Aufbruch Fahrrad Dortmund – Aktuell

Wenn Kinder den Verkehr übernehmen

Am 10. Mai heißt es in Dortmund wieder: Alle aufs Rad! Um 14 Uhr startet auf dem Friedensplatz die nächste Kidical Mass – eine fröhliche Fahrraddemonstration für eine sichere, kinderfreundliche Verkehrspolitik. Organisiert wird die Veranstaltung von der Fahrradinitiative Aufbruch Fahrrad Dortmund, die sich bereits seit Jahren für bessere Radwege in der Stadt einsetzt.

Wie immer bei der Kidical Mass geht es nicht nur um politische Forderungen, sondern auch um ein gemeinsames Erlebnis. Familien, Kinder und Menschen jeden Alters radeln gemeinsam mit Musik durch Dortmunds Straßen, die sonst vom Autoverkehr dominiert sind. Damit möglichst viele Kinder gut zum Startpunkt kommen, gibt es in vielen Stadtteilen begleitete Zubringerfahrten. Sie starten bereits früher und sorgen für eine gemeinsame, sichere Anfahrt zum Friedensplatz.

Die Kidical Mass Dortmund ist Teil der bundesweiten Aktionswochen unter dem Motto „Straßen sind für alle da!“, die vom 5. bis zum 25. Mai 2025 zehntausende Teilnehmende in ganz Deutschland mobilisieren. Im Zentrum steht die Forderung nach besseren Radwegen und einer grundlegenden Reform des Straßenverkehrsrechts – damit Städte einfacher Tempo 30 anordnen und sichere Radverkehrsanlagen bauen können, gerade für Kinder.

„Ein sicherer Radweg beginnt damit, dass man sich angstfrei darauf bewegen kann“, sagt Sebastian Peter von Aufbruch Fahrrad Dortmund. „Es reicht nicht, Linien auf die Straße zu malen. Wir brauchen durchgehende Radwege, die wirklich schützen – und nicht mit dem Bus- oder Autoverkehr geteilt werden müssen.“

Das Aktionsbündnis fordert konkret: Baulich getrennte Radwege entlang viel befahrener Straßen, sichere Kreuzungen und niedrigere Tempolimits – damit Kinder selbstständig zur Schule fahren können. Und aus Wohngebieten soll der Durchgangsverkehr verschwinden, wie es etwa in Barcelona bereits gelungen ist.

Bereits vorhandene, aufgemalte Schutzstreifen könnten mit einfachen Mitteln wie Pollern oder Bordsteinen sicherer gemacht werden. „So lassen sich ungeschützte Wege nachträglich besser vom Autoverkehr abtrennen“, sagt Peter Fricke von Aufbruch Fahrrad Dortmund – doch in Dortmund werde diese Möglichkeit bislang ignoriert. „Die Stadt argumentiert, man könne das nicht überall machen – und macht es deshalb nirgendwo“, sagt Fricke. Das sei enttäuschend.

Mit der Kidical Mass zeigen Kinder, Eltern und Unterstützende ganz praktisch, wie sich Straßen neu denken lassen: als Lebensraum statt Durchgangsachse, als Ort der Begegnung statt reiner Verkehrsfläche. Für einen Nachmittag zeigt sich, wie lebenswert eine Stadt sein kann – wenn sich alle frei bewegen können, ohne Angst, Lärm und Hindernisse.

Weitere Infos, auch zu den Zubringerfahrten, gibt es auf kidicalmass-dortmund.de.

Quelle: Aufbruch Fahrrad Dortmund; Fotos: Aufbruch Fahrrad Dortmund