Sichere Straßen für Kinder in Dortmund
Von Peter Fricke
Am vergangenen Samstag, 4. Mai 2024, fand in Dortmund wieder die bunte Fahrraddemonstration “Kidical Mass” statt, bei der fast tausend Menschen, darunter viele Familien mit Kindern, für sichere Radwege und eine kinderfreundliche Verkehrsgestaltung demonstrierten. Organisiert wurde die Kidical Mass von der Fahrradinitiative Aufbruch Fahrrad Dortmund.
Die Kidical Mass begann um 14 Uhr im Tremoniapark und zog dann über die Kreuzstraße zur Saarlandstraße und weiter zum Wallring, wo die Teilnehmenden den Südwall vor dem Stadthaus mit Kreide bemalten. Anschließend führte die Route über den Wall zum Dortmunder U und über die Möllerstraße zurück zum Tremoniapark.
Musikalisch begleitet wurde die Demonstration von Hans Blücher, der eigens für die Kidical Mass ein neues Lied komponiert und gespielt hat. Selbst ein Regenschauer konnte die Teilnehmenden nicht abschrecken, und so wurde die Kidical Mass nicht nur eine Demonstration, sondern auch eine Feier der Möglichkeit, Städte lebenswerter zu gestalten.
Sebastian Peter von Aufbruch Fahrrad Dortmund wertete die Teilnahme vieler Familien als deutliches Signal und betonte: “Die Stadt Dortmund muss jetzt schnell Infrastruktur schaffen, die auch Kindern und Familien Mobilität mit dem Rad ermöglicht. Dazu gehören auch vom Autoverkehr getrennte, breite und sichere Radwege. Das muss die Stadt endlich verstehen.” Sichere Radwege seien besonders wichtig für Kinder, so Peter, denn “das Fahrrad ermöglicht Kindern eigenständige Mobilität ohne Elterntaxi.”
Die Route der Demonstration führte über die stark befahrene Saarlandstraße, die umgebaut werden soll, jedoch ohne Radwege. Dieser Plan stößt auf Widerstand, da Fahrräder, Autos und Lastwagen sich dann eine schmale Fahrbahn teilen müssten.
„Das gemeinsame Nutzen der Fahrbahn funktioniert gut auf einer Straße, auf der zweitausend Autos am Tag fahren“, erklärt Peter Fricke von Aufbruch Fahrrad Dortmund. Im äußersten Notfall sei es vielleicht auch noch bei sechstausend Autos vertretbar, aber dieser Wert sei eigentlich bereits zu hoch. „In der Saarlandstraße fahren jedoch 13.500 Autos am Tag“, sagt Fricke, „und dann gibt es kein Miteinander mehr, sondern es gilt nur noch das Recht des Stärkeren.“ Eine solche Straße stelle nicht nur eine Gefahr dar, sondern sei auch äußerst unangenehm zu befahren.Viele Radfahrende würden dann das Rad gar nicht mehr nutzen oder unzulässigerweise auf den Gehweg ausweichen, wo sie Fußgänger behindern würden.
Die Kidical Mass war weit mehr als nur eine Fahrraddemonstration. Sie setzte ein starkes Signal für eine kinderfreundliche Verkehrsgestaltung und sichere Radwege in Dortmund. Die hohe Beteiligung von Familien unterstreicht die Relevanz dieses Themas für die Stadtentwicklung. Das Organisationsteam appelliert daher an Politik und Verwaltung, die Planungen für den Umbau der Saarlandstraße zu überdenken und die dringend erforderlichen Radwege zu ergänzen. Die positive Resonanz auf die Kidical Mass verdeutlicht, dass das Thema Verkehrssicherheit in Dortmund viele Menschen bewegt und große Unterstützung erfährt.
Weitere Informationen zur Kidical Mass Dortmund sind auf kidicalmass-dortmund.de verfügbar. Dort sind neben Fotos und Videos der vergangenen Veranstaltungen auch Details zur nächsten Kidical Mass im September zu finden, sobald der genaue Termin feststeht.