Ika Sperling ist gut in Dortmund angekommen: Ihre erste Arbeitswoche im Mai startete direkt mit einem Auftritt auf der DORTBUNT.live-Bühne. So konnte sie gleich die Vielfalt und Feierlaune der Stadt entdecken. Auch beim jungen Stadtfest Dortmund Urban hat sie die Dortmunder*innen bei einem Workshop kennenlernen können. Die Stadt gefällt ihr gut, vor allem die Menschen seien sehr nett. Gerne nutzt sie die Einrichtungen der Stadt. „Ich habe viel in der Bibliothek gearbeitet, und der Kontakt zum Comic-Schauraum ist super“, freut sich Ika Sperling. „Privat gehe ich zum offenen Kampfsporttreffen und zum Yoga ins Sozial-Ökologische Zentrum“, so Ika.
Am 4. September ist sie ab 18 Uhr beim nächsten Comic-Streit im Schauraum dabei. Für ihre Comic-Kolleg*innen hat sie regelmäßige Treffen mit dem Schauraum geplant. Die „Sprechblase“ ist eine Comic-Feedbackrunde für Comiczeichner*innen aus dem Ruhrgebiet. Hier könnt sich Zeichner*innen vernetzen, ihre Projekte vorstellen und Feedback erhalten – egal, ob Anfänger*innen, Studierende oder Profis.
Bis Ende Oktober ist Ika Sperling noch als Stadtbeschreiberin in Dortmund, arbeitet an ihrer neuen Graphic Novel und lernt die Stadt und deren Menschen kennen.

Ika Sperling wurde schon mit dem Hamburger Literaturpreis für ihre erste Graphic Novel „Der Große Reset“ ausgezeichnet.
© Ika Sperling, Reprodukt
Graphic Novel von Maren Amini erzählt Geschichte des Vaters
Als Stadtbeschreiberin organisiert Ika Sperling auch Lesungen von Autor*innen: Am 9. Juli liest Maren Amini um 19:30 Uhr im Literaturhaus Dortmund zusammen mit ihrer Schwester Susan Amini aus ihrer Graphic Novel „Ahmadjan und der Wiedehopf“. Dabei geht es um ihren Vater und seine Karriere als Künstler und als Einwanderer in Deutschland: 1972 kommt der junge Ahmadjan aus Afghanistan nach Deutschland, um Künstler zu werden. Was folgt, ist eine bunte Irrfahrt, ein bewegtes Leben zwischen Kunst und Krieg, Heimat und Neuanfang, Flucht und Verantwortung, immer auf der Suche nach dem Glück. Ahmadjans Tochter Maren Amini erzählt die Biografie in ihrer Graphic Novel entlang der alten persischen Sage der „Konferenz der Vögel” von Fariduddin Attar. Sie zeigt darin auch die Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Identität und der Geschichte Afganistans – einfühlsam, humorvoll und mit leichtem Strich.
Über Monster und Seifenblasen – Ika Sperling und Daniel Herrmann erzählen über Verschwörungsideologien und gefährlicher Esoterik
Am 23. September lesen Daniel Herrmann und Ika Sperling ab 19:30 Uhr im Literaturhaus gemeinsam aus ihren Büchern „Pinke Monster“ und „Der Große Reset“. Beide Bände beschäftigen sich in Bildern mit Verschwörungserzählungen und gefährlicher Esoterik.
Claus Daniel Herrmann erzählt in seinem Debüt „Pinke Monster“ bei Reprodukt über den Einfluss von Ideolog*innen auf die eigene Persönlichkeit. Der Inhalt: Frank realisiert in der Pubertät, dass er schwul ist. Anerkennung bekommt der 14-Jährige vor allem durch sein Zeichentalent – seine Monster sind begehrt bei den coolen Jungs in seinem Umfeld. Um seinem depressiven Vater zu helfen, sucht Franks Mutter Hilfe bei einer esoterischen Heilerin – und die macht Frank mitverantwortlich für die Krankheit seines Vaters. Frank muss sich emanzipieren…
Gefühlvoll, aber auch mit herrlich trockenem Humor und schonungslosem Blick gelingt Ika Sperling mit „Der Große Reset“ eine intime Erzählung über Verschwörungserzählungen in der Familie. Die Geschichte: Während eines Kurzbesuchs in ihrem Heimatdorf muss die Studentin Ika feststellen, dass ihr Vater immer weiter in die Tiefen des Internets abgetaucht ist und sich dabei in Verschwörungsideologien verloren hat. Der Vater erscheint im Buch als Seifenblase, die im Laufe seiner Verstrickung in den Ideologien immer größer wird. Nach der Lesung gibt es eine Diskussion mit Andrew Schäfer, Beauftragter für Weltanschauungsfragen der rheinischen Kirche, um die Parallelen der beiden Bücher und um Möglichkeiten für betroffene Angehörige, Hilfe zu finden.
Wie zeichnet man Tiere richtig?
Ika Sperling lädt zu einer besonderen Lesung am 27. Oktober ins Literaturhaus ein. Die Zeichnerin und Illustratorin Lena Winkel stellt ihren Theorie-Comic „Tiere richtig zeichnen” vor. Es sind zwei Bücher in einem: ein Comic und eine Tiere-Theorie, die Bezug auf Tiere im Bilderbuch nehmen. „Tiere richtig zeichnen” diskutiert tradierte Stilmittel wie die Vermenschlichung von Tieren und überlegt, welches Potential im Medium Illustration steckt, um zur Kultivierung einer tiersensiblen Medienkompetenz beizutragen.
Jugendliche zeichnen erste Zines
Zu einem Comic-Workshop in den Ferien lädt Ika Sperling vom 21. bis zum 25. Juli ins Fritz-Henßler-Haus, Geschwister-Scholl-Str. 33–37. Von 10 Uhr bis 15 Uhr geht es um den leichten Einstieg in eine Comic-Erzählung. Der Workshop startet mit einfachen und schnellen Übungen und kurzen Comics über den Alltag, Interessen und das Leben in Dortmund. Zum Schluss drucken die Teilnehmer*innen eigene kleine Zine-Auflagen. Im September wird es eine Ausstellung der Comics geben. Für Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren. Eine Kooperationsveranstaltung von Jugendamt, Stadtbeschreiberin Ika Sperling und Kulturbüro. Mehr unter fhh.de.
Grafisches Erzählen für Erwachsene bei der VHS
Am Samstag, 5. Juli, startet bei der VHS um 14:30 Uhr ein rund vierstündiger Kurs über das grafische Erzählen. Wie interagieren Bild und Text miteinander, und welche neuen Erzählebenen entstehen durch ihre Kombination oder Gegenüberstellung? Im Mittelpunkt stehen dabei persönliche Geschichten und Beobachtungen der Teilnehmenden. Der Kurs (25-62113, 25 Euro) richtet sich an Erwachsene, die erste Erfahrungen im Zeichnen mitbringen oder Freude daran haben. Bitte mitbringen: Bleistifte (mehrere!), Radiergummis, Tusche und Pinsel, Kohle, Graphit, Buntstifte, Fixierspray – wenn möglich. dortmund.de/vhs