Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK)erinnert an Louis Sternau

Dank an einen frühen Förderer

Das MKK würdigt einen frühen Förderer: Louis Sternau (1861 bis 1916) schenkte dem damaligen Kunst- und Gewerbemuseum Dortmund zahlreiche kostbare Exponate, vor allem Mobiliar aus der Zeit um 1800. Gemeinsam mit dem Verein „Jüdische Heimat Dortmund“ erinnert das MKK nun an das Wirken Sternaus und hebt dessen Beiträge zur Sammlung besonders hervor. In dem Text zur Erinnerung an den Förderer Louis Sternau heißt es u.a. Zu den Schenkungen gehören unter anderem 12 Sessel im Stil Louis XVI, zwei Wachsgemälde (1780/90) und eine Standuhr. Die Exponate sind fester Bestandteil der Dauerausstellung und finden sich in den Etagen 1 und 2.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden in Dortmund die Grundsteine für die heute so facettenreiche Museumslandschaft gelegt. Zu verdanken ist dies einem starken bürgerschaftlichen Engagement, das maßgeblich für die Gründung des heutigen MKK verantwortlich war. Zu den Unterstützern gehörten auch DortmunderInnen jüdischen Glaubens, darunter Louis Sternau.

Louis Sternau wurde 1861 in Dortmund geboren. Er war Kaufmann und wurde 1905 zum Stadtverordneten gewählt. Ihm und seiner Frau Klara geb. Aaron war es ein Anliegen, ihre gesellschaftlichen und ökonomischen Privilegien zu nutzen und etwas an die Stadtgesellschaft zurückzugeben: Das Paar war in zahlreichen Vereinen und Ausschüssen tätig und setzte sich für das Wohlergehen von Stadt, Kultur und für weniger Privilegierte ein.
Sternau war im Vorstand des Wohltätigkeitsvereins, förderte das Philharmonische Orchester der Stadt, unterstützte aufstrebende Künstler und gehörte seit 1908 zum Museumsverein. Darüber hinaus engagierte er sich in weiteren Vereinen für die Wirtschaft und die Lebensqualität der Stadt. Als Stadtverordneter war Sternau in diversen Kommissionen aktiv. Besonders gefordert haben dürfte ihn seine Aufgabe als Hauptverantwortlicher für die Lebensmittelversorgung der Stadt während des Ersten Weltkriegs. Seine Frau Klara war Vorstandsmitglied des Vaterländischen Frauenvereins.
Louis Sternau starb 1916 mit nur 55 Jahren auf dem Heimweg von einer Veranstaltung des Kriegsernährungsamtes in Duisburg. An seiner Beerdigung auf dem Ostfriedhof nahmen neben dem Dortmunder Oberbürgermeister Dr. Eichhoff weitere städtische Honoratioren teil. Das Philharmonische Orchester spielte zu seinen Ehren.

Zahlreiche Nachrufe in Dortmunder Zeitungen zeugen bis heute von dem herausragenden Engagement, das Louis Sternau für viele Bereiche des städtischen Lebens und des Miteinanders an den Tag legte. Seine Wohltätigkeit für die weniger Privilegierten reichte über seinen Tod hinaus: Durch die Sternau-Stiftung wurde es Kindern aus bedürftigen Familien ermöglicht, vier bis sechs Wochen im Jahr Urlaub in einem Erholungsheim zu machen.

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund; Fotos: MKK Dortmund; zur Vergrößerung der Fotos diese bitte anklicken!

 

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