Brüder im Nebel

Nicht nur in Köln?

Sie ließen die Hosen runter! In früheren Zeiten vor den von ihnen zur Vermittlung der christlichen Werte betreuten Kindern und Jugendlichen, gezwungenermaßen kürzlich dann aber auch als Metapher im übertragenen Sinne. Es geht um das nun endlich veröffentlichte Gutachten über die Vertuschung des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen im Erzbistum Köln. Zahlreiche hochrangige Kirchenverantwortliche werden in diesem Gutachten und danach auch in der Presse mit ihrem vollen Namen aufgeführt. Wohl schon ein deutliches Zeichen, dass die Schilderungen ihrer Verfehlungen, zumal auch die unmittelbar erfolgten Amtsverzichte, beweislastig zu werten sind. 

Mit dabei der Hamburger Erzbischof Stefan Heße und die beiden Kölner Weihbischöfe Domenikus Schwaderlapp und Ansgar Puff. Dass deren wunderliche Nachnamen Spötter auf den Plan rufen, sei nur am Rande vermerkt: „Ich He(i)ße Schwaderlapp und gehe zum Puff.“
Jahrelang blieben die zahlreichen Verfehlungen „Geheime Kommandosache“. Nicht zuletzt durch die Verschleierungsbemühungen des damaligen erzkonservativen Kardinals, „seine Eminenz“ Joachim Meisner. Die hochbrisanten „eminenten“ Verfehlungen seiner nachgeordneten Bischöfe wurden in einer Akte mit dem Titel „Brüder im Nebel“ unter Verschluss gehalten.
Man erinnert sich schaudernd an ein Zitat aus der Fernsehsendung “Menschen bei Maischberger” wo seine glühende Verehrerin, die erzkatholische Fürstin Gloria von Thurn und Taxis ihre Weltsicht zur Verhinderung von Aids in den Entwicklungsländern kundtat: “Was Aids verhindert, ist, wenn man weniger schnackselt.“
Ein wenig weniger „Schnackseln“, in welcher Form auch immer, hätte sie lieber den Exzellenzen im Bischofsrang, denen die standesgemäße Anrede „Hochwürdigster Herr!“ zusteht, empfehlen sollen.

 

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