Kunstwerke im Stadtbezirk Mengede ( 3 ) 

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Gedanken über einige Kunstwerke im Stadtbezirk Mengede

Vorbemerkungen
Die vorgestellten Kunstwerke sind Werke und Gegenstände der Baukunst, die unabhängig von Wertmaßstäben, hauptsächlich sinnlich über das Auge und über den Intellekt erfahren und wie Kunstwerke aufgenommen werden.
Die  Werke ( UrhG § 2 Absatz 1, Punkt 4 ) erfahren durch das Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte ( Urheberrechtsgesetz – UrhG – ) einen besonderen Schutz.
Das Urheberrecht steht für seine Lebenszeit allein dem Urheber zu. Der Urheber kann Dritten lediglich Nutzungsrechte einräumen. Mit dem Tod des Urhebers endet der Schutz nicht. Die Erben des Urhebers können noch bis zu 70 Jahren später eine Anspruch aus dem Urheberrecht geltend machen. ( § 64 UrhG ) Unser Leser Gerd Latterner hat sich im Stadtbezirk Mengede eine Reihe von Kunstwerken angesehen und sich dabei gefragt: Warum ist das so, wie es ist?
Er dankt dem Künstler Detlef Bechinie von Lazan für das nette, sehr informative Gespräch und hofft, dass er nichts Unrichtiges niedergeschrieben hat. 

Warum ist das so, wie es ist?

Seilscheibe/ Industriedenkmal
Mitten im Hansemannpark ist die einstmals leuchtende Seilscheibe ein echter Hingucker. Einen Hinweis auf ihre Leuchtkraft fand ich jetzt aber nicht mehr. Gestiftet von der Stiftung der Ruhrkohle AG  erinnert  sie an die Bergbauzeit in Mengede von 1873- 1967 und insbesondere an die Zeche Adolf von Hansemann.
Seilscheibe und Beschilderung sollten gesäubert und neu gestrichen werden.

Zum ersten Mal ging ich auf den sich hier befindenden Aussichtspunkt und genoss den Rundblick. Nein, wollte ihn genießen! Der von hier aus gut erkennbare und schon seit Jahren anhaltende Entwicklungsstillstand des Parkes sollte den Verantwortlichen zu denken geben. Bolzplatztore sind auf der Sportfläche nicht vorhanden. Zwei Mini- Bolzplatztore, die laut einer der Bezirksvertretung vorliegenden Information schon seit Mitte des Jahres 2019 auf dem Bolzplatz stehen sollen, sind nicht vorhanden. Sie waren im übrigen auch noch nie vorhanden. Ansprechende Basketballkorbnetze gibt es nicht. Das Volleyballseil fehlt noch immer.
Das Angebot für Kleinkinder ist ausgesprochen minimalistisch und ignoriert sicherlich die Wünsche vieler Eltern. Unterstellmöglichkeiten und Schattenplätze fehlen.
Beim Anblick des Stromverteilers muss ich an die Information der Verwaltung an die Bezirksvertretung denken: Lt. Ruhrkohle AG soll eine  Optimierung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung nicht möglich sein.

Zu empfehlen ist hierzu auch der Artikel auf MENGEDE:InTakt!: Unterwegs im Stadtbezirk mit Anja Hubert – Hansemannpark von Anja Hubert vom 17. April 2015.
Beim Rundgang fällt auf, dass viele Wege in einem unbefriedigenden bis schlechten Zustand sind, ganz im Gegensatz der bekannten Aussage der Verwaltung an die Bezirksvertretung: “Wege und Spielfläche befinden sich nach Einschätzung in einem guten Zustand …“ 

 Ein besonderes „Gesamtkunstwerk“ am Rande des Parks ist für mich der offizielle P+R-Parkplatz an der Barbarastraße: Der Parkplatz liegt unter der Brücke “Königshalt“, ist unbefestigt und interessant modelliert und damit panzertauglich.
Eine Besichtigung ist zu empfehlen. Durch das Engagement einer Mengeder Bürgerin ist er jetzt fast immer nahezu ohne Müll. Die Realisierung einer von dieser Bürgerin vorgeschlagenen Begrünung könnte die Chancen auf einen Eintrag in die KöR- Liste gelingen lassen.

Platz für Thai- Chi  von Dirk Lehmhaus
Laut meiner Information war in dem Ausführungsplan “Hansemannpark“  ein Schriftzug “Platz für Thai- Chi“ zu finden.
Einer inneren Eingebung folgend ließ Dirk Lehmhaus kunstgerecht einen magischen Steinkreis erstellen um dadurch die meditative Auswirkung bei der Thai- Chi- Ausübung zu verstärken. Der von der keltischen Mythologie inspirierte Steinkreis ist ein beliebter Ort für Familien, die hier bei Spiel und Picknick entspannen.

Die Holzstelengruppe “Mythologie trifft Gegenwart“ in einer Ecke des Hansemannparks, Höhe Hansemannstraße Nr. 74 von Detlef Bechinie von Lazan  thematisiert die Kontaktaufnahme mit der Natur und deren Huldigung.

Es handelt sich um eine Kindergruppe, umstellt von drei keltischen Barden. Die Erstellung der Stelen erfolgte zusammen mit Schülern der Schopenhauer Grundschule, die u.a. ihre farbigen Händeabdrücke auf den Kinderstelen aufbrachten.
Es sollte wieder zu einer Aktion kommen, damit die Stelen neu mit Farbe und Kinderhänden versehen werden.

Auch im Eingangsbereich der Kindertageseinrichtung Ammerstraße befindet sich eine Holzstelengruppe von Detlef Bechinie von Lazan 
Sie ist ein Geschenk des Künstlers an die Einrichtung. Sie soll Ausdruck von Verbundenheit, Geschlossenheit und Zusammenhalt sein.

Landmarke aus Stahl “Halbrundsäule“, Nähe Bodendenkmal Haus Mengede von Frank Bartecki

Insgesamt wurden am Emscherparkweg und am Kanal – Uferweg fünf Landmarken ( “Rechteckquader“, “Halbrundsäule“ ,“Quadratsäule“, “Rundsäule“ ,“Dreieckssäule“ und eine Sitzbank “Überlänge“) aufgestellt. Die Landmarken bestehen aus einer Stahlsäule, ( Höhe 3 m ) zwei Stahlelementen ( Höhe 50 cm ) und einer Eisenplatte mit ortsbezogenen Hinweisen.

Eine Landmarke wurde mit Zustimmung des Künstlers auf Grund von Umbauarbeiten am Dortmund- Ems- Kanal umgesetzt. Zwei Eisenplatten fehlen.
Auf Grund dessen ist auf Mengeder Gebiet nur noch eine Landmarke ohne Eisenplatte verblieben.

Die Entwurfsidee von Frank Bartecki: “Visualisierung des Emscherparkweges in Form von vertikalen Stahlelementen. Neben der Herstellung von Sichtbeziehungen und Ortsbezug durch die Materialwahl sollen darüber hinaus in funktionaler Hinsicht Rastmöglichkeiten angeboten werden.“
Die Schmierereien sollten entfernt werden.

Licht- und Farbstelen auf dem Gelände der Reinoldi – Sekundarschule von Rainer Tappeser ( Öffentliche Denkmäler und Kunstobjekte in Dortmund von Jürgen Zänker u.a.,KöR )    

Das Kunstwerk “Himmelsrichtungen“ ( so genannt von Rainer Tappeser ) wurde ohne Wissen des Künstlers beseitigt. ( siehe hierzu Vorbemerkungen: UrhG ).
Über die Kunstbeauftragte, die in Sachen “Kunstwerke“ bei der Abwicklung Neu-, Umbau und Abriss “Reinoldi- Sekundarschule“ nicht beteiltigt wurde/ war, ließ man mir ausrichten: Das Kunstwerk ist nicht mehr vorhanden. Es wird Kontakt zu dem Künstler Herrn Tappeser aufgenommen und es wird ein neues Kunstwerk geben. Auf Anforderung wurde mir eine schriftliche Stellungnahme zugesagt.

Gedenktafel

Gedenktafel für die im 1. Weltkrieg gefallenen Bergleute der Zeche Westhausen aus Keramik/ Sandstein
Inschrift: „In dem Weltkrieg 1914-1918 starben/ von der Belegschaft unserer Schachtanlage/ den Heldentod für ihr Vaterland:/ August Alex/ Johann Alex/ Albrecht Andrä/ Heinrich Appel/ Ferdinand Aries/ Nicolaus Bäer/ ……………. .“ ( KöR) 
Die Gedenktafel befand sich im Altbau der Reinoldi Sekundarschule, der abgerissen wird. Sie wurde gesichert und ist inzwischen im Museum Zeche Westhausen untergebracht. (s. hierzu auch Bericht auf MIT vom 3.3.2020)

 In und am Altbau der Reinoldi Sekundarschule in Westerfilde (Abrissbau) befinden sich Farbmosaike von Robert Kaller.

Sie wurden vom Künstler zusammen mit Schülern der o. g. Schule erstellt.
Die Verwaltung wurde angeschrieben: “…….. Da die Mosaike von Robert Kaller an und in der Reinoldi Sekundarschule bisher nicht erwähnt wurden und einen sehr hohen künstlerischen und auch ideellen Wert haben, gehe ich davon aus, dass die Mosaikwände erhalten werden und bei der Gesamtplanung des Schulgeländes Berücksichtigung fanden.……….. .“
Informationen zu Folge befinden sich zwei Mosaike nicht im Abrissbau und bleiben somit erhalten.

Neben den vorgenannten Mosaiken finden sich weitere Kunstwerke von Robert Kaller in Westerfilde: Mosaikwand “Tiefgarage“ am Ende des Kiepeweges, ( Literatur: 111 Orte in Dortmund, die man gesehen haben muss von Ralf Koss, Emons Verlag, Seite 138 und 139, Nr. 65) Mosaikbank im Pikopark, -FotoK10-  Fassade am Quartiersbüro Westerfilde, Garagenwand am Hoeteweg, Fassade der Westhausen- Grundschule, Treppenaufgang Jugendfreizeitstätte KESS ( Mengede:Intakt!  Artikel “Wir verändern die Welt“ von Klaus Neuvians vom 05.12.2017 )

 Zwei weitere Mosaike aus dem Abrissbau der Reinoldi – Sekundarschule wurden gesichert  und werden lt. Verwaltung an anderer Stelle in der Reinoldi – Sekundarschule wieder angebracht werden.  –
Zum einen ein erwähnenswertes, farbiges Mosaik von Karl Fritz Friedrich ( *1921 in Lünen, +1959 in Gevelsberg ), einem deutschen  Maler und Grafiker, der die Meisterschule des Deutschen Handwerks in Dortmund besuchte und an der Werkkunstschule Dortmund studierte. Mit seinen teils visionären Arbeiten hätte er den Nachruf verdient gehabt: … “so nahm er manches voraus, was von anderen Künstlern als neuartig herausgestellt wurde …“ ( Quelle Wikipedia, Karl Fritz Friedrich )
Weitere Werke von ihm sind in Dortmund zusehen: Ein Mosaik  am Eingang zur Lützow Schule, Lützowstraße 75 und ein Glasfenster der Friedhofskapelle Holzen, Kreisstraße. Hierfür ist vorher Rücksprache mit der Friedhofsverwaltung erforderlich.

Das andere Mosaik “Westfalenland“ kann ich zur Zeit keinem Künstler zuordnen. Ich persönlich finde das Mosaik sehr schön und genieße den Anblick. Näheres darüber würde mich sehr interessieren.

Eindeutig ist für mich immer noch nicht, wieviele Kunstwerke es in der Reinoldi – Sekundarschule gab oder gibt?
Die erstaunliche Vielzahl der Mosaike in Westerfilde lässt in mir den Gedanken aufkommen, dass hier, beinahe unbemerkt, ein Hotspot der Mosaikkunst entstanden ist.

Text und Fotos: Gerd Latterner
Zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!

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