PRESSEMITTEILUNG der GRÜNE Fraktion

                          Dekoloniales Denkzeichen am Heimathafen Dortmund kommt!

Auf Initiative der Grünen wurde am heutigen Dienstag, 10.6.25, die Errichtung eines dekolonialen Denkzeichens am Heimathafen in der Nordstadt und dessen Finanzierung im Kulturausschuss beschlossen. Das partizipativ entwickelte Kunstwerk soll an die kolonialen Verflechtungen des Dortmunder Hafens erinnern und zur kritischen Auseinandersetzung mit der Kolonialgeschichte einladen.Die Dortmunder Handelskammer hatte bereits in ihrem Jahresbericht 1879 die „ungenutzten Chancen auf kolonialen Besitz“ bemängelt und Handelskolonien als „lukrativ und strategisch notwendig“ bezeichnet. Der Bau des Hafens sollte explizit einen Beitrag zum Kolonialhandel leisten. Diese historischen Zusammenhänge werden nun durch das Denkzeichen sichtbarer gemacht.

Das von Richard Opoku-Agyemang und von der Initiative „Decolonize Dortmund“ konzipierte Kunstwerk stellt einen afrikanischen Baobab-Baum dar, der auf einer Transportkiste steht, welche Kolonialwaren symbolisiert. Die Konzeption erfolgte durch GrünBau mit Unterstützung der LWL-Kulturstiftung und der Bezirksvertretung Innenstadt-Nord.

Katrin Lögering, Fraktionssprecherin der GRÜNEN, erklärt dazu:
„Mit diesem Denkzeichen setzen wir ein wichtiges Statement für eine kritische Erinnerungskultur in Dortmund. Der koloniale Hintergrund unserer Stadt wird im öffentlichen Raum bislang kaum oder gar nicht thematisiert. Das möchten wir ändern. Die Auseinandersetzung mit Kolonialismus ist nicht nur eine Frage der historischen Aufarbeitung, sondern auch ein wichtiger Beitrag zu einer diversen und inklusiven Stadtgesellschaft heute.“

Die partizipative Entstehung des Kunstwerks unter Beteiligung verschiedener lokaler Akteure ist aus Sicht der Grünen besonders wertvoll. „Die gemeinsame Erarbeitung dieses Projekts zwischen der Initiative Decolonize Dortmund, GrünBau und weiteren Beteiligten zeigt, wie eine lebendige Erinnerungskultur von unten wachsen kann“, so Lögering weiter.

Das dekoloniale Denkzeichen soll voraussichtlich bis Ende dieses Jahres fertiggestellt und anschließend der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Quelle: GRÜNE Fraktion Dortmund