Koordinierungsstelle „nordwärts” informiert im Blücherpark
Von Eva Latterner
Ein wenig erinnert die Szenerie im Blücherpark an die Öko- und Umweltmärkte der frühen 1980-er Jahre: Rustikale Holzmöbel auf einer großen Wiese unter Bäumen, bunt bepflanzte Hochbeete und Infostände rund um die Themen naturnahe Gartengestaltung und Klimawandel in der Stadt. Menschen, die miteinander ins Gespräch kommen, um über die Auswirkungen von umweltschädigendem Verhalten zu diskutieren.
Eingeladen hatte zu dem Themenmarkt am 31. August ab 15 Uhr die Koordinierungsstelle „nordwärts” gemeinsam mit den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekten koopLab und iResilience.
Beide Projekte haben zum Ziel, die Menschen in der Nordstadt und in den nördlichen Stadtteilen für die Probleme durch die Erderwärmung zu sensibilisieren. Mit bewusst einfachen, nachvollziehbaren Angeboten sollen die BewohnerInnen motiviert werden, eigenverantwortlich und angemessen auf die Veränderung des Stadtklimas zu reagieren. Eine lauschige, aus Paletten gefertigte Sitzgruppe macht deutlich, wie wichtig, und auch, wie angenehm es ist, sich an sehr heißen Tagen im Schatten aufzuhalten. Hochbeete zum gemeinsamen Gärtnern im Blücherpark sollen nicht nur das Nachbarschaftsgefühl stärken, sondern Anbau, Pflege und Ernte von Pflanzen erfahrbar und schätzbar machen. Der öffentliche Grünraum als Angebot für Menschen, die nicht über einen eigenen Garten verfügen.
Aber auch Menschen, die einen Garten haben, sollen angeregt werden, die Folgen des Klimawandels zu erkennen und zu berücksichtigen. Ann-Cathrin Welling, nordwärts Teilprojektleiterin iResilience, schildert, dass enormes städtisches Flächenpotential im Privatbesitz sei. Hausgärten könnten, wenn sie natürlich und vielfältig gestaltet seien, die Gefahren starker Regenfälle mildern und der Aufheizung der Siedlungsbereiche entgegen wirken. Hier versucht das Forschungsprojekt mit seinem Vorgartenwettbewerb „Aus Grau mach’ Bunt – Von der Schotterwüste zur Klimaoase“ einen Anstoß zur klimagerechten Umgestaltung der Vorgärten zu geben. Frau Welling betont, dass es bei dem Fotowettbewerb nicht um ästhetische Fragen gehe, sondern dass mit dem Projekt Menschen motiviert werden sollen, ihre Handlungsweisen den durch mögliche Extremwetterereignisse veränderten Lebensbedingungen anzupassen.
Eine Auswertung der Projektergebnisse soll gemeinsam mit dem Umweltamt erfolgen.