Aus einem Glockenturm wurde ein Turm

Das war kein Ruhmesblatt und wird so schnell nicht vergessen sein

Aus Wut wurde Enttäuschung, aus Enttäuschung resignierende Akzeptanz. Nun geht es dem einzigen echten Wahrzeichen Nettes, dem Glockenturm der ehemaligen evangelischen Kirche an der Joachim-Neander-Straße, endgültig an den Kragen. Nach dreijährigem Dornröschenschlaf, ausgerechnet in der vorweihnachtlichen Adventszeit und unter genauer Beobachtung durch die Ortsgeistlichkeit beider Konfessionen, wurden ihm das weithin sichtbare Christensymbol Kreuz und sein wohlklingendes Geläut entrissen.

Aus einem Glockenturm wurde ein Turm! Und es ist nur ein schwacher Trost, dass seine von den Kirchenvertretern einst als Schrott bezeichneten fünf Glocken demnächst in ökumenischem Auftrag in einer Luftlinienentfernung von gerade einmal 300 Metern bei der Katholischen St. Josefs-Kirche weiter klingen sollen. 

 

Wie geht es nun weiter? Die Antwort auf diese Frage klang bisher aus den Kreisen der Kirchenvertreter/innen reichlich schwammig. Die Errichtung eines Kindergartens diente schon immer als moralisches Argument für die nun begonnende Abbruch-Aktion. Darüber hinaus, so hört man, sollen Wohnungen gebaut werden. Wie, wohin, wie viele, durch welchen Investor? Alles im Nebel! Wenn schon mehr als 2000 Unterschriften für den Erhalt des Netter Gotteshauses bei den Kirchenverantwortlichen nichts bewirkt hatten, ja noch nicht einmal zur Kenntnis genommen wurden, werden die Kirchensteuerzahler/innen auch hier vergeblich auf konkrete Informationen warten müssen und erst mit vollendeten Tatsachen konfrontiert werden. Demokratie geht anders!

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