Sprung über die Emscher

Einweihung “Sprung über die Emscher”
© Rupert Oberhäuser/EGLV
Zu bestimmten Anlässen werden künftig auch der Pylon und die beiden Zügelgurte der Brücke angeleuchtet sein. Die Handlaufbeleuchtung ist dagegen in den dunklen Stunden (außer mitten in der Nacht) immer eingeschaltet.

Symbol für den Wandel in der Region: Spektakuläres Brückenbauwerk in Castrop-Rauxel offiziell eingeweiht

Unsere Region hat ab heute eine neue Landmarke: Der „Sprung über die Emscher“ ist am Montag (30.9.) offiziell von Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, eingeweiht und eröffnet worden. Am Wasserkreuz in Castrop-Rauxel, unmittelbar an der Stadtgrenze zu Recklinghausen, haben die Emschergenossenschaft und die Stadt Castrop-Rauxel in den vergangenen Jahren ein beeindruckendes Brückenbauwerk geschaffen, das als städtebauliches Ausrufezeichen den Wandel in der Region durch das Generationenprojekt Emscher-Umbau symbolisiert.

Einweihung “Sprung über die Emscher”
© Kirsten Neumann/EGLV
Zieleinfahrt: Die Einweihung der Brücke “Sprung über die Emscher” vollzog die Emschergenossenschaft am Montag (30.9.) gemeinsam mit den beteiligten Kommunen Castrop-Rauxel und Recklinghausen sowie dem Kreis Recklinghausen auf sogenannten FunTrain-Rädern.

Über eine Gesamtlänge von zirka 412 Metern überzeugt der „Sprung über die Emscher“ – sowohl der Fluss als auch der Rhein-Herne-Kanal werden überquert – mit zahlreichen Aussichtspunkten für Fußgänger*innen und Fahrradfahrende. Mit ihrem imposanten Stahlgewicht von 900 Tonnen verbindet die elegante Zügelgurtbrücke die Menschen aus den urbanen Quartieren mit dem idyllischen Natur- und Wasser-Erlebnis-Park „Emscherland“. Die beiden Hauptfelder des Brückenbauwerks werden mit Zügelgurten von einem 12 Meter hohen Pylon getragen, der mit seinem einzigartigen Design hervorsticht und der Fahrrad- und Fußgängerbrücke das Potenzial verleiht, ein beliebtes Fotomotiv in der Region zu werden.

„Der Emscher-Umbau ist ein Vorzeigeprojekt des Städtebaus. Die neue Brücke verbindet nicht nur zwei Städte miteinander, sondern erschließt das Gebiet auch noch mehr für Fußgänger und Radfahrer. Die Emschergenossenschaft und ihren Mitgliedskommunen haben früh das Potenzial über die Wasserwirtschaft hinaus erkannt. Die Emscher-Region im Herzen des Ruhrgebietes wurde dadurch noch schöner. Das Brückenbauwerk ‚Sprung über die Emscher‘ ist eine sichtbare Landmarke, ein Symbol für das gemeinschaftlich Erreichte und ein würdiges Premiumprojekt des Städtebaus“, sagt Bundesministerin Klara Geywitz.

Einweihung “Sprung über die Emscher”
© Rupert Oberhäuser/EGLV
Zu bestimmten Anlässen werden künftig auch der Pylon und die beiden Zügelgurte der Brücke angeleuchtet sein. Die Handlaufbeleuchtung ist dagegen in den dunklen Stunden (außer mitten in der Nacht) immer eingeschaltet.

Der Bau der Brücke wurde im Zuge des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen mit acht Millionen Euro gefördert. Die Baukosten für die Brücke belaufen sich vorbehaltlich der Schlussrechnung auf zirka 12,8 Millionen Euro. Inklusive des Natur- und Wasser-Erlebnis-Parks, der Renaturierung der Emscher und des Suderwicher Bachs, der Emscher-Promenade sowie der im Umfeld der Brücke neu entstandenen Freianlagen hat die Emschergenossenschaft an diesem Standort im Bereich des Wasserkreuzes rund 45 Millionen Euro in die Aufwertung des einstigen Meideraumes und zur Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität der Bürgerinnen und Bürger investiert. Die Maßnahmen im Park sowie die Emscher-Promenade wurden aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

 

Sprung über die Emscher
© Rupert Oberhäuser/EGLV
Über eine Gesamtlänge von zirka 412 Metern überzeugt der „Sprung über die Emscher“ – sowohl der Fluss als auch der Rhein-Herne-Kanal werden überquert – mit zahlreichen Aussichtspunkten für Fußgänger*innen und Fahrradfahrende.

Symbol des neuen Selbstbewusstseins und der Aufbruchsstimmung in der Region
Der „Sprung über die Emscher“ symbolisiert das neue Selbstbewusstsein und die Aufbruchsstimmung in einer Region, die einst von offenen und übelriechenden Schmutzwasserläufen geprägt war und vielerorts als „No-Go-Area“ galt. Der Umbau des Emscher-Systems durch die Emschergenossenschaft hat das Bild der Region maßgeblich und zum Positiven verändert: Die neue renaturierte Emscher-Aue unweit des neuen Brückenbauwerks hat nichts mehr mit dem schnurgeraden Abwassergerinne vergangener Tage gemeinsam – auch der gleich nebenan neugestaltete Natur- und Wasser-Erlebnis-Park „Emscherland“ lädt zum Verweilen und Flanieren entlang der neuen blaugrünen Infrastruktur ein.

Insbesondere aufgrund des immer stärker werdenden Freizeitverkehrs am Wasserkreuz in Castrop-Rauxel führt die neue Wegeverbindung über den „Sprung über die Emscher“ zu einer deutlichen Aufwertung der Region. Durch die Bauweise der Brücke ergeben sich beim Überqueren zudem immer wechselnde Blickwinkel auf die Landschaft am Fluss, sodass der Mehrwert des Emscher-Umbaus besonders deutlich und erlebbar wird.

Sprung über die Emscher
© Rupert Oberhäuser/EGLV
Am Wasserkreuz in Castrop-Rauxel, unmittelbar an der Stadtgrenze zu Recklinghausen, haben die Emschergenossenschaft und die Stadt Castrop-Rauxel in den vergangenen Jahren ein beeindruckendes Brückenbauwerk geschaffen, das als städtebauliches Ausrufezeichen den Wandel in der Region durch das Generationenprojekt Emscher-Umbau symbolisiert.

Der Ort für den Brückenbau als Würdigung der neuen wasserwirtschaftlichen Infrastruktur an der Emscher hätte nicht idealer gewählt werden können: Am Wasserkreuz in Castrop-Rauxel unterquert nicht nur die Emscher den Rhein-Herne-Kanal – rund 25 Meter unter der Erdoberfläche verläuft der Abwasserkanal Emscher (AKE): Er ist die Voraussetzung dafür, dass die Emscher vollständig vom Abwasser befreit und renaturiert werden konnte. Der AKE reicht über insgesamt 51 Kilometer von Dortmund bis nach Dinslaken, in Tiefenlagen von acht bis 40 Metern.

Zahlen, Daten, Fakten

  • Gesamtlänge der Brücke: 412 Meter
  • Längste Abspannung über dem Rhein-Herne-Kanal: zirka 108 Meter
  • Nutzbare Brückenbreite: 2,50 Meter
  • Stahlstützen auf Betonsockel: 4 Stück
  • Meter über der Geländeoberkante: 12 Meter
  • Verbaute Tonnen Stahl: zirka 900 Tonnen
  • Baustart: Frühjahr 2021

 

Sprung über die Emscher
© Rupert Oberhäuser/EGLV
Mit ihrem imposanten Stahlgewicht von 900 Tonnen verbindet die elegante Zügelgurtbrücke die Menschen aus den urbanen Quartieren mit dem idyllischen Natur- und Wasser-Erlebnis-Park „Emscherland“. Die beiden Hauptfelder des Brückenbauwerks werden mit Zügelgurten von einem 12 Meter hohen Pylon getragen, der mit seinem einzigartigen Design hervorsticht und der Fahrrad- und Fußgängerbrücke das Potenzial verleiht, ein beliebtes Fotomotiv in der Region zu werden.

Stimmen der Beteiligten:

Bodo Klimpel, Landrat des Kreises Recklinghausen:
„Der Kreis Recklinghausen ist um eine ganz tolle Attraktion und Landmarke reicher. Der ,Sprung über die Emscher‘ wird den Tourismus und die Nahmobilität in besonderer Weise fördern. Die Brücke erweitert das vorhandene Radwegenetz und schafft eine neue Verbindung zwischen den beiden Städten Castrop-Rauxel und Recklinghausen.“

Dr. Frank Dudda, Ratsvorsitzender der Emschergenossenschaft und Oberbürgermeister der Stadt Herne:
„Genossenschaftliches Handeln kann Großartiges erzeugen – der ,Sprung über die Emscher‘ ist dafür der beste Beweis. Der Standort direkt am Emscherland-Park unterstreicht, dass wir auf unserem Weg zur grünsten Industrieregion der Welt bereits richtig weit gekommen sind. Wer über die neue Brücke in Richtung des Parks spaziert, erlebt bereits einen ganz tollen Ausblick auf die neue Naturidylle an der Emscher.“

Rajko Kravanja, Bürgermeister der Stadt Castrop-Rauxel:
„Wir als Stadt Castrop-Rauxel sind stolz auf das, was der Emscher-Umbau in unserer Stadt bewirkt hat. Die Lebens- und Aufenthaltsqualität an den Gewässern – einst offene Schmutzwasserläufe – hat sich erheblich verbessert. Der Natur- und Wasser-Erlebnis-Park ist einer der ökologischen Schwerpunkte an der Emscher und zugleich eines der hellsten Glanzlichter dieses europaweit einzigartigen Infrastrukturprojektes. Der ,Sprung über die Emscher‘ ist als spektakuläre Landmarke das Ausrufezeichen unter diesem Wandel am Fluss und zugleich ein bedeutendes neues Wahrzeichen für Castrop-Rauxel.“

Sprung über die Emscher
© Rupert Oberhäuser/EGLV
Am Wasserkreuz in Castrop-Rauxel, unmittelbar an der Stadtgrenze zu Recklinghausen, haben die Emschergenossenschaft und die Stadt Castrop-Rauxel in den vergangenen Jahren ein beeindruckendes Brückenbauwerk geschaffen, das als städtebauliches Ausrufezeichen den Wandel in der Region durch das Generationenprojekt Emscher-Umbau symbolisiert. Der “Sprung über die Emscher” verbindet als elegante Zügelgurtbrücke die Menschen aus den urbanen Quartieren mit dem idyllischen Natur- und Wasser-Erlebnis-Park „Emscherland“.

Christoph Tesche, Bürgermeister der Stadt Recklinghausen:
„Wer mit dem Fahrrad von der Quelle der Emscher bis zur ihrer Mündung in den Rhein fährt oder die Strecke zu Fuß geht, wird künftig über den ,Sprung über die Emscher‘ direkt nach Recklinghausen geleitet – auch dieses städteverbindende Element spiegelt das genossenschaftliche Prinzip der Emschergenossenschaft hervorragend wider. Wir als Stadt Recklinghausen freuen uns darüber, mit der Emscher-Promenade und dem Natur- und Wasser-Erlebnis-Park Teil des Emscherland-Projektes zu sein.“

Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft:
„Als Emschergenossenschaft sind wir nicht nur ein Wasserwirtschaftsverband, sondern schon immer auch ein Brückenbauer gewesen – und dies nicht nur im übertragenen Sinne: Mehr als 100 Brücken über die Emscher werden von uns betrieben, instandgehalten und im Bedarfsfall ertüchtigt. Die Realisierung des „Sprungs über die Emscher“ gemeinsam mit der Stadt Castrop-Rauxel unterstreicht darüber hinaus auch unser Selbstverständnis als technischer Infrastruktur-Dienstleister für unsere Mitgliedskommunen.“

Dr. Frank Obenaus, Technischer Vorstand der Emschergenossenschaft:
„Der ,Sprung über die Emscher‘ ist an einem der spannendsten Orte im Emscher-Gebiet entstanden. Der Natur- und Wasser-Erlebnis-Park mit der renaturierten Emscher lädt zum Verweilen ein, das Wasserkreuz in Castrop-Rauxel verweist darüber hinaus auf die besondere wasserwirtschaftliche Infrastruktur. Hier unterquert nicht nur die Emscher den Rhein-Herne-Kanal: In einer Tiefe von 25 Metern unter der Erdoberfläche verläuft zudem der Abwasserkanal Emscher – er ist die Voraussetzung dafür, dass die Emscher vollständig von ihrer Schmutzfracht befreit werden konnte.“

Projektleiterin Simone Kern, Emschergenossenschaft:
„Solch eine einzigartige und architektonisch spektakuläre Brücke baut man nicht alle Tage – daher ist das für mich als Ingenieurin in der Siedlungswasserwirtschaft schon etwas ganz Besonderes. Das gesamte Team und alle an diesem Projekt Beteiligten freuen sich über die Einweihung des ,Sprungs über die Emscher‘.“

125 Jahre Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Am 14. Dezember 1899 als erster deutscher Wasserwirtschaftsverband gegründet, ist die Emschergenossenschaft heute gemeinsam mit dem 1926 gegründeten Lippeverband Deutschlands größter Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken. Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Unternehmens sind die Abwasserentsorgung, der Hochwasserschutz sowie die Klimafolgenanpassung. Ihr bekanntestes Projekt ist der Emscher-Umbau (1992-2021), bei dem die Emschergenossenschaft im Herzen des Ruhrgebietes eine moderne Abwasserinfrastruktur baute. Dafür wurden 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden insgesamt renaturiert. Parallel entstanden über 130 Kilometer an Rad- und Fußwegen, die das neue blaugrüne Leben an der Emscher und ihren Nebenläufen erleb- und erfahrbar machen.

www.eglv.de

Quelle: EGLV

Kommentare sind geschlossen.