Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“.

Schutz für das Tier des Jahres: BUND startet bundesweit Aktionen für den Gartenschläfer 

Für das Tier des Jahres 2023, den stark gefährdeten Gartenschläfer, starten der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in diesen Wochen eine bundesweite Schutzkampagne im Rahmen des Projekts „Spurensuche Gartenschläfer“. Der mit dem Siebenschläfer verwandte Gartenschläfer ist innerhalb weniger Jahre in vielen Regionen sehr selten geworden oder bereits verschwunden. Besonders dramatisch ist die Situation in den Wäldern der Mittelgebirge. Die Trockenheit, der Kahlschlag in Folge des Borkenkäferbefalls, die Forst-Monokulturen – das alles hat auch dem Gartenschläfer in seinem natürlichen Lebensraum, den Wäldern, erheblich zugesetzt. Deshalb sollen unter anderem gezielt heimische Büsche und Bäume gepflanzt werden, die ihm Schutz und Nahrung bieten, aber auch geeignete Lebensräume wieder miteinander verbinden.

In Städten vor allem entlang von Rhein und Mosel ist der Gartenschläfer noch recht häufig. Er hat hier als Kulturfolger einen neuen Lebensraum erobert, in dem er noch ausreichend Rückzugsräume und Nahrung findet.

Der Gartenschläfer hat in den letzten 30 Jahren etwa die Hälfte seines Verbreitungsgebiets eingebüßt. Er steht hierzulande auf der Roten Liste. Warum seine Bestände derart drastisch zurückgehen, war bis zum Beginn des Projekts „Spurensuche Gartenschläfer“ noch völlig unklar. Das Projektteam untersuchte deshalb seit 2018 zunächst alle denkbaren Ursachen: von der Nahrung, möglichen Krankheiten und Fressfeinden, der Genetik bis zu Lebensräumen und Klimaveränderungen. Die Erkenntnisse helfen nun, passende Schutzaktivitäten zu erarbeiten und direkt umzusetzen. Das Ziel: das Verschwinden der Art in Deutschland verhindern. Die „Spurensuche Gartenschläfer“ wird durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert.

Weitere Informationen:
www.gartenschlaefer.de  ;  biodiversität – schützen.nutzen.leben: Spurensuche Gartenschläfer (bfn.de)

Quelle: BUND; Fotos: Jirí Bohdal

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