Design-Ikone zum Selbstbauen

 Stehlampe „Chiara“ ist das Objekt des Monats Dezember im MKK

Die „Chiara”, eine innovative Stehleuchte von Mario Bellini aus einem einzigen biegsamen Stahlblech, ist das Objekt des Monats Dezember im Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK).

Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) hat eine außergewöhnliche Lampe zum „Objekt des Monats“ Dezember gekürt: die Stehleuchte „Chiara“ vom italienischen Designer und Architekt Mario Bellini (Jahrgang 1935). Zu finden ist sie in der Design-Abteilung im dritten Obergeschoss.
Der Entwurf der skulpturalen, innovative Stehleuchte entstand 1969 und besteht aus einem einzigen biegsamen Stahlblech. Das polierte Edelstahlblech wurde flach verpackt geliefert, und die KäuferInnen mussten es selbst aufrollen und biegen, um die endgültige zylindrische Form zu erhalten. Diese interaktive Einbindung der Benutzer in den Herstellungsprozess war damals populär.

Bellini hatte die Absicht, mit dem Licht so zu arbeiten, wie es sich in der realen Umgebung zeigt – nicht direkt, sondern oft durch Wolken hindurch oder von Gegenständen reflektiert. Sein Design ermöglichte es der Lampe, Licht aus einer künstlichen Quelle aufzunehmen und es stimmungsvoll in die Umgebung zurückzuwerfen.

Die Geburt einer Designikone
Der Designer skizzierte seinen ersten Entwurf auf einem großen Karton, der zu einem Zylinder aufgerollt werden konnte. Der obere Teil bildete einen um 45 Grad geneigten Schaft, der als Reflektor für die Lichtquelle in der Basis diente. Der Schirm der Lampe ist von innen weiß lackiert, um das Licht zu reflektieren und im Raum zu verbreiten. Um die BenutzerInnen nicht zu blenden, versteckte Bellini die Lichtquelle im Sockel der Lampe und schuf Aussparungen am Boden des Zylinders, durch die Licht diffus in den Raum fallen konnte.

In Zusammenarbeit mit dem italienischen Leuchtenhersteller Flos konnte Mario Bellini 1969 seinen Entwurf realisieren. Die außergewöhnliche Form, das glänzende Material und die Größe von 145 cm machen „Chiara“ auch im ausgeschalteten Zustand zu einem Blickfang. Bellini erklärt die Namensgebung mit seinem Spiel mit Worten und Bedeutungen, wobei „Chiara“ im Italienischen für Klarheit steht. Über 50 Jahre nach der Einführung bringt Flos eine Neuauflage in verschiedenen Größen und Beschichtungen auf den Markt. Neben der Stehlampe gibt es auch eine kleinere Tischlampenversion namens „Chiara“.

Die zeitlose „Chiara“ im Wandel der Zeit
Diese Neuauflage behebt eine Schwachstelle der Originalversion, indem sie eine Einfassung aus schwarzem Gummi am Rand des Stahlblechs hinzufügt. Die neuen Modelle verfügen auch über einen Dimmer zur Regulierung der Leuchtstärke. Die Innenseite des Zylinders wurde mit einer mattweißen Kunststoff-Folie überzogen, um das Licht optimal zu bündeln. „Chiara“ gilt aufgrund ihrer innovativen Materialwahl, zeitlosen Ästhetik, funktionalen Qualität und der kreativen Handschrift von Mario Bellini als Designikone.

Im MKK finden BesucherInnen noch eine alte Version, ein Original aus dem Jahr 1969.

dortmund.de/mkk

Quelle: Pressestelle der Stadt Dortmund; Foto: MKK, Joana Maibach

 

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