Gemeinsam gegen die Folgen des Klimawandels: Wie sich Hausbesitzer vor Starkregen schützen können
Extreme Wetterereignisse wie der Starkregen in den vergangenen Tagen in der Emscher-Lippe-Region werden im Zuge des Klimawandels häufiger erwartet. Folgen des heftigen Niederschlags in kurzer Zeit können Straßenüberflutungen und vollgelaufene Keller sein. Emschergenossenschaft und Lippeverband arbeiten zusammen mit den Städten daran, die Region klimafest zu machen. Aber auch Immobilienbesitzerinnen und -besitzer müssen mitmachen und sich vor Rückstau aus dem Abwasserkanal schützen.
Hierzu geben Emschergenossenschaft und Lippeverband nachfolgende Empfehlungen und Hinweise:
Gebäude mit Rückstauklappen sichern
Bei den heftigen Niederschlägen können nicht nur kurzzeitig Straßen, Gehwege und Grundstücke überflutet werden, weil die Wassermassen nicht so schnell in die Kanalisation abfließen können. Durch Starkregen kann sich auch ein Rückstau aus dem Kanalnetz in die Anschlussleitungen von Häusern bilden. Wenn es dann keine entsprechende Sicherung in den Gebäuden gibt, besteht das Risiko, dass Abwasser aus allen Öffnungen, die tiefer liegen als die Straßenoberkante wie Waschbecken, Abläufe oder Toiletten, in Keller und Souterrainwohnungen dringt – viele Kommunen warnen mit Informationsbroschüren davor. Für Hausbesitzer und Bewohner ein unangenehmes Erlebnis, aber vermeidbares Erlebnis: dass Abwasser in die Räume läuft und Schäden anrichtet.
Nachhaltige, wasserbewusste Stadtentwicklung
Um die negativen Folgen von extremen Niederschlägen zu verringern, haben sich Emschergenossenschaft und Emscher-Städte 2014 mit der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ auf den Weg gemacht. „Unser gemeinsames Ziel ist eine nachhaltige, wasserbewusste Stadtentwicklung, die die negativen Folgen des Klimawandels merklich reduzieren soll“, sagt Andreas Giga, Leiter der Serviceorganisation der Zukunftsinitiative bei der Emschergenossenschaft. Das Konzept: Das Regenwasser aus den Kanälen raushalten, damit das Abwassersystem seiner eigentlichen Aufgabe nachkommen und das saubere Regenwasser im Boden versickern kann.
Das wiederum stärkt den Grundwasserkörper, dient vor Ort zur Bewässerung von Pflanzen und Bäumen und kühlt über Verdunstung das Quartier. Um das zu erreichen, werden zum Beispiel Flächen entsiegelt, Überflutungsflächen für Regenwasser geschaffen und Versickerungsanlagen gebaut. Mit dem 2020 gestarteten Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ der Ruhrkonferenz des Landes hat der Umbau noch einmal Fahrt aufgenommen, sind weitere Wasserverbände wie der Lippeverband und der gesamt RVR-Raum als Fördergebiet dazugekommen. Gemeinsam werden Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels realisiert.
Umbau zur Schwammstadt
Dennoch: „Wasserverbände und Kommunen kümmern sich um den Umbau zur Schwammstadt“, sagt Andreas Giga, „aber private Hausbesitzer müssen ebenfalls etwas tun, um sich vor Starkregen zu schützen.“ Denn jeder Hausbesitzer ist selber dafür verantwortlich, dass sein Keller nicht überflutet wird. Zwar stehen die Kommunen beim Thema Starkregen in der Vorsorgepflicht, aber nur gemeinsam mit Eigentümerinnen und Eigentümern sei eine wirksame Starkregenvorsorge in allen Bereichen möglich.
Passende Maßnahmen für Immobilien- oder Grundstückseigentümer sind der Einbau von Pumpen oder von Rückstauverschlüssen. Die Kommunen in der Region informieren Bürgerinnen und Bürger über diese Schutzmöglichkeiten auf ihren jeweiligen Stadtseiten im Internet, mit Flyern oder Broschüren. Über die Bürgerservice-Büros der Städte gibt es ebenfalls die Vermittlung zu einer Beratung.