Wirtschaft mit Weitblick – nicht mit Baggern durchs Grüne

Die GRÜNEN stellen sich gegen Flächenfraß
und Betonpolitik
von gestern
Während andere in Dortmund hektisch nach dem nächsten Acker für Gewerbegebiete suchen, bleiben die GRÜNEN klar: Zukunft entsteht nicht durch Naturzerstörung, sondern durch kluge Nutzung vorhandener Potenziale. Wer heute noch glaubt, man könne Wirtschaftsprobleme mit Flächenfraß lösen, denkt im Kopf der 90er – und riskiert die Lebensqualität von morgen.

„Dortmund braucht keine neuen Gewerbeflächen im Grünen, sondern endlich ein intelligentes Flächenmanagement“, sagt Katrin Lögering, OB-Kandidatin der GRÜNEN. Seit anderthalb Jahre ist unsere Anfrage zu Potenzialen aus Nachverdichtung, Aufbereitung und Umnutzung vorhandener Flächen unbeantwortet. Wer diese Informationen nicht liefern kann muss sich nicht wundern, dass das Gefühl entsteht, man möchte jetzt Flächen vor allem fürs Schaufenster ausweisen.“

Reaktivieren statt versiegeln, modernisieren statt expandieren.
Fakt ist: Dortmund hat kein Flächenproblem – Dortmund hat ein Ideenproblem. Leerstände, eingeschossige Hallen, überdimensionierte Parkplätze – Flächen gibt es genug, sie werden nur schlecht oder gar nicht genutzt. Anstatt Grünflächen zu zerstören, fordern die GRÜNEN: Reaktivieren statt neu versiegeln. Das heißt, bestehende Gewerbe- und Industriegebiete nachverdichten – auch in die Höhe – und alte, belastete Industrieflächen wieder nutzbar machen. Allein dadurch könnten über 70 ha gewonnen werden.
Brechtener Niederung retten.
Besonders absurd: Ökologisch sensible Räume wie die Brechtener Niederung sollen dem Gewerbe geopfert werden – dabei sichern sie heute schon unser Stadtklima, unsere Artenvielfalt und unsere Lebensqualität. Wer diese Räume zubetoniert, gewinnt keine Arbeitsplätze – er verliert die Zukunft. Die GRÜNEN erinnern daran, dass sie als einzige Partei bislang eine Bebauung der Brechtener Niederung klar verneinen. Die GRÜNEN werden hierzu in der nächsten Sitzung einen Antrag einbringen, der die Bebauung der Brechtener Niederung definitiv ausschließt. Lippenbekenntnisse sind schnell gemacht – ob SPD und CDU es ernst meinen, zeigt sich bei der Abstimmung.
Die GRÜNEN setzen auf moderne, klimafitte Gewerbestandorte mit guter ÖPNV-Anbindung, durchdachtem Niederschlagsmanagement und einer Architektur, die auch sozialen und ökologischen Ansprüchen gerecht wird. Neue Flächen, so die GRÜNEN, müssen mehr können als nur Quadratemeter ausweisen – sie müssen robust, nachhaltig und integrierbar sein. Eine Fläche wie Groppenbruch wäre demnach offensichtlich schon nicht wirklich geeignet, wenn man das Konzept „Bauland an der Schiene“ ernstnähme. „Flächenverbrauch ist keine Wachstumsstrategie, sondern eine Bankrotterklärung an nachhaltige Stadtentwicklung“, warnt Marek Paul Kirschniok, Sprecher des Kreisverbands. “Wer mit kurzfristigem Aktionismus wertvolle Natur opfert, gefährdet langfristig die wirtschaftliche Resilienz unserer Stadt.”
Flächen- und Immobilienfonds gefordert.
Ein kommunaler Flächen- und Immobilienfonds soll künftig zum zentralen Instrument werden, um strategisch wichtige Flächen in Dortmund zu sichern und gezielt für Zukunftsbranchen, Start-ups und soziale Unternehmen zu entwickeln. Damit schafft die Stadt Gestaltungsspielräume – statt nur auf Investoreninteressen zu reagieren. Zugleich setzen die GRÜNEN auf mehr Kooperation mit den Nachbarkommunen: Wirtschaft hört nicht an der Stadtgrenze auf – deshalb braucht es eine abgestimmte, regionale Flächenpolitik, die Ressourcen sinnvoll nutzt und Standortkonkurrenz vermeidet.
„Wer glaubt, Dortmund könne im Alleingang alle Flächenbedarfe lösen, denkt zu eng“, so Marek Paul Kirschniok. „Was wir brauchen, ist ein gemeinsames Flächenmanagement im Ruhrgebiet – abgestimmt, ökologisch verantwortbar und wirtschaftlich sinnvoll.“
Bürger*innenbeteiligung gefordert
Für die GRÜNEN ist klar: Ohne echte Bürger*innenbeteiligung gibt es keine zukunftsfähige Stadtentwicklung. Gerade bei großen Projekten entscheidet nicht die Fläche über Zustimmung oder Ablehnung – sondern die Qualität des Verfahrens. Transparenz, Mitbestimmung und Dialog auf Augenhöhe schaffen tragfähige Lösungen und vermeiden unnötige Konflikte.
Dabei machen die GRÜNEN deutlich: Dortmund braucht zukunftsfähige neue Arbeitsplätze. Aber es braucht auch Erholungsräume, Frischluftschneisen, Artenvielfalt, lebendige Wohnquartiere – und ein Stadtklima, das für alle lebenswert bleibt.
„Wirtschaftsflächenplanung darf nicht zur Verdrängung anderer Stadtfunktionen führen“, warnt Katrin Lögering. „Unsere Vision ist eine wirtschaftlich starke Stadt, die auch ökologisch atmen kann. Dafür braucht es klare Prioritäten, nachhaltige Konzepte – und den Mut, grüne Freiflächen nicht immer wieder zur Verhandlungsmasse zu machen.“

Quelle: Bündnis 90 / Die GRÜNEN