die Mengeder Bevölkerung.
MIT erwähnte dieses Denkmal bereits in folgenden Artikeln: “Baudenkmäler im Stadtbezirk Mengede (8)”  vom 14.06.2016 und “Denkmal des Monats September 2018 – Wachgeküsst aus dem Dornenschlaf – Haus Mengede an der Emscher” vom 03.09.2018.
Kurz zusammengefasst die wesentlichen Daten:
1902 wurden die Gräften der alten Wasserburg zugeschüttet. Ab 1948 zerfiel das Gebäude nach und nach und wurde schließlich 1968 bis auf die Grundmauern abgerissen. Am 21.06.1971 wurde der Bebauungsplan Mg 112 genehmigt.
Die im Bebauungsplan getroffenen Festsetzungen schränken die Entwicklungsmöglichkeiten in Bezug auf Denkmalpflege und Freiraum stark ein. Das Gewerbegebiet schiebt sich wie ein Riegel in das Emschertal und führt zu wesentlichen Beeinträchtigungen für Landschaft und Umwelt. Durch die Ausweisung einer nur kleinen Grünfläche im Bebauungsplan bestehen zudem nur eingeschränkte  Gestaltungsmöglichkeiten für das “Haus Mengede- Areal“ und eine ansprechende Integrierung in das Umfeld ist dementsprechend nicht möglich.

Die Ruinen von Haus Mengede waren bereits in den Achtziger Jahren im Blickpunkt. Ein starkes Interesse hier tätig zu werden, hatte damals die Deutsche Burgenvereinigung e. V. bekundet. Eine Zusammenarbeit Stadt/ Burgenvereinigung kam jedoch nicht zustande.
1990 wurden erste Restaurierungen am Haus Mengede vorgenommen. 2014 erfolgte die  Einzäunung des Geländes. Von 2015 bis 2019 wurden Sanierungsarbeiten am Gemäuer durchgeführt.
Jüngst wurde das Bodendenkmal “Haus Mengede“ als nordwärts- Projekt auserkoren und es soll hier ein Erlebnis- und Begegnungsbereich entstehen.
Der Projektbrief liest sich zunächst einmal gut. Ins Grübeln kommt man dann aber bei den letzten beiden Formulierungen: “Geplante oder voraussichtliche Laufzeit steht noch nicht fest“ sowie “Förderung gegebenenfalls durch die Bezirksvertretung Mengede, Emschergenossenschaft.“
Hätten im Grunde nicht vor Jahren schon entsprechende Mittel in den städtischen Haushaltsplan eingestellt und Förderanträge gestellt werden können?
Empfehlen kann ich den Lesern von MIT in diesem Zusammenhang einen Besuch gelungener Projekte in den Nachbarstädten Castrop- Rauxel und Lünen und zwar des Landschaftsarchäologischen Parks Henrichenburg, Henrichenburg, Wartburgstraße/ Rhein- Herne- Kanal sowie der Gedenkstätte “Schloß Haus Buddenburg“, Lippoltshausen, Schloßallee/ Lippe.

Kriegerdenkmal in Dortmund- Groppenbruch ( Nähe Feuerwache, Königsheide )
Die Pflanzfläche war zum Zeitpunkt des Besuchs ungepflegt. Auf dem Findling fehlen Teile der Beschriftung ( Metallzahlen und -buchstaben ). Früher in der Denkmalliste, ist es lt. Mitteilung der Unteren Denkmalbehörde ein bewegliches Denkmal und wurde deshalb aus der Denkmalliste herausgenommen.
Das bedeutet aber keinesfalls, dass das Denkmal nicht mehr geschützt, gepflegt und unterhalten werden muss.

Die Historische Überdachung “Bahnhof Mengede“ ( D )
Das Denkmal wurde, damit der Ausbau des Bahnhofs erfolgen konnte, demontiert. Lt. Deutscher Bahn werden die denkmalgeschützten Teile des Daches in enger Abstimmung mit der Bahn saniert. Der Aufbau soll im Frühjahr 2021 erfolgen. Hier stellt sich die Frage: Ist dieser lange Zeitraum für die Sanierung wirklich nötig? Wird ein Wiederaufbau des Denkmales überhaupt erfolgen?

Steinernes Wegekreuz, Katholische Kirchengemeinde, Burgring/Jonathanstraße
Das Wegekreuz wurde zu Ehren und zum Andenken an den Grafen Droste zu Vischering, Erbdroste, von der Remigiusgemeinde gestiftet und errichtet. ( Quelle: Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund, Jürgen Zänker und andere.)
Denkmal und Denkmalfläche hinterlassen einen guten Eindruck. Nur der davor liegende Parkplatz und zwei “Schachtringe/ Blumenkübel?“ (werden aktuell wohl abgeräumt) auf städtischem Grund trüben das Erscheinungsbild.

Kriegerdenkmal in Dortmund- Bodelschwingh
Das Denkmal wurde nicht in Nachkriegs-, sondern zu Friedenszeiten,1904, errichtet und scheint das einzige oder eines der ganz wenigen Dortmunder Denkmäler zu sein, die an die Befreiungskriege gegen Napoleon erinnern.“ ( Quelle: Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund, Jürgen Zänker und andere.)
Denkmal und Denkmalfläche wirken insgesamt ansprechend und gepflegt. Lediglich die Treppenanlage benötigt kleinere Instandsetzungsarbeiten u.a. eine Treppensanierung und eine Mauerverfugung.

Auwermann-Denkmal, Amtshauspark
Es handelt sich um einen rechteckigen Sockel mit steinernem Kreuz und einem realistisch geformten Corpus Christi. Vor dem Sockel liegt eine Gedenktafel für den Pfarrer Johann Eberhard Auwernann ( Quelle: Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund, Jürgen Zänker und andere.)
Das Kreuz ist das älteste Denkmal Mengedes, ( Quelle: Kunst im öffentlichenRaum Stadtportal dortmund.de ) und es erinnert daran, dass der Amtshauspark in früheren Zeiten ( 1856- 1898 ) ein katholischer Friedhof war.
Lediglich die geringfügigen Schmierereien sind zu beseitigen

Kriegerdenkmal Westerfilde

Das im Jahr 1927 eingeweihte Kriegerdenkmal Westerfilde wurde Anfang des Jahres 1945 zerstört.

Wäre es nicht auch eine Überlegung wert, in der Grünfläche vor dem   Haus Westerfilder Straße Nr. 57 – dort soll der Originalstandort gewesen sein – in ähnlich angemessener Weise wie für das Prozessionskreuz an der Rittershofer Straße einen Hinweis auf dieses Denkmal zu schaffen?  
Text und Fotos: Gerhard Latterner
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