Baumgestalten im Stadtbezirk

Vorbemerkungen

Ob an Straßen, im Park, im Wald oder einsam in der Landschaft – Bäume gestalten und prägen unsere Umgebung. Mit ihrer beeindruckenden Höhe, den kräftigen Stämmen  und den ausladenden Kronen bilden sie Kulissen und lenken die Blicke. Wenn man sie lässt! Gerade in unseren dicht bebauten Städten sind sie unverzichtbar, nicht nur als Raum bildende Gestalter, sondern auch als Garanten  für ein angenehmes und freundliches Aufenthaltsklima.
Zudem sind sie mit ihren kahlen Ästen im Licht des Winters, dem ersten Frühlingsgrün, Schatten spendendem, dichten Laub und  bunter Herbstfärbung verlässliche Begleiter durch das Jahr und bei Spaziergängen. 
Wer einen Baum pflanzt, wird den Himmel gewinnen. (Konfuzius)

Heute

Alte Eichen

Von Eva Latterner (Text) und Silvia Rzadkowski (Fotos)

„Wenn man eine Eiche pflanzt, darf man nicht die Hoffnung hegen, nächstens in ihrem Schatten zu ruhen.“ 
Mit wenigen Worten macht der französische Schriftsteller Antoine de Saint- Exupéry deutlich,  dass Eichen sehr langsam wachsende Bäume sind, die mehrere Menschheitsgenerationen überdauern. 600 bis 800 Jahre alt kann diese wichtige, auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitete Baumart werden.
Bei uns heimisch sind die Traubeneiche und die Stieleiche, auch Deutsche Eiche genannt.
Kaum eine andere Baumart bietet Lebensraum und Platz  für so viele Tier- und Pflanzenarten; etwa 400 Schmetterlingsarten und Insekten betrachten die Eichen als ihr Zuhause, ebenso wie  Fledermäuse und Spechte. Moose, Flechten und Pilze werden ebenfalls von den stattlichen Bäumen beherbergt.
Negativen Ruhm erlangte in den letzten Jahren allerdings ein ungeliebter Bewohner: der Eichenprozessionsspinner. Während er dem Baum selbst nicht so großen Schaden zufügt, kann er für Menschen unangenehm bis gefährlich werden, da die Brennhärchen der Raupe Allergien auslösen können. 
Auch wenn sich der Eichenprozessionsspinner bedingt durch den Klimawandel in unseren Breiten momentan vermehrt, ist die Eiche selbst doch ein sehr robuster Baum, der auch mit wärmeren Temperaturen gut zurecht kommt und mit seinen Pfahlwurzeln bei länger anhaltender Trockenheit Wasser aus tieferen Bodenschichten aufnehmen kann. So gelten Eichen in Fachkreisen als Zukunftsbäume für die geplagten Wälder und auch als wichtige Stadtbäume, die an schwierigen Standorten überleben.
Mit ihren bizarren, knorrigen Ästen und ihren ausladenden Krone prägen gerade  alte Eichen die Umgebung in besonderem Maße und ziehen die Blicke von Spaziergängerinnen und Naturliebhaberinnen beinahe magisch an.
 
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