Pressemitteilung GRÜNE Fraktion: Verständnis für nachhaltige Stadtentwicklung

Grüne Klima-Checkliste für die Bauleitplanung wird umgesetzt

Die vor zwei Jahren von der Grünen Ratsfraktion beantragte Klima-Checkliste für Bauvorhaben wird nun erstmals in der kommunalen Praxis eingesetzt. In dem vorliegenden Planungsvorhaben geht es um die Schaffung moderner Mehrfamilienhäuser an der Max-Eyth-Straße für die jetzt Kennzahlen wie z.B. die Bebauungsdichte, die Minderung der Flächenversiegelung durch Nachnutzung einer Fläche und ein Plus von Bäumen durch Neupflanzungen die Vorteile des Projekts aufzeigen. Zukünftig wird eine solche standardisierte Übersicht, die klimarelevante Auswirkungen der Vorhaben transparent und übersichtlich darstellt, den Beschlussvorlagen zur verbindlichen Bauleitplanung beigefügt.

„Diese Checkliste ist ein großer Erfolg und stellt eine echte Verbesserung für unsere kommunalen Planungsentscheidungen dar“, erklärt Hannah Sassen, GRÜNES Mitglied im Planungsausschuss. „Mit der Einführung der Klima-Checkliste haben wir ein Instrument geschaffen, dass die Politik aber auch die Bürger*innen dabei unterstützt, die langfristigen klimatischen Auswirkungen ihrer Entscheidungen besser zu beurteilen. Denn was heute gebaut wird, prägt das Stadtbild und die Umwelt unserer Stadt für sehr lange Zeit.“

Die neue Checkliste umfasst mehrere Kernbereiche:

  • die Gebietsauswahl unter Berücksichtigung stadtklimatischer Verhältnisse,
  • die Optimierung des städtebaulichen Entwurfs im Hinblick auf Grünstrukturen,
  • Maßnahmen zur Minderung des Energiebedarfs,
  • Konzepte zur fossilfreien Energieversorgung sowie
  • Vorgaben für ressourceneffizientes und nachhaltiges Bauen.

Konkret bewertet werden unter anderem Kaltluftbahnen, mikroklimatische Verhältnisse, Wärmebelastung, ÖPNV-Anbindung, Grünflächenkonzepte, Starkregen- und Hochwasserschutz sowie energetische Qualitäten und Mindeststandards. „Die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits heute in unseren Städten spürbar“, betont Hannah Sassen. „Mit der nun umgesetzten Checkliste können wir systematisch klimaresiliente Strukturen in der Stadtentwicklung verankern und einen wirksamen Beitrag zum Erreichen unserer kommunalen Klimaschutzziele in jeder Planungsentscheidung leisten.“

Bisher wurden klimarelevante Auswirkungen von Bebauungsplänen in den Verwaltungsvorlagen unterschiedlich ausführlich bearbeitet und waren meist im Anhang oder den Gutachten verborgen. Das war der Anlass für die GRÜNEN, eine standardisierte Checkliste zu fordern, die sich an erfolgreichen Modellen wie dem Klima-Check der RWTH Aachen orientiert. „Darüber wird transparent, welche Klimaschutzmaßnahmen berücksichtigt wurden und welche Auswirkungen zu erwarten sind“, erklärt Hannah Sassen. „Das erleichtert es, fundierte und zukunftsorientierte Entscheidungen zu treffen.“

Die GRÜNEN sehen in diesem Erfolg einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer klimagerechten Stadtentwicklung. „Wir freuen uns, dass unser Vorschlag nun Realität geworden ist, und danken der Verwaltung für die konstruktive Umsetzung“, so Hannah Sassen abschließend. „Jetzt gilt es, die Anwendung der Checkliste konsequent zu begleiten und damit bei jeder Planungsentscheidung für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung zu treffen.“

Quelle: Ratsfraktion BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN