„Tag der Daseinsvorsorge“ am 23. Juni: Auf Wasserwirtschaft an Emscher und Lippe ist Verlass

HRB Mengede/Ickern © EGLV

Umgerechnet reinigen EGLV jedes Jahr 4 Milliarden Badewannen voll Abwasser

Am Mittwoch, 23. Juni, ist der „Tag der Daseinsvorsorge“. Insbesondere in diesen diesen Corona-Zeiten zeigt sich die Bedeutung von Kläranlagen, Pumpwerken und Deichen als unverzichtbare Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge. Denn ein Zusammenbruch der Wasserwirtschaft hätte dramatische Folgen. Die regionalen Wasserwirtschaftsverbände Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sorgen dafür, dass bei der Abwasserentsorgung und beim Hochwasserschutz alles „im Fluss“ bleibt.
Der „Tag der (öffentlichen) Daseinsvorsorge“ wurde im Jahr 2018 erstmals vom Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) ausgerufen, um Bürgerinnen und Bürger für die Leistungen öffentlicher Institutionen zu sensibilisieren, die oft als selbstverständlich betrachtet werden, aber für unseren Alltag, für Wohnen, Arbeitswelt, Verkehr und Freizeit unverzichtbar sind. Tatsächlich wahrgenommen würde die Daseinsvorsorge erst, wenn es sie nicht geben würde: Wenn der Müll nicht abgeholt würde, das Abwasser in den Straßen und Vorgärten stünde oder das Hochwasser permanent über die Ufer treten würde…

Zu den Kernaufgaben von EGLV gehört unter anderem der Betrieb von rund 60 Kläranlagen, mehr als 340 Pumpwerken, 55 Hochwasserrückhaltebecken, rund 1.465 Kilometern an Abwasserkanälen und knapp 780 Kilometern an Wasserläufen. Die jährliche Abwassermenge – kaum vorstellbar: Mit dem Abwasser, das EGLV jedes Jahr reinigen, könnte man rund 4 Milliarden Badewannen füllen. Reiht man diese aneinander, führte die Wannenschlange 199 (!) Mal um die gesamte Welt.

Überschwemmung an der Emscher in Dortmund 1900 © Archiv EGLV

Abwasserentsorgung und Hochwasserschutz gehören in öffentliche Hand
„Dass die Wasserwirtschaft auch in Krisenzeiten verlässlich funktioniert, ist zukunftsorientiertem Handeln in der Vergangenheit zu verdanken: Investitionen in die Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge sind Investitionen in den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Daher gehören hoheitliche Aufgaben wie Abwasserentsorgung und Hochwasserschutz in öffentliche Hand“, fordert Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband.

Überschwemmungen und Seuchen
Vor allem in Krisenzeiten müssen alle Anlagen betrieben werden müssen – vor allem die Pumpwerke, die das Abwasser weiterbefördern, damit es in den EGLV-Kläranlagen gereinigt werden kann. Der reibungslose Ablauf wird dabei permanent kontrolliert – es benötigt nicht viel Fantasie sich vorzustellen, was passieren würde, wenn etwa Abwasserkanäle, Pumpwerke und Kläranlagen nicht mehr funktionierten: Überschwemmungen mit Abwasser führten zu Krankheitsausbrüchen und Seuchen in der Bevölkerung. Alles schon dagewesen: Ohne geregelte Wasserwirtschaft würden in der Region Zustände wie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts herrschen, als infolge von Abwasser-Überschwemmungen Krankheiten wie Typhus und Cholera ausbrachen. Diese Zustände waren es, die 1899 schließlich zur Gründung der Emschergenossenschaft als erstem Wasserwirtschaftsverband in Deutschland führten.

Quelle und Fotos: Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV)

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