Vorhang auf beim Heinrich-Heine-Gymnasium…

… und Blick hinter die Kulissen

Die Einladung des Heinrich-Heine-Gymnasiums zum Tag der offenen Tür stieß auf große Resonanz. Man merkte gar nicht, wer mehr Spaß hatte: Die aktiven und ehemaligen SchülerInnen, das Lehrpersonal oder die Gäste mit ihrem jüngsten Nachwuchs im Schlepp, bei dem bei einigen wohl der Plan reifte, die Kindergartenzeit abzukürzen bzw. die Grundschuljahre zu überspringen und gleich am HHG anzufangen.Das Netter Gymnasium hatte sich aber auch bei seiner Veranstaltung mächtig ins Zeug gelegt. Das Pädagogische Zentrum (Kurzform PZ) war fast zu klein für die vielen Präsentationen, dargeboten von den oberen Jahrgängen. Die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) wetteiferten mit ihren Ausstellungswerken gegen die Fächer Deutsch, Biologie, Geschichte oder Erdkunde. Aber auch gegen viele weitere Angebote, wie die Sport-AG, die Politik-AG oder die musischen Fächer. 

 

Die Mensa der Schule hatte bei dem Besucherandrang mit dem Verkauf von ihren Bioprodukten gut zu tun und die im handwerklichen Unterricht gebastelten Schmuckstücke fanden auch ihre Abnehmer. So zum Beispiel eine in der „HHG-Produktion“ bemalte Schmuckkugel für den Weihnachtsbaum zum nächsten Weihnachtsfest. Überhaupt war festzustellen, dass auf der Palette der dargebotenen Präsentationen neben der theoretischen Wissensvermittlung auch das Handwerk seinen Platz gefunden hatte.

Für den Ausgleich zum Lernstress verfügt das Gymnasium über einen Fußball-Kicker, an dem auf jeder Seite gleich 4 Kickende Platz haben.

Neugierig waren viele Besucher aber auch auf die Besichtigung des Erweiterungsbaus des HHG auf dem ehemaligen Sportplatzgelände an der Dörwerstraße, der im vergangenen Jahr fertiggestellt und nun den Gymnasiasten der Jahrgangsstufen 5 und 6 zur Verfügung steht. Pädagogisch geschickt, dass diese Kinder dann auch in Eigenregie völlig selbständig die eintreffenden Gäste begrüßen und, ganz wichtig, nach deren Überstreifen von Plastik-Schutzhüllen über die Schuhe stolz eine Führung durch ihr neues Schulgebäude anbieten durften.

Vor allem die SeniorInnen unter den Gästen „staunten Bauklötze“. Verglichen mit ihrer eigenen Schulzeit in den ersten Nachkriegsjahren mit einer Klassenstärke von bis zu 60 Kindern, mit Schulkreide, Schiefertafel und Landkartenständern wähnten sie sich im Lernparadies. Die frühere Tafel ist heute ein türblattgroßes Board, das mit dem Lehrer-Computer und den Laptops der Kinder verbunden ist. Und der Tadel im Klassenbuch, vormals aber auch der Rohrstock im Lehrerjackenärmel, wird heute ersetzt durch ein in jedem Unterrichtsraum ausgehängtes Flussdiagramm, das  stufend die Maßnahmen bei einem Regelverstoß beschreibt. Allerdings, so eine Schülerin bei dem Rundgang durchs Haus, sei noch nie ein „Time Out“ notwendig gewesen.

Angewandte Inklusion für Kinder mit Körperbehinderung bietet ein Aufzug, der sie ins Obergeschoss transportiert.

Ach, wenn doch alle Schulen in Deutschland diesen Komfort bieten könnten!

Fotos: Cawi Schmälter

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